Page - 11 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Volume 42
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SzÀkÀcs als Priester seiner Gemeinde
eine so segensreiche Wirksamkeit, daĂ
die Seelenzahl derselben, die im An-
beginn nur ein winziges HĂ€uflein auS-
machte, mit jedem Jahre steigend, bei
dem Ableben des WĂŒrdigen an 42.000
Personen betrug. Seinen BemĂŒhungen
nÀmlich verdankt die Gemeinde, daà sie
heute eine vollstÀndige Volksschule und
ein achtclassiges Gymnasium besitzt; auch
an dem Gedeihen deS protestantischen
Landtzs-WaisenhauseK und des Tabitha»
Vereins hatte er wesentlichen Antheil.
ErwÀhnenswerth erscheint es uns. wie
durch ihn die evangelische Kirche und
Scbule in Ofen zu Stande kam. So
wenig der tolerante Erzherzog Palatin
Joseph etwas dagegen hatte, so plan«
mĂ€Ăig wuĂte die einfluĂreiche Umgebung
desselben daS Project jedesmal, wenn
es der Verwirklichung ichon gan; nahe
war, zu Fall zu bringen. Sobald nÀm«
lich ein paffendes GebÀude ausfindig
gemacht war und es zum Ankaufe des»
selben kommen sollte, war es ĂŒber Nacht
auch schon an einen neuen Besitzer ĂŒber«
gegangen. Niedergeschlagenen GemĂŒthes
klagte eines Tages die Erzherzogin
diesen Umstand dem Doclor Sz6kÀ.cS.
»AufdieseArt, kaiserlicheHoheit, werden
wir es in Ofen nie zu einer Kirche
bringen, wollen kaiserliche Hoheit das
anzukaufende Haus dem Herrn Erz-
herzog nicht mehr bezeichnen, so werden
wir ;um Ziele gelangen". Und in der
That, es wÀhne nicht lange, so konnte
Erzherzogin Mar ie Dorothea dem
erlauchten Gemal mittheilen, daĂ ein
Haus erw orben worden, welches den
Ofnern zur protestantischen Kirche dienen
werde. Der Erzherzog nahm die That«
sache lÀchelnd hin, und seitdem feiert
die evangelische Gemeinde in Ofen ihren
Gottesdienst im GebÀude Nr. 1l in der Festung. Das Unterrichtswesen seiner
Gemeinde förderte SzekÀcs mit allen
ihm zu Gebote stehenden Mitteln, er
wohnte den öffentlichen PrĂŒfungen der
evangelischen Schulen fast immer bei,
und in den Piesbl)ietial<Sitzungeii der
Schulcommission, in denen er regel«
mĂ€Ăig zu erscheinen pflegte, waren seine
Worte meist ausschlaggebend. In seinem
öffentlichen Auftreten schlicht und doch
wĂŒrdevoll stand er, obgleich sich die pro»
testantischen Slovaken nicht eben seiner
besonderen Sympathien rĂŒhmen konnten,
in Achtung bei allen Konfessionen, und
der tolerante Erzbischof Sci tovĂky
erhob bei einem Festmahle, an welchem
neben vielen NotabilitÀten auch Szö«
kacs Theil nahm, den Becher auf die
Gesundheit des yOrssÀAos xav", d. i.
des Landespriesters, wie er den Prediger
der evangelischen Gemeinde der Haupt»
stadt nannte. Wir haben noch einen
Blick auf SzÀkÀcs' schriftstellerische
ThÀtigkeit zu werfen. Dieselbe zweigl
nach zwei Richtungen ab, nach der
geistlichen und nach der Àstheti«
sch ep. Was die erstere betrifft, so ver«
öffentlichte er folgende Werke: Zwei
AndachtöbĂŒcher, ein gröĂeres und ein
kleineres, von welch beiden wiederholte
Auflagen erschienen; ersteres unter dem
Titel:
as", d. i. Gebete
und AnoachtsĂŒoungen. Zum Gebrauche
sĂŒr evangelische Christen. 3. Aufl. (Pesti,
1866, Kllian. 8".), letzteres unter dem
Titel: n^essöö emaHönzsv svanFA. ks-
^sH ssamĂŒT-a", d. i. KleineS Ge»
betduch fĂŒr evangelische Christen (ebd.
4868, G. Kilian. kl. 8".)' dann in un-
garischer Sprache eine Bearbeitung deS
Dr. Ziegenbein'schcn ,Katechismus
der christlichen Religion", der unter dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon