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Thais) Thais)
Danzig unternehmen, weil die Ufer--,
Damm- und Schleusenbauten daselbst
bei der Ausführung der beabsichtigten
Wasserbauwerke in seiner Heimat eine
Verwerthung des Gesehenen, Studirten
und Geprüften in Aussicht stellten. Von
seinen sonstigen Arbeiten sind noch die
Bestimmungen der geographischen Längen
mehrerer Städte Ungarns besonders her-
vorzuheben. I n Würdigung seiner viel-
fachen Verdienste, und da er überdies
seine Abstammung von dem adeligen
Geschlechte Thail ler erwiesen hatte,
wählte ihn auch die Honther, Neograder,
Pesth-Pilis-Solther, Preßburger, .^rvaer,
Neutraer und Thur<'>czer Gespanschaft
zum Gerichtstafelbeisitzer. Von der könig-
lich ungarischen Statthalterei und vom
Reickspalatin wurde er in Fragen, die in
sein Fach einschlugen, zu Rathe gezogen
oder zur Abgabe seines Gutachtens auf»
gefordert. Wie sehr er bei den Vornehmen
des Landes in Achtung stand, erfahren
wir aus einem lateinischen Briefe Baron
Pronay's, der darin, anspielend auf den
Namen Thaler, unter welchem das
Volk den Vater des in Rede Stehenden
kannte, Letzterem das Lob spendet: man
müsse diesen höchst nützlichen und thätigen
Mann nicht I ' k a i e r n m , sondern
.V n r c.' n in nennen.
Annalen der Literatur und Kunst des In«
und Auslandes (Wien, Doll. 8«.) Bd. IV,
3.. :»24. — Ungarischer Plutarch oder
Nachrichten von dem Leben merkwürdiger
Personen des Königreiches Ungarn und der
va^u gehörigen Provinzen Aus authentischen
Quellen geschöpft... Von Karl Vincenz K ö«
lesi) und Jakob Melzer (Pesth ltli«. 8") j
Bd. IV, S. 242.
Thaisz, Andreas (Schriftsteller,
geb. zu Io lsva im Gömörer Comitate!
Ungarns am i!>. November 1789, gest.
am 9. Juli 1840). Der Sproß einer
ungarischen Adelsfamilie, aus welcher ! schon im Jahre 1663 ein Georg, der
^sich Tais schrieb, als Lehrer zu Nagy-
! Szombat bekannt ist. Andreas besuchte
! die Schulen zu Szepes - Szombathely,
! Leutschau, Rosenau und Käsmart. Da
! die Ungunst der kriegerischen Zeiten ihn
! hinderte, die berühmten Lehrer der Theo-
! logie an den Hochschulen des Auslandes
^ zu hören, entschloß er sich trotz seiner
! Neigung zu dieser Wissenschaft.für das
z Studium der Rechte. So wurde er im
l März 18<0 Advocat und nahm als solcher
, feinen bleibenden Wohnsitz in Pesth. Ver>
'möge seiner philologischen Bildung, zu
^ welcher ein guter Schulunterricht den
^ Grund gelegt hatte, schrieb er in deutscher
! und lateinischer Sprache gleich geläufig
und zeigte auch im Gebrauche des Hera-
! meters eine große Gewandtheit. Im Jahre
^ 1817 übernahm er mit dem neunten
Bande die Redaction der ^n<1ornä.ll^os
Hvi^t6in6llvl-, d. i. Wissenschaftliche
Sammlung, eines in gelehrten Kreisen
Ungarns geachteten Fachblattes, welches er
bis zum Februar 1828 leitete. Aus seiner
Feder flössen in dieser Zeitschrift histo-
rische, kritische und biographische AbHand«
lungen, von denen wir hervorheben die
biographischen über Andreas Pfisterer
^1817, Bd. VI, S. 160), Joseph Pe-
trovics ^1819, Bd. I, S. 110), Ste-
phan Leszka ^1818, Bd. Vl l , S. 1301,
Georg von Majläth ^1821, Bd. Xl, .
S.76),Ladislaus Grafen Teleki (1823,
Bd. I, S. 87), Johann Thomas Tratt-
ner »824, Bd. Hl , S. 120), Michael
Kenderesi »824, Bd. IX, S. 121),
Michael Sar und Georg Täjer »824,
Bd. IX, S. 123), Vmerich K<>väcs
»824, Bd. IX, S. 124), Nicolaus
Vay »824, Bd. IX, S. 123), Köro si-
Csoma »87ii, Bd. I, S. 4); in den
Bereich seiner Besprechungen zog er so-
wohl Werke der ungarischen Literatur als
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Volume 44
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Terlago-Thürmer
- Volume
- 44
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 360
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon