Page - 44 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
Image of the Page - 44 -
Text of the Page - 44 -
Strickner, Johann Michael Strickner, Joseph
Nur der Umstand, daß dieser ganz mit«
telmäßige Meister seine Zöglinge we>
nigstens nach guten Bildein Copien
anfertigen ließ, welche er dann zu
seinem Nutzen verkaufte, ' verhinderte
wohl zunächst, daß deS Knaben Talent
völlig verkümmerte. An den Vorbil«
dern , die Strickner copirte, rich-
tete sein Genius sich auf; was ihn
der Meister nicht lehren konnte. weil
dieser es selbst nicht verstand, eignete
er sich durch sorgfältiges Studium an.
So kam es, daß er, obgleich er das
Weichbild seiner Vaterstadt noch nie
verlassen und an seinem Meister einen
nichtsweniger denn brauchbaren Lehrer
gefunden hatte, schließlich doch Arbeiten
lieferte, denen man die Anerkennung
nicht versagen konnte. Da er überdies
rasch und billig malte, fand er viel
und mancherlei Beschäftigung. Er malte
FreSco« und Staffeleibilder, Historien.
Altarblätter und Landschaften. Die Bil-
der im Servitenkloster zu Innsbruck,
welche Scenen aus dem Leben des heil.
Benitius darstellen, sind mit Ausnahme
von vier. die ein Mal^r Namens
Müh ld orfer ausgeführt hat. Werke
seines Pinsels. I n der Pfarrkirche zu
Hötting im Tiroler Landgerichte Nil»
ten, in welcher das berühmte aus Erz
gegossene Grabmal Gregor Löff le r's,
genannt Laiminger (gest. 1365), sich
befindet. ist das Hochaltarblatt von
ihm gemalt, ebenso jenes in der klei-
nen Kirche zu Krauewitten nächst Inns-
brück. Seine Fresken sind m der Drei»
heiligen Kirche zu Innsbruck, dann in
Kirchen aus der Umgebung dieser Stadt,
in dem schon erwähnten Hötting, in
Mühlen, Kranewitten, AldronS und
Ampaß zu sehen. Ferner malte er die
Kirche zu Volders im Unter« und jene
zu Niez im Obeimnthale aus, welche letztere Arbeit als eines seiner besten
Werke betrachtet wird. Endlich bethei-
ligte er sich noch mit dem Maler An-
ton Ki rck eb n er sBand X I , S. 367.
in den Quellens an der Ausmalung
der Kirche zu Verlach in Bayern. Man
nannte ihn gemeiniglich den „Bändel»
wirker", warum er aber diesen Spott»
namen führte, weiß der geistliche Rath
3 eman . dem wir die ausführlichsten
Nachrichten über den Maler und dessen
Sohn verdanken, nicht anzugeben.
S t r i c kne r hinterließ außer zwei
Söhnen eine Tochter, welche die Ge>
malin des Innsbrucker Registratur>Di-
rectorS und Archivars Johann Fried«
rich P r im i sser (Bd. X.XIII, S. 306,
in den Quellen. Nr. 1^ und die Mut»
ter des früh verstorbenen Geschichts«
forscherö G o t t f r i e d P r im isser
sebd.. in den Quellen, Nr. 2) wurde.
Von seinen beiden Söhnen J o s e p h
und A n t o n , welche die Kunst des Va«
ters ausübten, starb der Letztere, der
mit einem nicht gewöhnlichen Kunst»
talente begabt war. schon in jungen
Jahren. Sein Bildniß, von dem be>
rühmten Maler I . B. von 3 a m p i
gezeichnet, befindet sich unter den
Handzeichnungen des tirolischen Natio«
nal« Museums zu Innsbruck. Ueber
den älteren Sohn Joseph siehe die
folgende 3ebensskizze.
Nagler (G. K. Dr.). NeueS allgemeines Kunst.
lec.Lerilon (München 1839. E. A. Fleischmann.
8".) Bd. XVI I , S. 476. — Vote für Tirol
und Vorarlberg (Innsbrucker Amtsblatt)
1826. Nr. 47. — Tschischla (Franz). Kunst
und Alterthum in dem österreichischen Kaiser»
staate u. s. w. (Wien 1836. Beck. ar. 8«.)
S. l44. 147. 148 (II), 130. 151 und 40l.
Strickner, Iostph (Historien, und
Frescomaler, geb. zu Innsbruck
im Jahre 1744, gest. ebenda am 2. April
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Volume 40"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon