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Thun, Rudolph 34 «) Sigmund
Töchter.- Eleonore Barbara Gemalin >
des berühmten Fürsten Anton Florian von
Liechtenstein l^Pd. XV, S. 118. Nr. 4 l^.
und Maria Magdalena. übor deren
Schictsale die besondere Lebensskizze ^S. 32,
Nr. 53) zu vergleichen ist. Graf Michael
Oswald ist der Stifter des ersten böhmischen
Majorates, welches aus den Herrschaften
Mösteile, Fünfhunden, Bensen, Schuschitz und
Markersdorf bestedt. — 68. Qswald, siehe
Michael Oswald ^S. 33. Nr. 67) und
Iosep!) Oswald ^S. ^ . Nr- ^^- ^
69. Peter Michael V ig i l , siehe die besow
dere Lebensskizze sS. 64). — 70. Romedius
Constantin (geb. 2. März 1641, gest. in Salz»
bürg vom 29. auf den 30. April 1700), ein Sohn
des Grafen Johann Sigmund von der
böhmischen Iinie aus dessen dritter Ehe mit
Margaretha Anna Gräfin Oettingen,
widmete sich der Veamtenlaufbahn. Er wurde
zum Kreishauptmann des Chrudimer Kreises
ernannt, für seine im Türkenkriege dem
Kaiser geleisteten Dienste mit der Würde
eineZ geheimen Rathes bekleidet, dann zum
Statthalter von Böhmen erhoben. Das
Schloß in Choliic restaurirte er prächtig, die
Capelle daselbst weihte sein Bruder, der
Salzburg er Erzbischof Johann Ernst, am
2. September 1692 ein. Die aufs reichste
eingerichtete, Schloßapotheke sollte vorzugs<
weise den Armen dienen. Der Graf, welcher
der Stifter des dritten Majorates ssboltic ist.
starb eincs plötzlichen Todes im Alter von
59 Jahren. Aus seiner zweiten Ehe mit Fran-
risra Varbara Gräsin 5alm.Iteuburg hatte er
nur einen Sohn, Nomedius Johann, der
1719 kinderlos starb, so daß das Majorat
auf die uon Don Mar imi l ian gestiftete
Linie überging. — 71. Nudolph (geb.
12. Februar 1597, gest. zu Briren Anfangs
1636). ein Sohn Herkules' von der Linie
Castell 'Thun, trat in kaiserliche Dienste,
dann in den deutschen Orden, daher er sich
immer Krater Ruäolvk unterschrieb. Von
seinem Vetter Christoph Simon von der
Linie Castell 'Brughier wurde er 1622
sowie 1629 in geheimen Geschäften nach
Wien berufen. Graf Rudolph brachte es
zum Obersten. Er und sein Ordensbruder
Oberst Mohr von Wald waren es. welche
dem nach der Schlacht bei Lützen (6. Novem«
ber 1632) zu Prag kriegsrechtlich behandelten
Obersten Freiherrn von Hagen das deutsche
Drdenskreuz von der Vruft rissen und ihn
aus dem Orden stießen. Hagen wurde dann cassirt und enthauptet. In der Waldstein'«
schen Katastrophe hielt Rudolph treu zum
Kaiser. Ein italienischer Brief von ihm, datirt
Februar 1634, in welchem er das gewaltsame
Ende des „I'i-aäitor^ an seinen Vetter
Georg Sigmund berichtet, ist noch vor«
Handen. — 72. Vtudolph Joseph (gest.
20. Mai 1702), ein Sohn Johann Sigis-
uiunds von der böhmischen Linie aus dessen
dritter Ehe mit Margaretha Anna gebo-
renen Gräfin Oettingen. trat in den geist-
lichen Stand, wurde Domherr zu Salzburg
und Passau und folgte 1687 seinem Bruder
Johann Ernst, als dieser den erzbischöf-
lichen Stuhl uon Salzburg bestieg, auf dem
Bischofssitze in Seckau. Als Johann Ernst
aus dieser Stadt abzog, sprang die alte
Glocke des großen Thurmes. Er ließ nun die
neue. an Größe eine Nebenbuhlerin der „Eli<
sabeth" auf dem Gratzer Schloßberge. 96 Cent<
ner schwer gießen, welche aufgehängt wurde,
als Rudolph Joseph bereits Bischof war.
Darauf bezieht sich auch die auf der Glocke
befindliche Inschrift: Ouin toties 1°dun,
1ku,n, poMlUL, cg.IQI>2,I12 O6U8HU6 I in-
eiamat, tllllto ?lÄ,63Ulk ti-actll, Lilbt. ! Ilt
rurLNä iLäonet, lkoit, 2.re1ii6i>i2eoVNä ipgs z
Lio azit inäiLtanä cikinor, ut SFit aruor.
Seit dem Abbruch des großen Thurmes be-
findet sich die Glocke in einer Hütte zu
Seckau. Unter Bischof Rudolph Joseph
wurde die Eremtion der regulirten l'shor-
herren in Seckau im Jahre 1701 beschlossen
und festgesetzt. 1694 legte er den Grundstein
zur Dismascapelle auf dem Gratzer Caluariew
berg. 1702 starb er. Ueberall wird als Nach-
folger des Bischofs Nud o lph Joseph Graf
Franz Anton Wagensberg genannt. Nur
Dr. Karl Hopf führt in seinem „Historisch»
genealogischen Atlas seit Christi Geburt bis
auf unsere Zeit. I. Abtheilung. Deutschland"
(Gotha 1838. Perthes. kl. Fol.) S. 366
zwischen Thun und Wagensberg in den
Jahren 1698 bis 1702 einen Mar t in I I .
Preakowitz als Bischof uon Seckau auf
und läßt diesem erst Graf Wagensberg
folgen. — 73. Sigmund (geb. 22. October
1487. gest. 31. März 1569), ein Sohn des
Anton Maria Potens aus dessen erster
Ehe mit Helene von Tumbritz, studirte
die Rechte an deutschen und italienischen
Hochschulen und wird im Jahre 1331 als
3 i F i L N i u n ä u 5 üb I k o n o ^nris
utriu2y.no Voetor et Nyue5 erwähnt. Unter
Kaiser Mar imi l ian I. wurde er geheimer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon