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Suttner) Gustav Ferd. Daniel 9 Suttner, Gustav Ferd. Daniel
F e r r e r i u s Mtter von S u t t n e r
aus dessen Ehe mit K a r o l i n e von
P 0 r 0 d i m. Seine wissenschaftliche
Ausbildung erhielt er in der there»
finnischen Ritterakademie. Nach been»
deten Studien widmete er sich der Oeko-
nomie seines reichen väterlichen ErbeS.
sorgsam bedacht auf die Hebung und
Steigerung der Ertragsfähigkeit deS«
selben auf Grundlage der neuesten
wissenschaftlichen Errungenschaften der
Volkswirthschast. Vor Allem aber lag
ihm die Förderung des Gemeinwohls
am Herzen. Auf seinen Besitzungen ord»
nete er das Armenwesen, errichtete
neue Ortsschulen, die vorhandenen ver>
bessernd, und stattete die armlich dotirte
Pfarre auf seinem FideicommißguteOber»
Höflein, deren Patron er ist. mit einer
der Stellung des Priesters entsprechenden
Summe aus. Die bis dahin bestandenen
Communicationsmittel vermehrte er
durch Eröffnung neuer Wege. So baute
er die für den Handel und Wandel so
wichtige Verbindungsstraße mit Mähren
zwischen Staatz und Wildendürnbach. in
einer 3änge von über 4200 Klaftern,
dann eine zweite ebenso lange von der
Grenze des Gutes Altprerau bis an jene
der Stadtgemeinde 3aa und führte theils
auf eigene Kosten, theils in Gemeinschaft
mit Communen oder Privaten den Bau
mehrerer für den Verkehr wichtiger
Brücken über die Thaya aus. Um die
Fortschritte der Landwirthschaft in den
nach dieser Seite auf der Höhe der Zeit
stehenden Zandern durch den Augenschein
kennen zu lernen und daraus eine Nutz»
anwendung auf die heimatlichen Ver>
hältniffe zu ziehen, unternahm er Reisen
nach England -und Amerika, wo er mit
aller Sorgfalt die Viehzucht und das
landwirthschaftliche Maschinenwesen stu.
dirte. I n letzterem erkannte er die Wich« tigkeit der von dem Amerikaner Mar
Carrning erfundenen, in London mit
der großen goldenen Medaille prämiirten
Mähmaschine, er brachte sie mit großen
Geldopfern in seine Heimat und war un«
gemein für ihre Verbreitung im Kaiser»
staate thätig, von welchem aus sie bald
ihren Weg durch ganz Europa nahm.
Diese Bemühungen Su t t ne r ' s ver«
anlaßten auch 4855 seine Wahl als
Mitglied in den Centralausschuß der
k. k. Landwirthschafts. Gesellschaft in
Wien, in welcher sich ihm hinreichend
Gelegenheit bot, für Förderung der
landwirthscbaftlichen Verhältnisse im
Erzherzogthume auf daS ersprießlichste
zu wirken. Er gehörte ferner zu den
Veranstaltern der land« und forstwirth«
schaftlichen Ausstellung, welche im Jahre
1837 im Augarten zu Wien stattfand
und glänzende Beweise von den Fort«
schritten des Kaiserstaates auf diesem Ge«
biete gab. Aber schon das Jahr vorher
War er von dem Minister als Mitglied
in die Iuly für die landwirthschaftliche
Ausstellung in Paris berufen und von
dem Kaiser der Franzosen seine Thätig»
keit in diesem Ehrenamte mit dem Orden
der Ehrenlegion gewürdigt worden.
Zur Veredlung des vaterländischen Horn«
viehs erkaufte er auf dieser Ausstellung
einen Stier und zwei Stück Kühe der
Nerner Siementhaler Race von beson>
derer Schönheit, und nach seiner Rück«
kehr gründete er in der Ackerbauschule
zu Groffau im Viertel 0. d. M. B. einen
Stiftplatz. 1889 sendete ihn die Wiener
Lllndwirthfchafts. Gesellschaft als ihren
Vertreter zu der Versammlung der
deutschen Land- und Forstwirthe in Hei»
delberg. 1861 stellte er auf seinem Gute
Oberhöflein die erste aus England ein«
geführte eiserne Drainirröhrenpresse auf,
so daß die Gutsbesitzer der Umgebung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Volume 41
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Susil-Szeder
- Volume
- 41
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon