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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 4 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Tschabuschnigg Tschabuschnigg ftirt wie seinerzeit in Laibach, wie dies schon in der Biographie von Vinc. Rizzi sBd. XXVI, S. 203^ bemerkt wurde, schloß sich eine Schaar junger Dichter zu einem Bunde zusammen, um sich wechselseitig zu poetischen Arbeiten anzu» spornen. So wurden um die Wette Verse gemacht und jene, welche bei der Vor« lesung den Preis errangen, in ein Buch eingetragen. Zwei dieser Poeten haben sich über das Niveau des Gewöhnlichen emporgearbeitet, einer derselben ist Paul Renn M . XXV, S. 291^ der andere Tschabu s chnigg. der seinem ihm lange vorausgeschiedenen Freunde Renn auf dessen Familienbegrabnißstätte in Klagen fürt ein Denkmal setzen ließ. Von den übrigen weiß wenigstens die Literatur geschichte nichts zu melden. Diese Ver bindung währte, bis durch die Wahl der Berufsstudien die einzelnen Mitglieder getrennt wurden. Tschabuschnigg be- gab sicb, um die Rechte zu studiren, l826, nach Wien. (5r war zu dieser Zeit erst l7 Jahre alt, aber durch gymnastische Uebungen, die er aus eigenem Antriebe unternahm, körperlich vollkommen aus- gebildet; nun sollte durch den Aufenthalt in der Neichshauptstadt auch der Geist gekräftigt und sein Gesichtskreis erweitert werden. Da aber trat ein bemerkend werther Umstand ein, der bisherige Ele- giker, wenigstens waren seine Dichtungen mehr oder minder vom elegischen Hauche der Wehmuth durchweht, fühlte unter den neuen Eindrücken, die auf ihn ein- stürmten, eine Wandlung in sich vor- gehen, die mit seinem bisherigen Fühlen und Denken in ziemlich starkem Gegen- satze stand; von einem Skepticismus be» fallen, der aller Wehmuth und elegischen Stimmung den Garaus machte, sing er an, die Dinge nicht mehr durch den ver- klarenden Schimmer einer Alles ver- söhnenden Schwärmerei zu betrachten, sondern, indem er die Kehrseite jedes Dinges aufschlug, trübte alsbald Zweifel über das Geschaute seinen bisher reinen Genuß, es war mit einem Worte der Geist der Verneinung über ihn gekommen, die bisherige unbewußte elegische, trau- merische Stimmung einer bewußten kriti- schen gewichen, die Lyrik seines Wesens- von der Ironie angekränkelt worden, und dieser Skepticismus ist ihm treu ge- blieben und findet sich mehr oder minder in allen seinen späteren Arbeiten aus- gesprochen. Die Vorbereitungen für seinen Beruf, die in den juridischen Studien gipfelten, ließen ihm übrigens nur wenig Zeit zu poetischen Arbeiten, und nur ab und zu erschienen in den damaligen besseren schöngeistigen Blättern Deutsch« lands, so in Theodor Hell 's „Abend- blatt" und in verschiedenen Taschen- büchern und Almanachen, wie in den „Cyanen", in „Gedenke Mein", im „Orpheus" u. a. Beiträge lyrischen und novellistischen Inhalts aus seiner Feder. Da schlug in das Stillleben seiner poeti- schen und sorgenfreien Studentenwirth- schaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Iuli'Revolution nieder, und von diesen Ereignissen angeregt, schrieb er einen kleinen Roman, betitelt: „Das Haus des Grafen Owinski" , dem die polnische Revolution zum Hintergrunde diente, und welcher 1832 im Buchhandel erschien. (Eine vollständige Uebersicht seiner Schriften, sowohl der selbständig herausgegebenen, wie der in Taschen- büchern und Zeitschriften zerstreuten, folgt auf Seite w u. f.). Diesem Roman folgte schon im nächsten Jahre die erste Ausgabe seiner Gedichte. Ich erinnere mich noch genau des Eindrucks, den die- selben in jenen Kreisen hervorriefen, welche überhaupt Gedichte lesen. Es
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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