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geborenen Fister, legte er die niederen
und höheren Vorstudien in Laibach
zurück. Nach Abschluß der philosophischen
Jahrgange widmete er sich aus Neigung
der Heilkunde. Aber schon nach einem
Jahre entschied er sich für den geistlichen
Stand, ftudirte Theologie im General-
seminar zu Gratz und erhielt die Priester-
weihe am to. November 1789, worauf
er in Würdigung seiner hervorragenden
Fähigkeiten auf ein Jahr in das höhere
theologische Studium zu Wien kam. Von
dort zurückgekehrt, ging er als Seel»
sorger zunächst nach Krestn'ch, dann nach
Laschitz in Krain, wurde aber schon nach
einigen Monaten als Katechet an die
Normalhauptschule zu Laibach berufen
und erhielt später (1798) die Professur
der Moral und Pastoraltheologie an dem
Lyceum daselbst. Auch versah er an
diesem Institute durch einige Jahre die
Stellen des Religionslehrers und des
akademischen (5rhortators im philosophi-
schen Studium. Im Jahre 1801 wurde
er Domherr und Schulenoberaufseher in
Laibach. Zur Zeit der französischen Re>
gierung fungirte er als KeFsrit 6s8
600I68 und theilte sich in den Unterricht
aus mehreren Fächern der Theologie mit
dem nachmaligen Bischof von Trieft
Matthäus Raun ich er sM. XXV,
S. 43^ >, der Chancelier bei den Schulen
war. Nach der französischen Regierung
blieb er als Professor der Moral und
Paftoraltheologie in Laibach. Von da
kam er 48l3 als Gubernialrath nach
Trieft und dann 1816 in gleicher Eigen»
schaft wieder nach Laibach. Am 8. März
1818 wurde er von Kaiser Franz I.
zum Bischof von Görz ernannt, als
solcher am 2. October von Papst
Pius VII. zu Rom bestätigt, von dem
damaligen Bischof in Krain, späteren
Fürsterzbischof von Salzburg, Auguftin Gruber M . V, S. 377^ in der Kathe-
drale zu Laiback am 22. November zum
Bischof geweiht und endlich am 10. Jän-
ner 18l9 in Görz inkathedrirt. Als
Papst Pius VII. mittels Bulle vom
3. August 1830 die Görzer Diöcese
wieder zum Erzbisthum erhoben und
demselben die Bisthümer von Laibach,
Trieft, Parenzo und Veglia suffragan
untergeordnet hatte, wurde Wal land
durch ah. Ernennung zum Erzbischof
von Görz und Metropoliten von Illy»
rien bestellt und am 6. Jänner 1832
durch den Bischof von Udine, Emanuel
Lodi, in der Metropolitankirche zu Görz
mit dem erzbischöflichen Pallium feierlich
decorirt. Nach kurzer Krankheit segnete
im Alter von 72 Jahren dieser wahrhaft
apostolische Kirchenfürst, Armen- und
Menschenfreund das Zeitliche. Sein
Landsmann, Schüler, College und Suf-
fragan, der Bischof von Trieft und Capo
d'Iftria, Matthäus Raunicher, eilte
auf die Todesnachricht herbei und gelei-
tete unter Theilnahme des trauern-
den Volkes aus Stadt und Umgebung
denselben zu Grabe. Walland's sterb»
liche Ueberreste ruhen in der Gruft der
neuerbauten Capelle auf dem Friedhofe
von Görz. Leider enthalten die Nekrologe
außer der kurzen Fassung seiner Lebens»
stellungen nichts über das Wirken dieses
Kirchenfürsten, über deffen hohe Ver«
dienstlichkeit noch viele Jahre nach seinem
Tode in den Herzogthümern Görz und
Krain nur eine Stimme herrschte. Und
so ist denn auch Herausgeber dieses
Werkes außer Stande, über seinen hoch»
verdienten Landsmann etwas zu be<
richten, was allein den Maßstab für das
Urtheil liefern kann über den Einfluß,
welchen Wal land in,seiner hohen Stel»
lung im Laufe einer Wirksamkeit von
über drei Decennien geübt durch seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon