Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49
Page - 61 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 61 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

Image of the Page - 61 -

Image of the Page - 61 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

Text of the Page - 61 -

Nnger. Johann Karl VI. Anger's katholische Potanik. Von dieseni Specificum wurde viel nach Unger's Tode gefabelt. Es hieß. daß der Gelehrte einen Vortrag, der obigen Titel führe, habe halten wollen, und daß das Manuscript, nach welchem man in seinem Nachlasse gesucht, „ver< schwunden sei", üs handelt sich in diesem Vortrage wohl um eine Darstellung jener Pflanzen, deren sich der katholische Cultus zur Symoolifirunss seiner Ceremonien und Bräuche vorzugsweise bedient. Eine gewisse Partei fürchtete nun eine Profanirung heiliger Vräucke. wa5 aber gar nicht in Nnger's Absicht lag, der vielmehr, wie er dies bei anderen Pflanzen gethan, z. V. bei den Pflanzen des alten Aegyvten, bei den Pflanzen als Zaubermittel, beim Rosmarin u. dgl., nur einen culturhistorischen Essay über ver- schiedene beim kirchlichen Cultus der Katho. liken verwendete Pflanzen zu geben vorhatte. Die Sache aber wurde anders gedeutet, kam ins Publicum, worauf Nnge r's Sohn Theodor die Erklärung veröffentlichte, daß bei der Durchsicht der hinterlassenen Manu« scripte seines Vaters thatsächlich für diesen Vortrag wohl Material, sonst aber auch keine Spur einer Verarbeitung desselben sich vorgefunden habe. Der Vortrag sei also nicht verschwunden, sondern übrrdaupt nicht vor- handen gewesen. VI I . Nr. /ranz Anger's Denkmal. Bald nach dem geheimnißvollen Tode Nnger's wurde von Gelehrten und Freunden der Wissen- schaft der Gedanke angeregt, dem Ver< ewigten im Weichbilde 5er Stadt Gratz, in welcher er so viele Jahre gelebt und gewirkt, ein Denkmal zu sehen. Die Ausführung des Monuments ward dem Wiener Bildhauer Kundtmann übertragen. Von dem ur< sprünglichen Gedanken, dasselbe im botanischen Garten, wo es nur wenig gesehen würde, zu errichten, ging man bald zu dem Plane über. die Aufstellung an einem geeigneten Platze des Stadtparkes vorzunehmen. Die Marmor« büste, von Kundtmann bereits 5872 in 1^2 natürlicher Grüße beendet, wurde bis zu definitiver Entscheidung provisorisch in einem Saale des Ioanneums aufgestellt. Unger, Johann Karl (Schrift- steller, geb. zu Rißdorf in der Zips in Ungarn am 13. April 1771, TodeS- jähr unbekannt). Seine Vorfahren waren 1 Anger, Johann Karl protestantisch, seine Eltern aber katholisch. Von seinem Vater, welcher in Ungarn als Lehrer wirkte, als unter der Regie- rung der Kaiserin Maria Theresia daselbst die verbesserte öehrart eingeführt wurde, genoß er den Unterricht in den Elementargegenstanden. Hierauf kam er nach Käsmark, wo er das damalige Gymnasium der Pauliner besuchte, und dann nach Pudlein, wo er im Collegium der Piaristen seine Studien fortsetzte. 3)a seine Fortschritte in denselben nichts zu wünschen übrig ließen, so wurde er zur weiteren Ausbildung nach Kaschau ge» schickt. Kaum aber hatte er daselbst die philosophischen Jahrgänge beendet, als durch unglückliche Verhältnisse der Vater sein ganzes Vermögen verlor. Als sich zu diesem Mißgeschick noch schwere Krank- heit im Elternhause gesellte, sah sich der Sohn in seinem Fortkommen auf sich allein angewiesen. Unter solcben Um» ständen bedachte er sich nicht lange und trat, auf den Antrag der Piaristen, 1788, 17 Jahre alt, in den Orden der frommen Schulen ein, in welchem er, da seine Fähigkeiten erkannt waren, sogleich ein Lehramt erhielt. Er trug zunächst Gram- matik am Gymnasium zu Pudlein vor und kam dann auf die Vorbereitungs- schule in Neutra. Wahrend seines drei» jährigen Klosterlebens betrieb er mit großein Eifer und von seinen Ordens- brüdern auf das wirksamste unterstützt, das Studium der lateinischen Classiker. Sein Entschluß, Theologie zu studiren, wurde durch das Wohlwollen gezeitigt, welches der Bischof von Neutra, nach- maliger Erzbischof von Erlau, Franz von Fuchs dem jungen Piariften erwies, und so widmete er sich zuerst im Seminar zu Neutra, dann in jenem zu Wien, in welches ihn der Cardinal Migazzi aufnahm, den theologischen Wissen-
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Volume 49
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Ullik-Vassimon
Volume
49
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
348
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich