Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
Page - 268 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 268 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

Image of the Page - 268 -

Image of the Page - 268 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

Text of the Page - 268 -

Volmar, Johann 268 ^ Joseph den Ansichten ein nicht gewöhnliches pädagogisches Lehrbuch voll eingehender tiefer Ideen und Maximen über diesen wichtigen Gegenstand geschaffen haben. Es war eine auf die traurigen Verhält- nisse seiner Jugend zurückzuführende Verirrung seines Geistes, daß er Alles, was er dachte, in die engeren Formen der Poesie preßte, mochte es passen oder nicht', aber für das Weh seiner mit dem Makel der Illegitimität behafteten Ge burt, für die bitteren, seinen Stolz und Ehrgeiz verletzenden Empfindungen und die daraus entspringenden Qualen mochte er in den weicheren Lauten der Poesie das gefunden haben, was ihm die strenge ernste Prosa versagte. Er fand in der himmlischen Weihe der Dichtung, was ihm das wirkliche Leben nicht bot: Er- leichterung und Trost. Außer dieser schriftstellerischen und poetischen Thätigkeit übte er mit Vorliebe und nicht ohne Ta lent den Grabstichel. Er erlernte die Be Handlung desselben bei dem Venetianer Kupferstecher Rosaspina, und er würde es dann zu einer nicht gewöhnlichen Fertigkeit gebracht haben, wenn nicht sein hartnäckiges Augenleiden ihn daran gehindert hätte. Rosaspina, der sich bei verschiedenen in seinem Verlage her» ausgegebenen Blättern des Grabstichels Volmar's bediente, hielt große Stücke auf dessen Kunstfertigkeit. Von den eigenen Stichen unseres Kupferstechers ist nur ein einziger, das Bildniß Bos» suet's bekannt, ein heute schon ziemlich seltenes Blatt. Volmar war unver- malt geblieben, sein bescheidenes Einkorn- men licß es ihm bedenklich erscheinen, die mit jeder Ehe verbundenen Sorgen auf sich zu nehmen. I n Folge eines unheil- baren Leidens, das ihn seit früher Jugend gequält, erlag er endlich einem schmerzhaften Tode. I n seinem Verkehr, wenn ihn nicht Melancholie gefangen hielt, anregend, mittheilsam, eine Fülle des Wissens nach jeder Richtung bekun» dend, besaß er wenige, ihm aber sehr ergebene Freunde. Von seinem geringen Einkommen gab er gern dem Armen, was er entbehren konnte, und hinterließ bei den Wenigen, die ihn kannten, ein edles, ihn ehrendes Andenken. T^a^Ho 5Nnl7w cis). VioFraüa äsFii Ita.lia.ni i!1U2tri neUs Lcienxe, lottere eä a.i'U äei secolo XVIII o äe' co^teinpoi'Änoi (Veuesia 1884, tipozxr. cli ^.Ivisopoli, Fr. 8".) Vol. I I I , I>. 216: „XeoroloFO äi, Volmar". Loritta, 6.5?. Oeoodstti. Noch sind anzuführen: i. Franz Vo l lmar (geb. zu Mirowitz bei Klattnu in Böhmen 1772, gest. zu Prag am 18. März 1833). In der Knabenerziehungsanstalt des Infan- terie-Regiments Nr. 23. damals Brechainville, erzogen, machte er in demselben die unteren Chargen bis zum Feldwebel durch. Nach etwa zehnjähriger Dienstzeit kam er als Unter» lieutenant zur böhmischen Legion Erzherzog Karl, trat aber schon nach uier Monaten in sein früheres Regiment zurück, in welchem er nun stufenweise zum Major vorrückte. Mit diesem Negüuente focht er in den Kriegen gegen Frankreich und Neapel, überall durch seine Tapferkeit vor dem Feinde sich aus» zeichnend; aker auch eine gefahrliche Wunde, einen Bajonnetstich in den Leid, trug er davon. Nach 47jähriger ununterbrochener Dienstleistung kam er als Oberstlieutenant zum Plahcommando in Prag und ging nach dreizehnjähriger Verwendung daselbst als Oberst in Pension, In der Folge wurde er Mitglied der Elisabeth TheresieN'Stiftung, welche nur für Militärs bestimmt ist, die sich durch ihr Verhalten vor dem Feinde aus» gezeichnet haben und durch Verwundung im Felde untauglich geworden sind. sMil i tä- rischc Zei tung (Wien. 4".) 1833. Nr. 39. S. 237.) — 2. Joseph Vo l lmar ist ein zeitgenössischer Componist. der in Wien lebt, und von dem bisher nachstehende Tonstücke herauskamen: 1863: „VeteraneN'Polka»FraN' ?aise" (Wien, Haslinger). wovon im folgen» den Jahre im nämlichen Verlage eine Bear» beitung im leichten Style und eine für Orchester und Stimmen erschien; — 1863: „Gruß an Wien. Die Jäger. Zwei Polka-Fran«
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich