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Mieser, Leopold 63 Mieser, Leopold
traut. Im Generalcommando, so berichtet
Graf Thürheim, dem wir den Bericht
über diese interessante Episode aus der
.Kriegsgeschichte 1848 und 1849 ver-
danken, wurde von einer „Schreiben
seele" diese Denkschrift und deren Vor-
trag „ein Ianitscharenact" genannt,
aber, fügt der Graf treffend hinzu, nur
auf diese Weise war die Erhaltung eines
braven Regimentes für die Sache und
das Recht seines Kaisers möglich gewor-
den. Wieser befand sich bei dem unter
dem Obersten Urban stehenden Nord«
corvs, in welchem er allen Gefechten mit
Auszeichnung beiwohnte, wofür er mit
dem Verdienstkreuze geschmückt wurde.
Russischerseits erhielt er den St. Annen«
.orden zweiter Classe mit den Schwertern,
Am 13. August 1839 rückte er zum
Oberstlieutenant vor, trat aber schon am
23. Februar 1830 in den Ruhestand
über, welchen noch zwanzig Jahre zu ge>
nießen ihm gegönnt war.
T d ü r h e i m (Andreas (Hraf). Licht- und
Schattenbilder aus dem Toldatenleben und
der Gesellschaft. Tagebuch-Fragmente und Rück-
blicke eines ehemaligen Militärs (Prag und
Teplih 1876, Dominicuä, 8°.) S. 92—i)4.
— Oest erreich csch'ungarische W eb r»
Zeitung (Wien. kl. Fol.) 187(1. Nr. 39.
Wieser, Leopold Ritter von (Sec-
tionschef im gemeinsamen obersten
Rechnungshofe und Kunstfreund, geb.
zu Petr inia im ehemaligen Militär»
grenzgebiete am 26. Juni 1819). I n
Rede Stehender, dessen Vater Johann
k. k. Oberkriegscommifsär war, besuchte
die Schule in Agram und wurde nach
Abschluß des philosophischen Curses im
October 1834 bei dem Ottocsaner Grenz-
Regimente als Fourier afsentirt. Von
einem Regimente zum anderen übersetzt,
konnte er seinem Vater 1833 nach Böh»
men, 1837 nach Galizien, 1839 wieder nach Agram folgen. In letzterer Stadt
ward es ihm gestattet, an der Akademie
die juridiscken Studien nachträglich zu
vollenden, wodurch er den Anspruch auf
die Eintheilung in das Feldkriegscom-
missariat erwarb. Im December 1842
kam er als Kriegscommissariatsaccessist
zum Militär-Generalcommando in Dal-
inatien. im November 1843 als Kriegs«
commissariatsadjunct zum Militär-Gene-
ralcommando in Verona und 1848 zum
Armee ° Generalcommando in Italien.
Das ihm übertragene Referat für das
Sanitätswesen der Armee gab ihm Ge-
legenheit, Umficht, Energie und Gewandt'
heit im Ergreifen und Vollführen der
nothwendigen Maßregeln zu bekunden.
Nach der Concentrirung der Armee in
Verona war der Krankenstand von
einigen Hunderten in kurzer Zeit auf
sechs Tausend angewachsen, und Aehn-
liches ergab sicb auf allen Punkten, in
welcken die Armee in Action trat. Es
mußten Localitäten ausgemittelt, Aerzte
und Wärter aufgebracht, Bedürfnisse
aller Art beigeschafft, Feldspitäler er»
richtet und mit dem Wagenpark versehen
werden, es mußte der Transport der
Verwundeten vom Scklachtfelde ermög-
licht, in den überfüllten Spitalern für
die neu zuwachsenden Kranken und Ver-
wundeten durch Rückwärtssendung der
Transportablen Raum geschaffen werden,
und eine Hauptschwierigkeit verursachte
der geringe Stand der Feldärzte, die, in
beständiger Uebersicht gehalten, von
einem Bedarfspunkte zum andern dirigirt
wurden. I n diese umfassende und mühe-
volle Thätigkeit theilte sich Wieser mit
dem Armeechefarzte Dr. Conrad Römer
^Bd. XXVI, S. 237, in den Quellen,
Nr. 1^, und sein Ritterstandsdiplom be-
stätigt diese Wirksamkeit mit den Worten:
„Das ausgezeichnete Sanitätswesen in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon