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Tegetthoff, Nilhelm 200
von der kaiserlichen Akademie der bildenden
Künste in Wien zu ernennenden Fachmännern
entscheiden sollte. Einundzwanzig Modelle
trafen ein worüber das Journal „Tages«
presse", 1373. Nr. 38. im Feuilleton: ,Der
Kampf um den Kranz" ausführlichen Bericht
erstattete. Der erste Preis wurde dem Ent«
würfe mit der Devise.- „Einfachheit
hebt das Große, Ueberladung er»
drückt das Größte", der zweite dem
mit dem Motto „Lissa I I . " und der dritte
jenem mit dem Spruche: „I'oi-tVZ lor-
tunk Hnvat," zuerkannt. Unter den Preis»
richtern hatte große Meinungsverschiedenheit
obgewaltet. Die von der Akademie berufenen
Künstler Oberbaurath von Hansen und
die Professoren Eisenmeng er und Kundt.
mann stimmten für den Entwurf „Lissa I I . "
und wollten jrnem mit der Devise: „Ein»
fackheit hebt das Große" nur den dritten
Preis zuerkennen. Da nun Sttmmengleich»
heit vorhanden war, gab das vom Preis«
Gerichte gewählte siebente Mitglied Graf
N. Wrbna. der sich für den Entwurf:
„Einfachheit hebt das Große" aussprach,
den Ausschlag. So fiel dem Schweizer
Bildhauer Schlöth. dem Bildner deS Tell>
Denkmals, der erste Preis zu. Doch wurde
beschlossen, daß der Künstler an seinem Ent«
würfe Abänderungen zu treffen habe; auch
entschied man sich zu Aenderungen betreffs
des Planes zur Aufstellung des Denkmals
vor der Votivkirche. wobei man die Ansichten
des Erbauers derselben, des Oberbaurathes
Ritter von Ferstl maßgebend sein ließ.
Ueber den Stand der Denkmalangelegenheit
ist Zur Zeit Näheres nicht bekannt. fDer
Osten (Wiener Pai'teiblatt, 4«.) 1871.
Nr. 18 : „Aufruf zur Errichtung eines Tegett«
dcff.Delikmals in Wien". — I l lus t r i r tes
Wiener Er t rab la t t . 1872. Nr. 146:
„Das (Zomitö für das Tegetthoff'Denkmal".
— Neue Freie Presse. 12 Februar
1873. Nr. 3043: ,Entscheidung des Preis,
gerichts". — Dieselbe. 20. December
<874. Nr. 3707. in der kleinen Chronik:
/Tegetthoff« Denkmal". — Neue I l lu«
strirte Zeitung (Wien.Zamarski. kl. Fol.)
1876. Nr. 6, in der Abtheilung „Bildende
Kunst": ,Des Schweiger Bildhauers Schlöth
Entwurf zum Tegetthoff'Denkmal". ^Das
abfällige Urtheil über das im österreichischen
Museum ausgestellt gewesene Modell schließt
mit den Worten: „Mit diesem Ungethüm
soll der Plap vor der Votiokirche verunziert TegetthoA -Wilhelm
werden; aber wir hoffen, daß der Entwurf
gar nicht zur Ausfübrung kommt".) —
Fremden . Blat t . Von Gustau Heine
(Wien. 4«.) 1876. Nummer vom 4. Februar:
„Tegetthoff< Monument". — 3. Denkmal
in Tegetthoff's Vaterstadt Marburg.
Als die Schauplätze der vornehmlichsten
Thätigkeit deS Marinehelden, die Stadr
Pola und die ReichShauptstadt. Monumente
desselben besaßen, wollte auch seine Geburts«
stadt Marburg nicht zurückbleiben und auf
Anregung ihres Bürgermeisters Dr. Reiser
bildete sich im April 1871 ein Erecutiv»
Comits, aus dessen Mitte sich nebst gedacd«
tem Bürgermeister Graf Ferdinand Bran.
dis, die Neichsrathsabgeordneten Friedrich
Brandstetter und Konrad Seid l und
Gutsbesitzer Alois von Kriehuder nach
Wien begaben, um von Sr. Majestät Höchst'
dessen Uebernahme des Protectorats über
das Comits des Tegetthoss - Denkmals in
Marburg zu erbitten, welche auch ah. ge«
währt wurde. Den ursprünglichen Gedanken,
dem Helden auf einem der schönsten Plätze
der Stadt eine kolossale Büste aufzustellen,
ließ man in der Besorgnih fallen, daß auf
dem großen Platze die Büste wenig bemerkt
werden könnte, und beschloß die Errichtung
einer Statue in voller Größe. So stand
die Angelegenheit im Jahre 1876. Im
Mai 1881 war die für Marburg bestimmte
Statue T e g e t t h 0 f f's im Atelier des
Bildhauers Schulz in Wien zu sehen".
^Fremden < Blat t . Von Gust. Heine
(Wien, 4".) 187 l. Nr, 107 und 111: „Mit»
theilung aus Marburg" und „Aufruf". —
Dasselbe. 1876. Nr. ö?: „Tegetthoff.
Monument" sinnerhalb der Jahre 1871 bis
1876 kamen für das Marburger Monument
nicht mehr denn 23.000 fl. zusammen). —
Neue Freie Presse. 1871. Nr. 2386, in
der „Kleinen Chronik".) — 4. Denkmal
in St. Radegund. Das Jahr vor seinem
Tode brachte Admiral T eg etth o ff längere
Zeit in der etwa drei bis vier Wegstunden
von Gratz entfernten Kaltwasser«Heilanstalt
Nadeguno zu. um daselbst Heilung eines
langwierigen UebelS zu suchen. Die Bade.
gaste kannten, ehrten und liebten alle den
berühmten Seemann, der mit großer Be«
scheidenheit und Leutseligkeit auftrat. Als
nun im folgenden Jahre — der Admiral
war bereits gestorben — sich wieder Bade«
gäste einfanden, die im Vorjahre mit dem
Admiral gemeinschaftlich die Cur gebraucht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon