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Unterkircher Unterreiner
zu Innsbruck als Professor wirkte. Da-
selbst beendete Caspar Gymnasium,
Philosophie und Theologie. Während der
philosophischen Jahrgänge bekleidete er
eme Hauslehrerstelle in der Familie Ioh.
Baptists Grafen von B i ssi ng en. Nach
Abschluß der theologischen Studien erhielt
.er am 6. Ocrober 1799 die Priesterweihe.
Anfänglich diente er als Seelsorger in
seiner Heimat Prad, bald aber wendete
er sich dem Lehramte zu, wurde 1801
Professor der Poesie am Gymnasium zu
Innsbruck und 1806 nach dem Rücktritte
seines Oheims von der Professur der
griechischen Sprache dessen Nachfolger in
dieser Stellung. 1807 erlangte er die
philosophische Doctorwürde und las
neben seinem Gymnasialamte auch auf
der Universität über lateinische und grie-
chische Philologie. Bei der späteren Neu-
desetzung des Gymnasiums wurde ihm
die zweite Humanitätsclaffe übertragen,
an welcher er jahrelang fungirte, bis ihn
dor' Fürstbischof Luschin ^Bd. XVI,
S. 164^ als Professor des Bibelstudiums
des neuen Bundes nach Trient berief, wo
er bis an sein Lebensende wirkte. I n
seinem Fache war Unterkircher auch
schriftstellerisch thätig, und hat er folgende
Werke herausgegeben: „Nie ächten Schritten
ücr apll2tllli2chrn Mter (5lemen5 lllln Aam,
Ignatins nntl Palqcarpm, nclist der ächten
Märtqrcrge5chichte der zmri letzteren. Zln8 der
Ornndsprllche übersetzt nnd mit Anmerkungen uer-
Zehen" (Innsbruck 1817, 8».); eine zweite
verbesserte und mit einer Vorrede des
Fürstbischofs Bernard Galura versehene
Auflage besorgte Johann Hoffmann
und ließ sie 1848 in Innsbruck er-
scheinen' ,,// ! „AeberZicht ü
> (Innsbruck 18A), Wagner, 8".), gemein
schaftlich mit Mrh. Feichtel; — ^/7l.
it. 2''^ 834; oäitio
n 1846, 8".); — ^VaFller, 8". inF.). Auch mehrere Ge
legenheitsgedichte sind von Unter-
kircker im Druck erschienen. Berg.
mann schildert diesen grundgelehrten
Priester als einen Mann, der nebstbei
voll Gemüth und sehr heiteren Geistes,
gerade und offen war, und dies von
Jedermann verlangte. An wem er eine
Falschheit iime ward, dein entzog er für
immer sein Vertrauen. Er that viel für
seine Verwandten, so ließ er auch seinen
Neffen Mart in Unterkircher, welcher
Johann Baptist Primisser's jüngste
Tochter Therese heiratete, auf seine
Kosten studiren. Seinen kleinen Nachlaß
bestimmte er theils für die Kirche, theils
für seine Verwandten.
Wailzenegger (Franz Ios.). Gelehrten« und
2chriftsteller«3erikon der deutschen katholischen
Geistlichkeit (Landshut 1820, Thomann, 8".)
Bd. 11, S. 464 snach diesem geb. 177^. —
Ttaf f l«r (Johann Jacob). Taä deutsche
Tirol uud Vorarlberg, topographisch mir ge-
schichtlichen Venierkmigen (Innsbruck 184?.
Felician Rauch. 8°.) Bo. I, 2. i6<) l^ nach
diesem geb. t77^^.
Unterreiuer, Joseph (Geschichts.
und Bildnißmaler, Ort und Jahr
seiner Geburt wie seines Todes unbe-
kannt). In der zweiten Hälfte des acht-
zehnten Jahrhunderts geboren, ließ er
sich 4814 als bürgerlicher Maler in
Salzburg nieder und veröffentlichte da-
selbst in einer Anzeige: daß er in jeder
Gattung Malerei, auch im Perspectiv-
malen bewandert sei; in einer Anzeige
des folgenden Jahres aber empfiehlt er
sich als geübter Geschichts- und Porträt-
maler, mit der Beifügung, daß er jedes
Porträt, klein oder groß, ganz nach der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon