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Vessll 190 Vespermann-Arndts
künde unter Anleitung der Professoren ! Geburtshilfe an der Universität m Pisa,
Antonio Coccbi, Antonio Benevol i , durste aber seine Vorlesungen über diesen
und Antonio Ber t in i , welche zu den! Gegenstand in Florenz halten. Indessen
Koryphäen der medicinischen Wissenschaft > wucbä sein Ruf, und die Höfe von
in Italien zählten. Als dann im Jahre ^ Neapel, Frankreich und England machten
17.16 Kaiser Franz I. Stephan, der ihm die vorteilhaftesten Anträge, um
Gemal der großen Mar ia Theresia, ^ ihn zu gewinnen, aber in treuer Anhang-
in Floren; auf die Geburtshilfe sein ^ lichkeit an seinen Fürsten und seine Heimat
Augenmerk richtete und dieselbe auf eine! lehnte er alle ab. Er leistete seine ärzt'
dem Stande der Wissenschaft entspre- liche Hilfe bei den Geburten sämmtlicher
chendere Weise zu heben beschloß, schickte ! Kinder des Kaisers Leopold l l . , des
er mehrere ihm als dazu besonders ge- Großherzogs Ferdinand von Toscana
eignet bezeichnete Zöglinge nach Paris, ! und des Kaisers Franz I I . Im Jahre
Levret (geb. ! 1793 wurde er in den erbländiftben
l780), dem be-' Adel, 1802 in den erbländischen Frei-
rühmten Geburtshelfer und Leibarzt der! Herrenstand erhoben. Obwohl er Mehreres
Dauphine, sicd ausbilden sollten. Unter! über Wundarzenei und Geburtshilfe ge-
diesen Zöglingen befand sich auch Vespa, ^ schrieben, konnte er bei seiner Abneigung
der nicht blos Levret's Schüler, sondern ^ gegen die Schriftstellerei sich nie ent-
bald dessen Freund wurde. Vier Jahre z schließen, seine Arbeiten drucken zu lassen,
lag er in Paris mit großem Eifer dem ^ und wenn endlich doch Eines und das
Studium der Medicin und Chirurgie, ! Andere unter die Presse kam, so war es
vornehmlich aber der Geburtshilfe ob ! nur durch besondere Veranlassungen ihm
und that sich bald so hervor, daß er öfter ^ abgenöthigt worden. So ist denn nur die
wo sie unter Andreas
1708, gest. 22. Jänner
seinen Lehrer Levret, wenn dieser ver-
hindert war, in den Vorlesungen vertrat.
Dieser suchte auch seinen ausgezeichneten
Zögling bleibend an Paris zu fesseln
und stellte ihm sogar die Nachfolge in
seiner Stellung am französischen Hofe in ^ folgende Schrift von ihm bekannt:
ci/. ..
1761, ^när.
4^.). Vespa starb als der
älteste Leibarzt im hohen Alter von
Aussicht, aber Vespa, eingedenk, daß er ^ 78 Jahren.
Alles seinem Kaiser verdanke, lehnte ab !
und zog es vor, im Dienste seines!
Monarchen zu verbleiben. 1760 kehrte ^
er nach Florenz zurück, wo man für die ^
Geburtshilfe eine eigene Lehrkanzel und !
ein besonderes Spital errichtete. Mit >
dem Lehramt und mit der Leitung des
Spitals wurde nun Vespa betraut. ^
Nach der Ankunft Kaiser 3 eopolds I I . jsetzerin und Schriftstel lerin, geb.
in Toscana zum Leibarzt und Geburts- ! zu München 3. April 1823, gest. da-
helfer der Großherzogin ernannt, verblieb ! selbst am 23. Mai 1882). Die Tochter
er auf diesem Posten bis zum Tode der- ! des Münchener Hofschauspielers und der
selben. Hierauf ward er Professor der j Sängerin Ve spermann , zeigte sie schon
;. 2chwa ldopler). Geschichte des neun«
zel>nten Iahrhunderiö. M'.t besonderer Hin^
sickt auf die österreichischen Staaten sauch
unier dem Titel: „historischeä Taschenbuch.
Mit besonderer Hinsicht u. s. w."^l (Wien 1308,
Anton Doll, 8".) IV. Jahrg.: „Geschichte
des Jahres 1804", Z. 240 und 24l.
Vcspermann-ArndtS, Maria (Ton-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon