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Vörösmarty 14ä Vörösmarty
Weise gab
sich
die Theilnahme der Nation
an dem Dahingange seines Dichters kund.
Vörösmarty hinterließ eine Witwe
und drei Kinder: Bela, I lonka und
Elisabeth, denen er nichts zu vererben
hatte, als seine Werke und seinen Dichter«
rühm. Ihr Vormund Franz Deäk for-
derte die bemittelteren Patrioten im
Privatwege zu Spenden auf, und binnen
wenigen Tagen waren an hunderttausend
Gulden beisammen. Vörösmarty's
sterbliche Ueberreste ruhen im Friedhofe an
der Kerepeser Straße, unter einem Denk«
mal, das seine Gattin ihm errichtete.
Unter den Namen der besten Männer der
Regenerationsperiode Ungarns wird der
seinige fortleben. Er hat an Allem Theil,
was diese Epoche an Kämpfen, Ruhm
und traurigen Erinnerungen aufzuweisen.
Zum Schlüsse sei noch bemerkt, daß V ö-
rösmarty eine Unzahl von kleineren
Gedichten, Erzählungen, kritischen und
wissenschaftlichen Aufsätzen unter den
Pseudonymen Sreplak und Csaba ge-,
schrieben. Ueber seine literarische Bedeu-
tung, die deutschen Uebertragungen seiner
Dichtungen, ĂĽber seine Bildnisse, seine
Denkmale u. s. w. vergleiche die Quellen.
Michael Vorösmartn'g Werke in chronologischer
Folge. Bis zum Jahre 1823 war Vörös»
marty seinen Landsleuten nur durch einige
lyrische Gedichte und poetische Briefe, welche
in den Taschenbüchern „s 2 «9 i i tern,turai
k^ä.liäuk.", d. i. Geschenk aus der schönen
Literatur, „^.äpkLia." und „^ui-oi-a."
öfter unier den Pseudonymen Sreplak und
Csaba erschienen sind. bekannt geworden.
Nun kamen selbständig heraus: „55 kl an
kutäLk", 'o. i. Die Flucht Zaliin's. Epos in
zehn Gesängen (Pesth 5823). — Diesem
folgten: „<Ü2Li-Iia1oiQ^. d. i. Der Zerr»
eichenhügel. Episches Gedicht in einem Ge«
sänge; abgedruckt im Taschenbuche Aurora",
1826. — / l ü n äärvölF/" , d. i. Das
Feenthal. Volksepos; in der „^u.roi-a,", 1827;
von Literaturkennern als Vörösmarty's
tadellosestes Werk erkannt. — ^ D 61221-
v. WĂĽrzbach, biogr. Lexikon. I^l. ^Gedr. 21 3et", d. i. Die SĂĽdinsrl. Heldengedicht; in
der „Aurora", 1827. — ^Fvi-", d. i. Erlau.
Episches Gedicht in drei Gesängen; in der
„.^ui-oi-2", 1828. — „3 26p! 2K". Poetische
Erzählung in einem Gesänge; abgedruckt im
^lu-ärion«, Bd. I l l (1829/3(1). — „Na-
3 5g.rviii-", d. i. Die Ungarburg, im Alma»
nach „Xo52orü«, d. i. Der Kranz, 1828. —
„.-V roin", d. i. Die Nuine. Geschichtliche
Erzählung in einem Gesänge; in der Aurora",
1831. — „Oslik", d. i. Csäk der letzte
.-^rpiid; in der „Hliuerva", 1828. — «U o-
Manna vöig)5O", d. i. Das Thal von
Homonna; :n der ^ui-oi-g.", 1627. — „82.-
lainoQ Xi rä l^ - , Ü2oniorü^iit6 k", d. i.
König Salamon. Trauerspiel (Pesth 1827;
von dem Dichter bereits 1821 geschrieben).—
„ ^ Lu^äoL6k", d. i. Die Heimatlosen
(TtuhlweiĂźenburg 1830); dieses bereits in
den Zwanziger-Jahren geschriebene fĂĽnfactige
Drama führte anfänglich den Titel: ^X ont",
und erst als es im Druck erschien, gab ihm
der Dichter diesen neuen Titel. — „(.'802301
«3 l i incis". Schauspiel in fünf Aufzügen
(Siuhlweißenburg 1831).— „Kurzgefaßte
ungarischeNprach lehrefĂĽr Deutsche,
nebst einer Auswahl deutsch»ungarischer
Uebungsstücke. Aus der ungarischen Hand»
schrift des M. Vör ösmarty" (Pesth 1832).
Diese Arbric entstand, da Vörösmarty
Micglied der ungarischen Akademie der Wissen»
schafien war und als solches besonders in
der sprachwissenschaftlichen Abtheilung, in
welche er gewählt worden, arbeitete. Er nahm
den thätigsten Antheil an den Arbeiten dieser
Abtheilung, so an der „Rechtschreibung und
Suffirion", an der „Satzlehre der ungarischen
Sprache" und an dein „Ungarisch»deutschen
Handwörterbuche". —„N261- e 3 v ^ ' e2ak 2.
^.rad rexek. V. t'c> rä i to t tk , d.i. Tau»
send und eineNacht, Arabische Märchen übersetzt.
Eilf Bändchen (Pesth 1829—1833). Die fol«
genden übersetzten, und zwar das zwölfte Ladis»
laus Szalay. das dreizehnte bis sechzehnte
Lencsus und das siebzehnte und achtzehnte
David Szab 6. — „.^ k 6 t 520111266 vär",
d. i. Die zwei Nachbarburgen. Episches Gedicht
in vier Gesängen; in der „^urors,", 1832.
4 tslv.", d. i. Die Schatzsucher. Trauer»
spiel in vier AufzĂĽgen; in der -.^uroin",
1833. — n^. fät^oi r i t ka i , v i^ 'ärek
5 5s1 v.", d. i. Die Geheimnisse des Schleiers.
Lustspiel in fünf Aufzügen; in der „^.uroi-k",
1823. — n^l ! 2,5, ressn^ss töi-t6nbt",
Nou. 1884.^1 i 0
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon