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Wagner von Mehrborn, Rndolph 39 <23 Wagner von Mehrborn, Rudolph 39
damalige 3. Kürassier-Regiment König
von Sachsen und rückte in seiner Rangs-
tour !847 zum Rittmeister in demselben
vor' 1833 wurde er Major im 2. Kü-
rassier-Regnnente, 1863 Oberstlieutenant
im 9., 1863 kam er als solcher in das
6., Prinz Alerander von Hessen' am
1j. November 1867 erfolgte seine Er-
nennung zum Obersten und Comman-
danten des 10. Dragoner'Regiments
König Ludwig von Bayern, 1874 zum
Cavalleriebria.adier bei der 20. Infan-
terie'Truppendivision zu Pesth, endlich
am 1. November des letzteren Jahres
zum Generalmajor. Im Mai l848
stand Wagner als Rittmeister mit einer
halben Escadron Sachsen-Kürassiere auf
Feuerpiquet in Pesth commandirt. Durch
energisches Einschreiten schützte er den
greisen Feldmarschall Baron Leder er,
.damaligen Commandirenden in Ungarn,
vor den pöbelhaften Insulten der magya-
rischen Revolutionspartei, indem er mit
seinen Kürassieren die vor des Feld»
marschalls Wohnung zur Abhaltung
einer in jener Zeit so üblichen Katzen^
musik zusammengelaufenen Tumultuan-
ten mit flacher Klinge auseinander-
sprengte. Statt daß man dieses frei«
willige entschlossene Benehmen, welches
einen alten verdienten General vor
frecher Beleidigung, sowie die Ehre des
Soldatenstandes schützte, anerkannt
hätte, zog man den braven Ofsicier bei
der damaligen Schwäche der Behörden
zur Verantwortung vor eine eigene
Untersuchungscommission. Mit Auszeich,
nung machte Rittmeister Wagner den
ungarischen Feldzug 1848—1849 mit
und erhielt am Schlüsse desselben das
Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegs-
decoration und das Ritterkreuz des
königlich sächsischen Heinrichordens,
welcher bekanntlich nur für Leistungen vor dem Feinde ertheilt wird. Der Feld-
zug 1866 gegen Preußen gab dem nun-
mehrigen Oberstlieutenant von Wagner
des Kürassier Regiments Prinz Alexander
von Hessen Nr. 6 die Gelegenheit, sich
den Maria Theresien-Orden zu verdienen.
Im Treffen bei Wysokow am 27. Juni
hatte der tapfere Oberst Berres von
Kaiser Ferdinand-Kürafsieren einen hef-
tigen, zähen und erbitterten Kampf gegen
neun Escadronen preußischer Nhlanen
und Dragoner zu bestehen. Abtheilungs»
weise, ihr Oberst voran, attaquirten die
i österreichischen Kürassiere den Feind und
fochten, bis die preußischen Uhlcmen
entschieden zu weichen begannen. Das
Regiment Ferdinand hatte sich eben
^ wieder gesammelt, als von der rechten
Seite her das feindliche 8. Dragoner-
Regiment heransprengte und den rechten
Flügel der österreichischen Kürassiere als»
bald vollkommen umfaßte. Schon drohte
den tapferen Reitern das Aergste, trotz-
dem Oberst Graf Thun mit der 2. Esca-
dron des von ihm commandirten Küras«
sier-Regiments Prinz Hessen rechtzeitig
zur Unterstützung vorgerückt war, als
plötzlich Oberstlieutenant Wagner mit
der dritten Escadron letztgenannten Re-
giments unerwartet auf dem Kampf-
platze erschien und die Truppen der
beiden Obersten Berres und Thun
! glücklichst der ihnen drohenden Gefahr
entriß. Er stand nämlich mit genannter
Escadron gerade am äußersten rechten
Flügel der Infcmteriebrigade Ionak
und sah den Gang des Reitergefechtes,
und obwohl er bei dieser Brigade augen-
blicklich in Verwendung war, zögerte er
nicht, auf eigene Verantwortung heraus-
zutreten und der hartbedrängten österrei»
chischen Cavalleriebrigade des General«
majors Prinzen Solms zu Hilfe zu
eilen. Mit Blitzesschnelle warf er sich mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon