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Tugend 103 Anton
beiBernsdorf - Schladebach genannt
wird. — Endlich ist noch eine Auguste
Türrschmidt zu erwähnen. Diese (ge-
boren zu Berlin 20. November 1800),
eine voitrefflicke Altsängerin, trat nur in
Concerten auf. Nach Gaßner wäre fie
eine Tochter des K arl Nicolaus Türr«
schmidt, nach B ernsdorf-Sch lade-
bach aber eine geborene Braun und
des Kar l Nicolaus Gattin, was wir
auch für das Richtige halten. Tn außer
I ohann Türrschmidt, der ein gebo-
rener Böhme ist, die Uebrigen zu Oester-
reich weiter in keiner Beziehung stehen,
so mögen diese Notizen genügen, und
wird betreffs dieser Künstler nur auf die
Quellen verwiesen.
Gerber (Ernst Ludwig). Ncucs historisch -
biographisches Lerikon der Tonkünstler (Leipzig
1812. A. Kühnel, ^r. 8".) Bd. IV, Sp. 402
bis 404. — Neues Univ ersa l'L er ikon
der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und
alle Gebildeten. Angefangen uon Dr. Julius
Schladebach, fortgesetzt von Ed. Verns-
dorf (Offcnbach l86l. Ioh. Andr6. gr. 8".)
Bd. I I I , S, 7?i und Nachtrag. T. 34l. —
Gaßner (F. 2 Dr.). Nniversal'Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabc in einem Bande
(Stuttgart l84i>, FranzKöbler. Ler.'t>o.)T.849.
Tugend, Johann (blinder Harfen-
Virtuose, geb. zu Preßburg in
Ungarn am 17. Juni l770, Todesjahr
unbekannt). I n seiner ersten Kindheit
erblindet, kam er bei seinem ungemein
großen Talent für Musik nach Brüssel,
wo er auf Kosten der Erzherzogin Chri-
stine vermalten Herzog Albert von
Sacbsen-Tescben fünf Jahre lang von
Schors und Godecharle — bei
Gerber ein Mal zu Godechalke, ein
anderes Mal zuGodschalk entstellt —
auf der Harfe unterrichtet wurde. Seit
1790 ließ er sich auf Kunstreisen durch
Frankreich, England, Rußland und
Deutschland auf seinem Instrumente hören. Abgesehen davon, daß die Er-
scheinung eines blinden Virtuosen an
und für sich großes Interesse erweckt,
fand auch die Virtuosität seines Spieles
allgemeine Anerkennung, und seine Con-
certe waren so besucht, daß er sich ein
bedeutendes Vermögen sammelte. Zu-
gleich Componist, trug er in seinen
Concerten auch seine eigenen Harfen-
compositionen vor. Ob davon Einiges
im Stich erschienen, ist nicht bekannt.
Seit dem Jahre !8l8 war nichts mehr
von ihm zu hören, und Gaßner meint:
Tugend habe sich um jene Zeit in
irgend einem Orte seines Vaterlandes
zur Ruhe begeben und der öffentlichen
Künstlerlaufbahn entsagt.
Gaßner (F. 3. v?.). Universal'Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
lTmttgari 1849, Franz Köhler, Lcr.-8°.)
2. 84«.
Tlllllll, Anton (Journalist, geb.
zu Prag im Jahre 1840). Nachdem er
die Realschule durchlaufen hatte, wid-
mete er sich dem Buchdruckergeschäfte,
indem er dabei zu seiner Fortbildung in
den Abendstunden die Vorträge Wenzes-
laus Hanka's besucbte. Einige Jahre
leitete er dann eine Druckerei und litho«
graphische Anstalt, förderte mit allen ihm
zu Gebote stehenden Mitteln den Prager
Buchdruckerverein ^"l vpoAi-a.ua/ und
betheiligte sich an der Begründung der
Zeitschrift „VOlsMvin", für welche er,
während Mikulas die Redaction führte
^Vd. XVII I , S. 296^, eine Menge
Artikel socialistischen Inhalts schrieb.
4868 übernahm er die Redaction des
periodischen Blattes „Correspondenz"
und wurde für verschiedene Preßvergehen
zu neunzehn Monaten Kerker verurthe-lt.
Nach einjähriger Haft amnestirt. wirkte
er als fleißiger Mitarbeiter der Zeitschrift
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon