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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 6 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Tschabuschnigg 6 Tschakuschnigg heit übt sie nicht selten unverkennbaren Einfluß. Wie manche große That der Geschichte bedürfte eines von ihr be- geisterten Willens: in der modernen Zeit hat sie sich zwar größtentheils in das Privatleben zurückgezogen, aber ihre negativen Nachwirkungen sind nicht zu übersehen; und nach ihrem kurzen Auf. schwunge scheint ein nicht geringer Theil der Helden des Tages wie geöffnete Flaschen zu verrauchen. Das Wesen der Liebe stellt sich in unberechenbaren Wider» sprächen dar', ihr Aufwand an Blühen und Duften ist oft nicht mehr als eine prächtige Phrase, die einen kurzen ge< meinen Trieb kostbar verhüllt — oft aber wieder hat ihr Samenkorn Anspruch auf wie spurlos er verschwindet, soll uns die irdische Bedeutung im Gesammtleben der Gemeinde zeigen Als Mitglied der großen irdischen Familie muß der Mensch die Wissenschaft des Geschlechtes wahren und fördern, ^die Entschlüsse desselben veredeln und reifen, dessen Thaten vor- bereiten und ausführen. Das Streben keines Redlichen ist in dieser Hinsicht ver- loren; die Geschichte bedarf nicht immer Helden und Genies, aber der bescheiden Wirkende, der treu Erhaltende ist ihr stets nöthig. Wären alle Zeitgenossen jemals dumm und schlecht, und dauerte dies auch nur durch ein paar Menschenalter, so müßte die allgemeine Menschengeschichte um Jahrtausende zurückgehen. I n dieser himmlische Abkunft. Ich versuchte ihre! Wahrheit liegt die Würdigung der still Phasen aufzugreifen, die Geschichte ihrer Thatigen, deren Namen keine Ehrentafel, Entwickelung zu verfolgen und so einen kein Leichenstein verkündet". Wir wollen Beitrag zu ihrer Auslegung zu bereiten. ' die trefflichen Ansichten, welche Tscha- Bald fand sich ein passendes Gerüst von ^ buschn igg in seinem Werke ausspricht, Thalsachen, der Vorwurf war der Aus-! nicht weiter fortführen, dies Wenige führung werth, und der Verlauf des ! schon genügt, um zu zeigen, daß wir es Werkes versprach nebstbei Anregung zu! mit einem Werke edlerer, ja edelster Gai> vielseitigen Gedanken und Betrachtun-! tung zu thun haben, das ebenso den gen". Deren aber finden sich im ge>! Dichter wie den Denker kennzeichnet. Noch nannten Werke und zwar der trefflichsten^ müssen wir aber auf seine „Gedichte" an vielen Stellen, nur beispielsweise! zurückkommen, deren zweite Auflage in seien angeführt seine Gedanken über Menschenwürde, über Deutschlands ge- schichtliche Entwickelung, dessen Beruf und eigenthümliches Wesen, ferner seine Schilderung der vier großen Poeten Ita- liens: Dante, Petrarca, Tasso, Ariosto, endlich seine Darstellung der zweifachen Bestimmung des Menschen. „Man darf", schreibt er darüber, „nicht immer sich und Ind iv iduen vor Augen haben, man muß sich zum Urtheile über das ganze Geschlecht erheben. Die Menschheit selbst ist das würdigste Indi. viduum der Erde. Die Erfahrung, wie unbedeutend der Einzelne ausgetilgt wird,! ihrer Widmung uns einen tiefen Blick in des Dichters Herz thun läßt. Diese Auf- lage ist nämlich seinein einzigen Bruder Franz, „dem Genossen seiner Bestre» bungen, seinem besten,treuestenFreunde", gewidmet. Im Jahre 1840 riß der Tod den damals Fünfundzwanzigjährigen von des Bruders Seite. Nie verschmerzte der Dichter diesen Verlust ganz, denn zwi- schen dem Ueberlebenden und dem Todten hatte in der That eine so innige Verbrü- derung der Gefühle und Gedanken be- standen, daß selbst ein neuer Freund- schaftsbund einen Ersatz nie geboten hätte. Aus Tschabuschnigg's Briefen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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