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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
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Page - 7 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47

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Traun. Otto Ferdinand " Hälfte der ganzen Infanterie ausmachten und es also von seiner Seite völlig ge- rechtfertigt gewesen sei, mit so unverläß- lichen Truppen keine offene Schlacht zu wagen. Dieses Vorgehen Traun 's wurde in Wien sehr übel vermerkt. Der Ministerrath, welcher aus Gundakar Grafen S ta rhemberg , Hofkanzler Grafen U l f e l d , Kriegspräsidenten Grafen H a r r ach, dem böhmischen Kanzler Philipp Grafen Kinsky, dem geheimen Rathe Rudolph Grafen (5 ollo- redo und dem Referenten Baron Bar- ten stein bestand, beschloß, dem Feld- marschall nochmals zu befehlen, den Panaro zu überschreiten und in den Kirchenstaat einzurücken, erwog überdies wieder, ernstlich die Abberufung Traun's und nahm als dessen Ersatzmann neuer», dings den Prinzen von Sachsen-Hildbura/ ! hausen in Aussicht. Ulfeld und Gar» l tenstein waren Trann's entschiedenste 5 Gegner, und ihnen schloffen die Uebrigen! sich an, außer dem greisen Gundakar Starhemberg, der des Feldherrn Rechtfertigung und Entschuldigungs- gründe hervorhob. Indeß die Kaiserin, gewohnt selbständig zu handeln, willigte nicht in die Abberufung des immer als treu erprobten Traun, wohl aber war sie mit der Forderung ihres Ministerrathes einverstanden, daß der Feldmarschall über den Panaro gehe. Traun jedoch, in seiner alten Erfahrung die Verhältnisse, mit denen er zu rechnen hatte, genau kennend, wagte es auf eigene Gefahr, seiner besseren Ueberzeugung zu folgen, und schrieb, alle Umstände klar darlegend, nach Wien, daß er auf seiner Meinung beharren müsse. Und so sah er resignirt seiner Enthebung entgegen, die indeß trotz alledem unter, blieb. Inzwischen wurde auch der spani- sche Feldherr Gi af Gages von seinem Hofe gedrängt, zum Angriffe gegen die Traun. Otto Ferdinand Oesterreicher zu schreiten, und er richtete nun auch seine Bewegungen danach ein. Am 4. Februar überschritt er den Panaro, ohne einem Widerstände zu begegnen, und nahm feste Stellung bei Campo Santo, einem eilf Stunden von Bologna ent» fernten Orte. Graf Traun aber war nun zum Angriffe entschlossen. Am 8. Fe» bruar Früh begann der Kampf, es fand die Schlacht von Campo Santo, eine der blutigsten, statt. Den Sieg schrieben sich beide Theile zu, die Spanier sangen ihr .,IV'ä6mn" zu San Giovanni, die ver- bündeten Oesterreicher und Sardinier — wie Graf Thürheim bemerkt — „mit größerem Rechte" zu San Felice. Von vier Generalen der verbündeten Armee erlagen zwei, ihren Wunden, der Ge- sammtverlust der Oesterreicher betrug 1103 Mann, jener der Piemontesen 600 Mann, der Gesammtverluft der Spanier wurde mit' 1733 Todten, 1397 Verwundeten, 824 Gefangenen, also im Ganzen mit 3976 Mann beziffert. Graf Traun sendete die Botschaft des Sieges nach Wien, der spanische Feldherr nach Madrid, und so wurde der Sieg bei Campo Santo in beiden Städten ge- feiert. Interessantes über diese Schlacht, in welcher dem Feldmarscball zwei Pferde unterm Leibe erschossen wurden, da er sich immer dort befand, wo die Gefahr am drohendsten, enthält das Zeoler'sche „Utüversal-Lerikon", ^I.V. Bd., Sp. 229 biö 236, in einem Artikel, der noch zu Traun's Lebzeiten erschien. Nun, nach- dem durch die Schlacht bei Campo Santo die Feindseligkeiten eröffnet waren, stand die Weiterführung des Feldzuges zu er- warten. Allein das spanische Heer hatte durch die Scblacht sehr gelitten, und mit den Resten desselben konnte Graf Gag es nichts Entscheidendes beginnen. Graf Traun aber sah sich nicht nnr dnrch die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Traubenfeld-Trzeschtik
Volume
47
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
309
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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