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Müldmüller, Ferdinand Geurg Waldmüller, Ferdinand Georg
uno zu::ää?5 mit drw Bildnisse beschäftigt,
war cr endlich durck Naiurstuoium für
P^tträthintergründe auf d>.'n Gedanken ge»
lci'.unm. die Galeriestudien gan; aufzugeben
uno von vorne beginnend lediglich mit dl'r
Äia.ur zu rechnen. Wie die Hingebung, so war
auch der Erfolg. Nach bedeutsamen Stoffen
suchte er nicht, aber seini.' ungewöhnliche
Warme des Gemütbrs machce aus dcn ein«
fachsten Vorwürfen Idnllen der reizendsten
Ärt. Seine Gegenstände waren meist dem
Landleben, am liebsten der Kinderwelt ent-
nommen. Ein auf dem Schoße der Mutter zap»
pelnder und vom glücklichen Vater betrachte«
^c Säugling, ein schlafendes Wiegenkmd,
von älteren Schwesterchen bewacht. Blumen
pflückende Geschwister, Kinder im Walde bei
anbrechendem Frühlinz. Großpapas Nanienü»
tag, Ehristabend. Heimkehr aus der Schule,
Lohn uno Strafe waren seine liebsten Gegen«
stände. Dcch weiches Ensemble, welche ein«
fache, gesundc anspruchslose Last! Auch im
weiteren Vcrlauf des menschlichen Lebens
genügt ihm das Gewöhnlichste, Abschied vom
Hause, Krankheit. Genesung, (vorleben, Nuhe
des Greises. Die Vorgänge werden nicht
trivial, weil sie mitgefühlt und so ursprüng»
lich wiedergegeben nnd, daß sie uns ewig neu
erjci^inen. M t semnu Gegenstande innen und
außen vertraut, weiß er auch den fesselnden
Ausdruck mic e:n?m unvergleichlich feinen colo«
ristischen Vortrag zu uelbinden. Doch dauerte
rs lan.'e. edc oer Meister in seiner Heimat
erkannt wurde-, erst mußten Dutzende von
Biloein ins Ausland, vornehmlich nach Eng'
ia::o wau5cu! uno oer Künstler selbst in
drückender Noth zum Greise werden, bis dcr
Baili: bcach und d.e uocher verschleuderten A^'
beiren zu imniensen Vrei'en in Sanimler«
aurlwnen figuriricu." Man vergleiche nun
mit diesem pietätvollen Urtheile des gewiegten
Kunsthistorikers daö ekle Geschwätz Kert«
be>'.y'5. welche wir nur als Beispiel einer
kritischen Mißgeburt mitgetheilt haden.
IV. (Quelle« ^ur Kritik. Kritische Stim«
n; eu, — Kölnis ch r Z eitung . 1861,
Nr. 329 im Feu.lleron. Von Hermann
Becker.— Constitutlonelle V o r stad t-»
Zeitung (Wim. Fol.) 1863, Nr. 247 im
Feuilleton: „Die Waldmüller'Ausst.'llung".
Von Theodor Hemsen. — Die Wiener
K u nst o ereinsb läiter von 1832—1846.
Besprochen von Anton Nitter von Perger
(Wien ji>4<;. 8".) 2. 12 und ,27. — De- batte (Wiener polit. Blatt) 19. December
Isssö. Nr. 350 im Feuilleton: „Walomüller.
Ausstellung". Von Friedrich Per nett. —
Die Malerei in Wien. Mit einem An-
hang über Plastik. Von Emmerich Ran<
zoni (Wien 1879 kl, 8".) S. 5 16, 27. 38,
39. 41, 42, 50. 34, 82. 83. 93. — G e»
schichte der neueren deutschen Kunst vom
Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur
Wiener Ausstellung 1873. mit Berücksichtigung
der gleichzeitigen Kunstentwickelung in Frank«
reich, Belgien, England, Holland, Italien
und den Qstseeländern. Von Di-. Franz
Neb er (Stuttgart 1876. Alener und Zeller,
gr. 8".) S. 490. — O esterr ei ch ischer
Zu sä, au er- Herausgegeben von Ebers«
berg (Wien, 6".) 1833. Vd. I, S. 247
u. f,.- „Wanderungen durch die Ateliers
der Wiener Künstler". Von F, (5. Weid»
mann. — Blät ter für Theater, Musik
und Kunst. Herausgegeben von 3. A Zell-
ner (Wien. kl. Fol.) XI . Jahrg., 1863.
Nr, 97. Kw. 101. ^2.- „5ie Waldmüller-
'Auüstellung im österreichischen Kunstuerein".
— Vreälauer Zeitung 1861, Nr. 29ö
im Feuilleton. — (5 onstitul ione lle öst? l>
reichische Zeitung (Wien) 1863, Nr. 292:
„Waldmüller-Auksielluna". — N a t i o n a l-
Ze i t ung (Berlin) 18^3. Nr. 297 im
Feuilleton: „Brief aus Varis. IV." —
Neue Freie Vresse (Wiener polit. Blatt)
1863. Nr. 3<i3 im Kunstblatt: „Ferdinand
Waldmüller". — O st d e u t s ch e Po st
(Wiener p.olit, Blatt) 1833. Nr. 288 im
Feuilleton. — Pietznigg. Mittheilungen
c.uä Wien (8".) I83ö, Bd. I I I , S. 129. —
Presse (Wiener polit. Blatt) I8li3. Nr. 336
im Feuilleton: „Kunstausstellung".
V. Porträts. Unterschrift.- Facsimile deö Na-
mrnszugeö: „F. G. Waldmüller 1834". Ios.
Dan.hauser (!<.>!., Fr. Stob er 80. (gr. 4".).
herrliches, nicht häufiges Blatt, den genialen
Künstler in voller Manneskralt darstellend.
— 2) Stahlstich von Hü.ssener. Leipzig,
Baumgartner. gr, ^". — 3) Holzschnitt nach
Driginalzeichnung von Fritz Kriehuber in
„Ueber Land und Aleer" Vo. XV, S. 26. —
4) Holzschnitt ohne 'Angab,: des Zeichners
uno Autographen in der „Oesterreichischen
illustrirten Zeitung" 1834, Nr. 223. —
3) Unterschrift: „Ferdinand Walumüller".
Nach einer Photographie, gezeichnet von
Fritz Kriehuber. Schöner, ungemein ähn«
lich?r Holzschnitt, den Künstler in hohein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon