Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Page - 209 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 209 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

Image of the Page - 209 -

Image of the Page - 209 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

Text of the Page - 209 -

Meber, Karl Maria (29) 209 Weber, Karl Mana Pfannkuchen zu machen, sechs für sie den siebenten, einen Riesen, für ihn. Sie schreiten zum Werk. und so wie einer in Butter ge> schmort und gar gebacken hervorspringt. ver< mehrt sich der Küchenspuk und das Ge« tümmel, Die schwarze Katze, e!ne Neben« bublerin der romantischen Eule, schießt feurige Strahlen aus ihren Augen. Die Bratpfanne kocht feurigen Schaum über. die Schüsseln tlatschen und schwatzen, als wäre Leben in ihnen; an der Wand hin treibt ein wildes Heer von skeletirten Ratton und Mäusen, bis am Ende das ganze kupferne und irdene Äüchenaeschirr zu erglüden und zu tanzen an« fängt, Raketen und Sprühteufcl losprasseln, die ganze Küche in Feuer und Flammen steht und die Feuercompagnie mit 3^'cheimern, Feuerspritzen und Zubringern hereinstürzen. Und der köstliche Spaß verfehlte seine Wir» kung nicht. —> Weber's Lied er bei d en Negern. In den Dreißiger»Iabren berichtete ein Bremer Kaufmann, der in Geschäften Brasilien bereiste, daß in diesem Lande so» wohl, als in Westindien, die Zuckerkisten und Kaffeesäcke von den Negern nach der Melodie des „Iungfernkranzes" und des „Iägerchors" in die Schiffe gewunden werden. Die Neger haben natürlich diese Gesänge von den deutschen Matrosen gehört, und die volks« thümliche Weise hat selbst bei den Schwarzen Anklang gefunden. — Der Dichter des Textbuches zum „Freischütz". Friedrich Kind hat dasselbe geschrieben. Es ist das erreichte Ideal eines Textbuches; nahe kommt ihm jenes zu Boieldieu's Oper „Die weiße Frau". Ki.nd erhielt für seine Arbeit eine dürftige Entlohnung und war damit — ein für alle Male abgefertigt. Indessen erlebte die Oper tausend und tausend Aufführungen, trug den Directoren Hunderttausende von Gulden ein. doch keiner ließ dem Dichter auch nur die geringste Tantiöine zukommen, die, wenn sie noch so klein gewesen wäre, denselben zum wohlhabenden Manne gemacht haben würde. Um nun einigermaßen für seine Arbeit eine Entschädigung zu erhalten, fand sich Kind im hohen Alter genöthigt, sein Tertbuch herauszugeben, und um durch den Verkauf desselben einen kleinen Gewinn zu erlangen, versah er diese — 1844 bewerkstel« ligte — Ausgabe mit einigen Briefen We» ber's, einer Novelle und etlichen Gedichten. Das ist doch echte Poetenmisöre. — K. M. von Weber's Geburtsdatum. Die An« gaben bezüglich desselben schwankten, daher o. Wurzbach, biogr. Lerikon. I^III. ^Geor. 3. ist auf der Gedächtnißtafel an Weber's Ge» burtshause in Eutin nur der Tauf« (nicht Geburts«) und Sterbetag angegeben. Der Ton- künstler selbst hatte immer den 19. November als seinen Geburtstag gefeiert. Erst 1830 fand sich unter alten Familienpapirrcn ein Notizblatt von dem Vater Weber's eigen« händig geschrieben, welches die Geburtstage seiner Kinder enthielt, und nach welchem der 18. December als K. M. von Weber's Ge« burtsdatum ausdrücklich angeführt ist. ^Die Glocke. 18N0. Nr. 5:i: „Das Datum an Karl Maria von Weber's Geburtstag".) — Honorare, welche Neber für seine Opern erhielt. §ür d en „ F eisch ütz" empfing er ein Honorar von 40 Friedrichsd'or, doch wurden ihm bei dem glänzenden Er< folge dieser Oper Nachschüsse bewilligt. Für d:e „Euryanche" bezahlte ihm die General» Musikoirection im Vertrauen auf sein Talent ein Honorar von 809 Thalern. Aber diese Oper erwarb sich so wmig die Gunst des Publicums. daß in den acht Vorstellungen, welche sie erlebte, die Einnahme von 1400 Thalern allmälig bis auf 600 Thaler herabsank, woran zunächst der ganz verun« glückte Tert der Helmine von Chezy Schuld trug. Für den „Oberon" bot aber Spon» t in i , Generaldirektor der Berliner könig« lichen Theater 800 Thaler, welche in zwei Raten, die erste mit 500, die zweite mit 300 Thalern, bezahlt werden sollten. Die W eb er'schen E.ben gingen darauf nicht ein. und so erstand die Directiun des König- städter Theaters das Werk mn das unbe« dingte Honorar von 8(»l) Thalern. — K a r l M a r i a von W e b e r ein ('eche. Der Nationalitätendünkel treibt absonderliche Blüten. Die ^Xäroäni liZt?", ein 6echisches Volksblatt, stellten im Jahre 186i die Behaup« tung auf. daß Kar l Mar ia von Weber ein öechischcr Componist sei, und traten, als deutsche Blätter gegen diese Absurdität ihr Veto einlegten, in Nr. 262 desselben Jahres den Beweis für ihre Behauptung an. Die einzige Thatsache, auf welche oie „Xäroäni Ii3t>'" dieselbe stützen, ist. daß Weber, der während seines mehrjährigen Wirkens in Prag Gelegenheit hatte, einige äechische Volks« lieder zu hören, die. wie alle Volkslieder, somit auch die slavischm. einer gewissen Eigen« thümlichkeit und eines besonderen Reizes nicht entbehren, ein paar Motive üechischer Weisen, so jene zum Triuinphmarsche des Schützenkönigs, einen 6ech!schen Jahrmarkt- April 1886.) ^
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wallnöfer-Weigelsperg
Volume
53
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
332
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich