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Tramp ufch) Johann
Ein ihm gewidmeter Nachruf schildert ihn
als „intelligentenForstwirch, höchst ehren
weichen Charakter, eifrigen Patrioten,
als einen Mann von Herz und Geist".
In der mährisch.scblesischen Forstsection
lebt in mehrfachen wissenschaftlichen Ar-
beiten sein Andenken fort. I n der von
ihr herausgegebenen Quartalschrift,
Jahrgang l830, S. 123—136, befindet
sick seine, wie d'Elvert sie nennt:
«musterhaft und geistvoll bearbeitete"
Forftdeschreibung der Breslauer Bis-
thumsdomäne Freiwaldau. Tramp usch
vermalte sicb im Jahre 1830 mit der
Tochter des Oberamtmanns Einer von
Ledetsch in Böhmen. Seine Frau
wurde ihm schon 1839 durch den Tod end
riffen. Von seinen Kindern ĂĽberlebten ihn
nur zwei verheiratete und in glĂĽcklichen
Familienverhaltnissen lebende Töchter.
d'G l v ert (Christian Ritter). Geschichte der k. k.
mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförde«
nmg drs Äckerbaues, der Natur- und Landes-
kunde... Mäbrcns und Oesterreichisch-Schle-
sienö (Brunn l870, gr. 8".) Veilagen, S. 309.
^'luch einer jmer nichtssagenden Nekrologe,
die Alles, nur nicht das Wesentliche enthalten.
>To ist über seine amtliche und säiriftstellerische
Thätigkeil so viel wie nichts mitgetheilt.^
Noch ist erwäbnensweith der Unterjager Jo-
hann Trampusch (geb. zu Galliberdu in
Krain 1840). Im Jahre 1860 assentirt, wurde
er in das 7. Feldjäger-Bataillon eingetheilt,
welches sich im Feldzuge l866 bei der operiren«
den Armee in der Lombardie befand. Lieutenant
Czerwinka vom Infanterie-Regimente Erz-
herzog Ludwig Victor Nr. 63 machte auf Zwei
im Gehöfte Valbusa bei Custozza unter einer
Bedeckung von etwa 30 Bersaglieri aufgestellte
GeschĂĽtze mit heldenmĂĽthiger Braoour einen
Angriff, dabei von drei Unterjägern, zu denen
Johann Trampusch zählte, auf das wirk-
samste unterstĂĽtzt. Nachdem sie die Versag lieri
in die Flucht geschlagen und ein GeschĂĽtz nebst
zwei Protzen erbeutet hatten, schloĂź
sich Tra m»
pusch einer unier FĂĽhrung des Lieutenants
Ioh. Munk eben anrĂĽckenden Patrouille an
und betbeilis<te sich mit derselben an dem Sturm«
angriffe auf (5ustoz;a. Als der Feind sich in Trandafil
die Häuser retirirte und auf die Unseren aus
den Fenstern schoĂź, drang Trampusch an
der Spitze der Jäger auf eirr von den Feinden
besonders dicht besetztes Haus und erbrach die
ThĂĽr. worauf die Italiener die Waffen von
sich warfen und um Pardon baten. 196 Mann
wurden gefangen genommen und nach Verona
geschickt. Trampusch und sein Kamerad
I essend erg er. welche die Ersten in das
Haus eingedrungen waren, erhielten fĂĽr ihre
schöne Wassenthat die goldene Tapferteits»
Medaille. Lorbeer und Cypressen von 1866.
Südarmee. Dem Heere und Volke Oester»
reichs gewidmete Blätter der Erinnerung an
schöne Waffenthaten (von Ioh. Ritter von
Hoffinger) (Wien 18L8, Aug. Brandet,
kl. 8«.) S. 2l3.)
Trandafil, Johann (Humanis t ,
geb. in der Wojwodschaft Se rb ien ,
Geburtsjahr unbekannt, gest. zu N e u»
satz im October 1862). Leider ist dem
Herausgeber dieses Lexikons ĂĽber den
Lebensgang und die näheren Verhältnisse
Trandafi l 's, der sich durch seine letzt»
willigen Anordnungen ein ehrenvolles
und bleibendes Andenken gesichert hat,
nichts bekannt. Der in Rede Stehende
lebte als BĂĽrger zu Neusatz, einer der
Festung Peterwardein gegenüberliegen«
den Stadt in der Serbischen Wojwod«
schaft. I n seinem Testamente hat der»
selbe folgende Anordnungen getroffen:
Von den Zinsen eines Capitals von
120.000 fi. sind für immerwährende
Zeiten zwölf Studirende des orthodoxen
serbischen Religionsbekenntnisses mit
einem Stipendium von je 300 fl. zu be-
iheilen. Von drei ihm gehörigen Häusern
sind die Gesammteinkünfte, welche da»
mals 2300 st. betrugen, zur Vertheilung
an die Armen und die drei Spitäler in
Neusatz, Sambor und Efseg zu verwen-
den. Der Neusatzer serbischen Kirche end-
lich testirte er ein Haus, dessen reines Ein-
kommen sich jahrlich auf 1200 st. belief.
Wiener Zeitung, 1862, im „Tagesbericht",
Nr. 277. S. 1634.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon