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Taubner) Karl 134 Taubner. Karl
4809). Der Sohn eines reformirten
Geistlichen, besuchte er die Schulen in
Oedenburg, wo er später als Erzieher
in den Familien Vecsey und Z s o l«
nay zugleich die Stelle des Secre«
tars eines ungarischen Vereins versah.
Von 1831 bis 1834 wirkte er als
Erzieher in Temesvar, im Jahre 1837
aber begab er sich nach Berlin, wo er
namentlich philologische und naturwis-
senschaftliche Studien trieb. Nachdem er
daselbst die philosophische DoctorwĂĽrde
erlangt hatte, machte er mit einem
Grafen Rad zinski Neisen durch Ga»
lizien. Rußland, Schweden, Dänemark,
PreuĂźen und mehrere andere Lander
Deutschlands. I n seine Heimat zurück»
gekehrt, erhielt er 4837 ein Lehramt
cim reformirten Gymnasium zu Pesth
und kam um diese Zeit auch als Haus»
geistlicher zum Hofstaat der Palatins-
gattin Erzherzogin Mar iaDoro thea.
Im Jahre 1840 unternahm er eine
Reise durch Süddeutschland nach Frank«
reich. 4844, nach Anderen 1846 wurde
er, wie Kertbeny berichtet, »wegen
Fatalitäten k. k. Garnisonsprediger in
Italien". 3ange Zeit war er der einzige
evangelische Feldprediger der ganzen
kaiserlichen Armee. Nach obiger Quelle
im^Iahre 1861 wegen UnglĂĽck in der
Liebe aus Verona desettirt. hätte er,
steckbrieflich verfolgt, in Turin Zuflucht
gefunden. Er kehrte dann wohl in Folge
einer der mehreren von Sr. Majestät er-
laffenen Amnestien in sein Vaterland
zurĂĽck. Schon im Jahre 1849 war er
von der ungarischen Akademie derWis«
scnschaften zum correspondirenden Mit-
gliede der mathematischen Classe gewählt
worden, in welcher Eigenschaft er noch
heute, 71 Jahre alt, unter den Mit«
gliedern dieses Institutes aufgefĂĽhrt ist.
Taubner war auf philosophischem, philologischen und mathematischen Ge«
biete schriftstellerisch thätig. Die Titel
seiner Schriften sind: ),S?>«?a??' NH8Fä>
?a5 ^S F s? öö?oss?H6t56ss/s?6tt", d.i.
Kritik der H e g e l'schen Philosophie
(Pesth 1838)', — „ ^ ^sHsssms z<57>
tekintstts? SsFs^s« , d. i.
Die Idee der Seele, uom philosophisch-
historisch - kritischen Gesichtspunkt mit
besonderer RĂĽcksicht auf Hegel (Pestt>
1839) ; — ^)za<??-son Ha^e«, d. i.
Die Lieder Ancckreon's (ebd. 1839) ; —
d. i. Die KceiSmefsung des Archime.
des... . ergänzt und erläutert nach dem
griechischen Original (Pesth 1840)', —
„^n/KT-eH ^a?'K??6?al", d. i. Die Pa>
rallelen Plutarch's. Diese Uebersetzung
wurde zugleick mit jener des Predigers
Joseph Szökacs sBd. XI. I I , S. 9)
von der ungarischen Akademie der Wis-
senschaften zur Hörausgabe angenom»
men; —
/°. T's'sL:. ^/s>ttt^"^ d. i. Reine
Mathematik. Zweite verbesserte Auflage.
4. Theil: Arithmetik- 2. Theil: Geome.
trie (Pesth 1843. Trattner. 8<>.), die
erste Auflage erschien 1841. Im Jahre
1840 hatte die ungarische Akademie dis
Preisfrage gestellt: „Welches sind die
Curven der ersten und zweiten Ordnung?
Zu denselben stnd die Coordinaten zu
ziehen und zugleich deren Haupteigen»
thĂĽmlichkeiten anzugeben". Taubner
machte sich an die Beantwortung dieser
Frage und erhielt auch den Preis von
hundert Ducaten. Von anderen in den
Sitzungsberichten der ungarischen Aka«
demie und sonstigen wissenschaftlichen
Sammelschriften enthaltenen Arbeiten
Taubner'S sind anzuführen: „Paral»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon