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Midmaml (die Grafen) 288 Widmanstetter, Alois Joseph Franz
als Schulvorlagen dienend, die Entwickelung
des Ornamentes in den verschiedenen Styl
arten und in jenem Stufengange zur An>
schauung bringen sollen, der dem einschlä'
aigen Elementaruntericht am meisten zusagt.
Es fehlte bis dahin an einer derartigen pla>
stischen Ornamentenschule; was man bisher
besaß, waren lauter vereinzelte Vorlagstücke,
welcke. in keinem richtigen organischen Zu<
sammenhange stehend, den Anforderungen
eines systematisch vorgebenden Unterrichtes
ganz und garnicht entsprachen. — 8. Außer
des schon ^S>. 235) erwähnten 3 aza r
Widm ann gedcnkt Dlabacz noch eines
anderen Trägers dieses Namens, als eines
geschickten Bildhauers, dessen Taufnamen er
jedoch nicht angibt. Dieser Widmann. aus
Taus (<:echisch Domazlice) gebürtig, lebte
und arbeitete daselbst in der ersten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts. Dlabacz führt
von den Arbeiten desselben nur eine den
h. Johannes von Nepomuk darstellende Statue
an, welche der Künstler für seine Geburts»
stadt vollendet hatte. Auch Schall er in
seiner Topographie des Königreichs Böhmen.
Klattauer Kreis, S. 72 und 73, erwähnt dü'i>n
Bildhauer, doch unter dem unrichtigen Namen
Widim on. sD l a b a c z (Gottfried Io<
hann). Allgemeines historisches Künstler-Zeri»
kon für Bobinen und zum Theile auch für
Mähren und Schlesien (Prag i81ö. Haase,
4«.) Bo. I I l, Sp. 3?l.) — 9. Die (Hra<
fen von Widmann. Diese hochangcsehrne,
einst in Kärnthen und im Venetianischen blü»
hende reichbegüterte Familie, deren Sprossen
hohe Aemter und Würden in letzterem Ge»
biete und in den päpstlichen Staaten beklei«
deten und ein ansehnliches Haudlungöha.is
in Venedig besaßen, erlosch in d?r ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Dieselbe
schwang sich innerhalb sie bcrumd zwanzig
Jahre uom Bürger« dis zum Olafenstande
empor, und der steierische Historiograph
Dr. Kallmann Tangl ^Bd. XI . I I I , S. 50)
hat sie zum Gegenstande einer eingehenden
Studie gemacht, welche er in dem Klagen«
furter Vlatte „Carinthia" 1838. Nr. 32, 33. 34,
35. 36 und 44 unter dem Titel „Die Grafen
von Widmann" mittheilte, und auf die wir
die Geschichtöfreunde — für unser Werk hat
dilse Familie weiter kein Interesse — auf»
merksam machen. Dieselbe Zeitschrift theilt
auch im Jahrgange l8i»3. S. l3tt den Aus'
zug aus eiuem Testamente mir. welches ein
Graf von Widmann k'ooiliä äi Vene-ia im Jahre i630 niedergeschrieben bat. Dieses
Grafengeschlecht steht mit den heutigen Frei.
Herren Widmann und Grafen Widmann»
Sedlnihky in Mähren, deren S. 247 ge»
dacht ist, in keiner verwandtschaftlichen Be»
ziehung.
Widmanstetter Oeckh-Widmanstetter).
Alois Ioscph Franz Xaver von (D i»
r e c t o r. des k. k. Fabriksproductm-
Cabinet*s, geb. zu Gratz 13. Juli
1754, gest. in Wien 10. Juni 1849).
Ein Sohn des Johann Andreas
Kar l , studirie er zu Gratz und über»
nahm nach seiner Ausbildung die Lei«
tung der ihm nach dem frühen Tode
des Vaters zugefallenen Buckdruckerei.
Das Interesse an diesem Geschäfte ward
ihm verleidet, als im Jahre 1784 das
der Familie Widmanstetter 1630 er-
theilte, den Beckh - Widm anstetter
1668 erneuerte Privilegium der alleinigen
Ausübung der Buchdruckerkunst in Steier«
mark im Verwaltungswege mit einem
Federzuge aufgehoben wurde. Dasselbe
konme nach Gewahrung der Preßfceiheit
wohl nicht mehr bestehen', an Stelle der
einfachen Aufhebung aber die Ablösung
treten zu lassen, wäre vom Standpunkte
des Rechtes entsprechend und billig ge-
wesen. Die zahlreichen Versuche der Ab»
wehr blieben ohne Erfolg. Dies ver»
bitterte den seiner Naturanlage nach un«
zugänglichen und zu Sonderlichkeiten ge»
neigten Mann. Im weiteren Verlaufe
kam es mit dem Erbsanwarter der ein
Fideicommiß bildenden Buchdruckerei zu
Zwiespältigkeiten, die auch dann, als der
Anwärter, des Haders müde, der von
Alois angestrebten Pecunialistrung des
Fideicommiffes zustimmte, noch fortdauer«
ten. Schon vorher hatte Widmanstet«
ter seine Buchdruckerei und Buchhand-
lung verpachtet. Dann verkaufte er beide
1807 an seinen namhaftesten Concurren»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon