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Tomori, Paul , Michael
jungen Andreas Tomor i , welcher 3o«
sonczy's Helm und goldenen Panier trug.
vom Pferde und schleppten ihn fort. Wodl
raffte sich Losonczy mit Timon Forgä^s
und Stephan Perez auf. um diesen Verrath
der Muselmänner zu rächen, aber Perez er<
trank in der Lippa, ForgäcS wurde ge-
fangen genommen. Losonczy. der den Kiaja
des Beglecbeg mit dem ersten Streiche iödiete.
nach langer Gegenwehr überwältigt, auf Ach»
m e i's Befehl enthauptet und der balsamirte
Kopf dem Sulwn nach Constantinopel über«
sendet. König Ferdinand aber verlieh, um
3osonczy's Treue und Tapferkeit zu lohnen,
dessen Güter, die dem FiScus anheimfallen
sollten, den Töchtern deS Helden. — 2. Ein
Pau l Tomor i , Erzbischof von Kalocsa,
mußte in der Schlacht bei MobäcS am 24. Juli
4326 auf König Ludwigs besonderen Wunsch
den Oberbefehl des Heeres übernehmen, trotz
seines inständigen Einwandes, daß er der Art,
den Krieg im Großen zu führen, unkundig sei.
-Im Beginn der Schlacht, in welcher unga«
rischerseits nur 24.000 Streiter mit 80 Ka<
nonen dem 30.000 Mann starken Heere des
Sultans entgegenstanden, wichen die Türken
vor dem ersten Anprall der Ungarn zurück.
Als aber Letztere bis an das feindliche Ge<
schütz vorgedrungen, unter dessen verderblicher
Wirkung litten, stürzten ihnen die Türken in
die Flanke, und nun begann ein fürchterliches
Gemetzel. In anderthalb Stunden war die
Schlacht entschieden, in welcher der König,
der in einem Sumpfe erstickte, viele Große
des Reiches und sieben Bischöfe ihr Ende
fanden. Vau l Tomor i , der vor dieser
Schlacht im Rufe eines ausgezeichneten Kriegs«
Helden stand, wurde in früheren Iabren durch
den Tod zweier Bräute so sehr erschüttert,
daß er als Mönch in einem Franciscaner»
kloster seinen Tchmerz zu vergessen suchte.
Wider seinen Willen ward er von dem Könige
aus der Abgeschiedenheit des Klosters hervor«
gezogen und auf den Erzbischofstuhl von
Kalocsa erhoben. Als dann im Herbst 1524
die Türken, l3.000 Mann stark, unter Fer»
had Beg in Syrmien eindrangen, brachte er
ihnen an der Save eine völlige Niederlage
bei. Und die Erinnerung an diesen glänzenden
Sieg mochte es gewesen sein, die den König
bestimmte, Tomor i den Oberbefehl über das
Heer in der Moh^cser Schlacht anzuvertrauen,
welche ein für die Ungarn so erschütterndes
Ende nahm. ^(Hormayr's) Archiv für Ge»
schichte, Geographie. Statistik u. s. w. (Wien.
v. Wurzbach, biogr. 3erilon.XI.VI. sGed 4".) l8l8. S. 474, im Terte. — Oestcr«
reichische militärische Zeitschrif t von
Sckels (Wien. 8".) Jahrg. 1830, I. Band,
S 302: „Sieg des Ban und Erzbischofö
Tomori übrr die Türken an der Save im
Herbst 1324". — .Va^z, ^/vei/t). 512.3521--
i-ciiäi tädläkkai", d. i. Tie Familien Un«
garns mit Wappen und Stammtafeln (Pestd
1860. M. Mih, gr. 8".) Bd. XI , S. 241,1
Tompll, Michael (ungarischer Poet, .
geb. zu Rimaszombath am 29. Sep-
tember 1819, fälschlich todt gesagt am
23. April 1868, gest. am 30. Juli 1868).
Der Sproß einer ganz verarmten un-
garischen Adelsfamilie, kam er nach dem
frühzeitigen Tode der Mutter zu seinem
Großvater väterlicherseits, der in Igricib
nächst Miskolcz im Borsoder Comitate
lebte. Dort mitten unter dem Volke
von echtmagyarischem Schrot und Korn
athmete er jenen originellen und echten
Zug des Ungarthums ein, der aus seinen
Dichtungen weht. Dort erwachte und
entwickelte sich in ihm die Liehe für die
eigenartige Natur, in der er lebte, und
sie spricht in so anziehender Weise aus
allen seinen poetischen Ergüssen, ja
bildet sozusagen das Grundmotiv der-
selben. Nachdem Michael die Dorf-
schule besucht hatte, nahm sich der Lehrer
derselben, Georg Bihar i , des hoch»
begabten Knaben an, unterrichtete ihn
in den Anfangsgründen der lateinischen
Sprache und in anderen Gegenständen
und brachte ihn endlich, freilich nicht
ohne eigene Opfer, auf das Collegium
in Sä.rospatak. Unter Mangel und Eni>
behrungen lag Tompa daselbst den
Wissenschaften ob und ging dann, um
sein Leben zu fristen, nach Sarbograd
als Hilfslehrer, kehrte aber nach einiger
Zeit zur Vollendung seiner Studien nach
Särospatak zurück. Hier bestand eine
ungarische literarische Gesellschaft, welche
27. Juli 1882.1 8
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon