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Comieek, Karl Tomicek, Karl
Russischen lPrag l863,Pospi8il, kl. 16'^.). I Ponikl auf der ehemaligen Herrschaft
Noch ließ er im fünften Bande der von ^ Iilemnice am 11. Februar 1814). Den
M a l ^ herausgegebenen ^
/.äl^vin^ls, ^t<?ni", d. i.
unterhaltender Lecture, des Nuffen Sen-
kovski Novelle: „Das Vorurtheil" unter ersten Unterricht erhielt er in der heimat-
dem Titel: ^ k" erscheinen und
Bibliothek ^ lichen Dorfschule, und da er sich dem
Lehrerstande widmen wollte, bezog er
1829 vorerst das akademische Gymnasium
in Prag. Dort wurde er mit Ladislaus
Rieger sBd. XXVI, S. 113^j und Wenzel
8tulc sBd. X1^ S. 184 j^ bekannt und
zählte mit Beiden zugleich in den Huma-
nitätsclafsen zu den Lieblingsschülern
Jungmann's sBd. X, S.
besorgte die s'echlsche Uebersetzung der
Schrift von Joh. Kol lar: „Ueber die
literarische Wechselseitigkeit zwischen den
verschiedenen-Stämmen und Mundarten
der slavischen Nation". Damit wäre
wohl das Wesentliche von 'Tomicek's ! aber der Vater schon in den ersten Jahren
schriftstellerischer Thätigkeit erschöpft. Im ! der Studien des Sohnes starb und mehrere
Gegensatze seiner in der Jugend zur > Kinder hinterließ, mußte sich Kar l durch
Schau getragenen Polenliebe, welche! Stundengeben seinen Lebensunterhalt
seinem Wohlthäter öelakovsky Amt i selbst erwerben. Mit allem Eifer lernte
und Stelle gekostet, war er in seinen alten ! er weiter und widmete sich, als er die
Tagen ein Rufsenfreund und ein enthu-
siastischer Verehrer der russischen Verge- Universität bezog, dem Studium der
Rechte, während er zu gleicher Zeit sich
waltigungspolitik, der den letzten Auf- aufSprachen,vornehmlich die französische,
stand der Polen entschieden verurtheilte. ! verlegte. Nach Ablauf seiner Universi-
Nebriqens erfreute er nch ob seiner großen ! rätsjahre trat er die criminalistische
(5mpsindlicdkeit in den Kreisen, in welchen j Praris bei dem Prager Strafgericht an,
er verkehrte, geringer Beliebtheit und ver-^ später die judicielle in Kanzleien von
stand es auch nicht, durch seinen Umgang ' Prager Advocaten, während er sich zu-
sich Freunde zu erwerben. Dabei aber ! gleich den Staatsprüfungen aus dem
war er ein Nationaler vom reinsten ! Straf- und (5ivilrecht und den Rigorosen
Waffer, der, soweit es ihm seine Abge- ! zur Erlangung der juridischen .Docior«
schiedenheit gestattete, für die Belebung würde unterzog. Diese erlangte er am
des Volksgeistes energisch wirkte. In ! ?. November 1846. Von da ab bis zum
seinem Nachlasse sollen sich Vorarbeiten ! Jahre 1848 als Concipient in einer Advo-
zu einem großen Neckischen Wörterbuche ! catenkanzlei thätig, legte er auch die vor-
nebst Syntar befunden haben. ! geschriebene politische Staatsprüfung ab.
Von Liebe zu semer Muttersprache von
d. i. Geschichte der Neckischen Literatur (Prag
Zweite
vonZ.
W. N, liiwnn,,^ schm.
omek besorgte Aufl.. T. 641. — Jugend auf beseelt, betheiligte er sich
bereits im Vormärz an Allem, was zur
Hebung des Nationalgefühls geplant und
ausgeführt wurde, und als im Jahre
1848 die Bewegung ausbrach, nahm er
! am Slaventage Theil, gelangte in den
! Nationalausschuß und als Wahlcommifsär
Tomiöek, Karl (Abgeordneter im ! für das Vicariat Mnichow in den 5echi-
österreichischen Reichstage 1848, geb. zu eschen Landtag. In diesen wurde er von
Iiter.iriii-7 <"< l^cO,>,I')von«1c^ . V«'k u^vö.i^i, d. i.
(Heschichto der »'echoslauischen Tprachc und
Literatur. Neuere Zeit (Wien 1«a«, gr. «".)
S. 299.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon