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Mger, William 7l Anger, William
Professor der Kunstgeschichte an der
philosophischen Facultat zu Göttingen,
hat sich als juridischer, rechtsphilosophi»
scher und zuletzt als kunsthistorischer
Schriftsteller einen höchst ehrenvollen
Namen gemacht. Die Augsburger „All-
gemeine Zeitung" vom 10. November
1878, Beilage Nr. 314, und vom
1l. November, Nr. 313, bracbte seinen
ausfĂĽhrlichen Nekrolog. Sein Sohn
Wi l l iam trieb schon als Gymnasiast in
Göttingen das Radiren und kam 1834,
ein JĂĽngling von 17 Jahren, als SchĂĽler
zu Keller in DĂĽsseldorf und drei Jahre
später, 1837, zu dem in München wir»
kenden Thäter, unter welchem er die
„Zbundllntill" und „Nlt5rrill" nach Wis l i -
cenus stach s(5artonstich). 1860 wieder
nach DĂĽsseldorf zurĂĽckgekehrt, vervoll'
kommnete er sich daselbst während der
nächsten drei Jahre in der Cartonmanier,
dann fĂĽhrte er in Leipzig fĂĽr den um die
Kunst so hochverdienten Weigel Facsi»
miles nach alten Stichen aus. Nach mehr-
jährigem Aufenthalte zu Weimar folgte
Unger, welcher durch seine Blätter in
Lützow's „ Zeitschrift für bildende Kunst",
darunter besonders durch jene nach Ge»
mälden der Kasseler und Braunschweiger
Galerie, die Aufmerksamkeit aller Kenner
und Freunde der Kunst auf sich gelenkt
hatte, 1871 einem Rufe nach Holland,
wo er die Radirung einer groĂźen Anzahl
von Franz Hals ' Gemälden, der erst
durch ihn in seiner ganzen Bedeutung
erkannt wurde, mit groĂźer Meisterschaft
ausfĂĽhrte. Nach Vollendung der Franz
Hals-Galerie begab er sich nach Amster-
dam und radirte mehrere Blätter nach
den berĂĽhmtesten Werken der National-
galerie dieser Stadt. Im Jahre 1873
nahm er seinen bleibenden Aufenthalt in
Wien, wo er durch seine im Verlage
von H. O. Miethke erschienenen Ra- oirungen nach den Bildern aus der k. k.
Gemälde-Galerie, sowie nack denen im
„Album der Gesellschaft für verviel-
faltigende Kunst", den Kunstkennern mit
jedem neuen Blatte sozusagen neue
Neberraschungen bereitet. Wir sind nicht
im Stande, die zahlreichen Blatter des
großen Meisters alle aufzuzählen, die
schon jetzt, da derselbe noch nicht das
fĂĽnfzigste Lebensjahr erreicht hat, nach
Hunderten zählen. Wir lassen im Folgen»
den eine Uebersicht seiner größeren Werke
und der uns bekannt gewordenen ein»
zelnen Blätter folgen.' „Franz M5-
Galerie", zehn Radirungen, mit Text von
Dr. C. Vosmaer, I. (Leipzig, See-
mann)' I I . ebenfalls ;ehn Radirungen;
in drei Ausgaben: a) auf Carton gezogen
per Abtheilung 23 Thaler; d) gleichfalls
auf Carton gezogen 13 Thaler 10 Silber,
groschen; a) mit der Schrift auf chinesi»
schern Papier 8 Thaler 20 Silbergr.; —
„Nie (l,'alrrie ?u Ru52rl in ihren NieiLttrVerkrn.
3,0 AĂĽdirnnzun u^n Prcit. U5. Ungrr. Mit
illnT'tririem 3 rite nun ^rai. Fr. MĂĽl ler nnĂĽ
Dr. A. Volle", in zwei Ausgaben: a) in
gr. 8^. auf weiĂźem Papier lOV? Thaler;
auf chinesischem Papier 13 Thaler;
b) Folio-Ausgabe auf
chinesischem Papier
20 Thaler; — „Nie Galerie za Nrllunzchmeiy
in ihren Meisterwerken, non Prnl. V . Nnger
Mit erläuterndem Criie" ; in zwei Ausgaben:
a) in 4^. 4 Thaler, auf chinesischem
Papier 6 Thaler; d) Folio-Ausgabe auf
chinesischem Papier 9 Thaler; — „Nie
Kaiserliche-KĂĽniglichr GemMr-Aalene in Nen",
23 Lieferungen zu je 4 Blättern (Wien,
H.O Miethke, gr.Fol.); — im „Album
der Gesellschaft für vervielfäl»
tigende Kunst" folgende Radirungen:
„Die Bacchantin", nach Felir; —
„Gansemarkt in Krakau", nach Schonn;
— „Der 3ieblingspage",nach Makart ;
— „An der Küste von Dieppe", nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon