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Titian, Lorenzo 136 i^ Ambrogio
mission, nachdem die Vorarbeiten beendet
waren, mit sich nach Paris nahm, wo er
bis zur völligen Vollendung deS Werkes
beschäftigt blieb. Als der Director der
Commission diese dem Kaiser Napoleon
vorstellte, führte er Tician demselben
mit folgenden Worten vor: „Ich habe
die Ehre, Euerer Majestät hier Herrn
Tic ian, Officier der italienischen Ma-
rine und einen Mann von so gediegenem
Wissen vorzustellen, daß Frankreich sich
geehrt fühlen würde, ihn zu besitzen".
Dies genügte dem Kaiser, Tician sofort
zum Fregattencapitän zu befördern und
mit dem Orden der eisernen Krone aus-
zuzeichnen. Bald darauf ward Tician
als Director an bem königlichen Institut
der Marine, welches zu Venedig errichtet
wurde, angestellt. Als dann im Jahre 1814
Venedig an Oesterreich zurücksiel, blieb
er auf seinem Posten, den er bis 1826
behielt. Mancherlei Mißhelligkeiten im
Dienste verleideten ihm seine Stelle, so
daß er dieselbe niederlegte. Hierauf zum
Chef des Militärdepartements beim Ma-
rine-Obercommando ernannt, wurde er
diesem Wirkungskreise schon im fol»
genden Jahre durch den Tod entrissen.
Von seltener Bescheidenheit und Einfach-
heit in seinem ganzen Wesen, war er in
seinem Fache ein Meister und verstand
es, die von ihm geleiteten Anstalten zu
bedeutender Höhe zu heben.
cli Vone-ia. sä, i suoi ultimi ein-
quant' 2,nni. Ztuäii 8toi-ici (Veny2i» 4833,
Ein Korenzo Titian de Vecellic», Zeichner
und Bildnißmaler, war in den Jahren 1730
bis 1756 an der Wiener Kunstakademie als
Professor angestellt. Das von ihm gemalte
Biloniß des Arztes I, B. Grimaldi hat
I. Schmutz er 175tt in gr. 4". gestochen. Am
II. October 1736 kam Ti t ian in Kralau
an, von wo er sich mit dem Fürsten Radzi-
w i l l nach Biata begab, um an der Schule daselbst den Zeichenunterricht zu übernehmen.
Der Contract, welchen er mit dem Fürsten
abgeschlossen hatte, lautete auf acht Jahre
und eine Iahresbesoldung von 130 Ducaten
(2tot> o^e^von?) nebst Beleuchtung. Kost und
Wohnung. Somit wäre Nagler's Bemerkung,
daß T i t ian von 1735 bis 1763 als Lehrer
an der Wiener Kunstakademie gewirkt habe.
richtig zu stellen, da ja T i t ian seit 1756
an der Schule in Biata lehrte.
Ticozzi, Ambrogio Wa le r , geb. in
der Lombardie, Geburtsjahr unbe-
kannt), Zeitgenoß. Als die Lombardie
noch österreichisch war, befand er sich
als Zögling an der Mailänder Kunst-
akademie in der Brera. Er widmete sich
dem Genre, und die wenigen Arbeiten
welche von ihm bekannt wurden, ver-
riethen ein vielversprechendes Talent. I n
der Ausstellung der Brera 4832 blieb
sein Genrebild: „Ner wandernde Mlller, sein
sterbendes Weib p Füssen" nicht unbeachtet.
Ein Kritiker bezeichnete die Tendenz des-
selben mit folgenden Worten: „In
oomo Dante lg. xg.oe,
äs'^ontili ponLiori". Im
Jahre 1833 stellte er ein Oelbild: „^a
/ssl'ons cl'amoT-s" aus, das sich durch
ungewöhnliche Lieblichkeit auszeichnete.
— Gleichzeitig mit ihm besuchte ein Ja-
silio Ticozzi die Mailänder Kunstaka-
demie. Derselbe stellte i 834 nebst einem
Blldnih noch ein Gemälde: „Aa^n'so a?
/a«is", ganze Figur, aus, welches bei-
fällige Aufnahme fand. Es dürften wohl
beide Künstler Verwandte des Poly-
histors Stephan Ticozzi ^siehe den Fol»
sein.
p äi belle l^rti in Nil»no
altrs citta ä'It^iia. MI2110, L2.u2.ä6i1i,
anno XIV (1332), p. 139. — ^isna
arti in Vrer» xsr 1'ilnno 1834
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon