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Wiesner, Adolf Wiesner, Adolf
athmen die größte Naturwahcheit und
seltene Vornehmheit in der Anwendung.
I n letzterer Zeit versuchte sie stck, und
auch mit entschiedenem Erfolge, in der
Lllndschaftsmalerei.
Eigene handschriftliche Notizen.
Niksler, Peter (Benedict inerabt
und Mi tg l ied des Abgeordnetenhauses
des österreichischen Reichsrathes, geb. zu
Taufers im Brixener Kreise Südtirols
am 44. Mai 1820). Er trat 1844 im
tirolischen Stifte Marienberg in den Be-
nedictinerorden, in welckem er 1846 die
Priesterweihe erhielt. Der Seelsorge fich
widmend, wurde er zunacbst auf den ver-
schiedenen Pfarren seines Stiftes verwen-
det. Dann theilten ihm seine Ordens-
oberen eine Wirksamkeit im Lehramte zu.
und er kam als Professor der Physik und
Mathematik an das k. k. Obergymnasium
in Meran, an welchem er durch neun
Jahre thätig war. Am 17. Juli 1861
wählten ihn seine Ordensbrüder zum
Abte ihres Stiftes, als welcher er am
27. October 186l benedicirt wurde.
Im Februar 1867 trat er als Abgeord»
neter der geistlichen Corporationen Neu-
stift, Marienberg und Gries in den
Tiroler Landtag ein, welcher ihn am
1. März 1867 in das Abgeordnetenhaus
des Reichsrathes wählte. I n demselben
gehorte er zur tirolischen Partei, deren
Führer ?. Greuter war. I n den fol-
genden Sessionen ist Abt Wiesler nicht
wieder im Reichsrathe erschienen.
Wanderer (Wiener politisches Blatt) l867.
Nr. 28?. im Feuilleton.- „Aquarellen aus
beiden Reichshälkten"; 1870, Nr. 28. im
Feuilleton, — Aquarellen aus beiden
Reichsstuben. Von I . I . K (r a ß n i g g)
(Wien l868. Waldheim. l2".) S. 3«.
Niesnel, Adolf (Schriftsteller,
geb. in Prag 1807, gest. zu New- Jork am 23. September <867). Er
heißt eigentlich Wiener, den Namen
Wiesner nahm er erst an, als er um die
Mitte der Dreißiger-Jahre vom jüdischen
zum katholischen Glauben übertrat. Er
that dies, um bei seinen ausgezeichneten
Fähigkeiten sich eine entsprechende Car-
riöre im Iustizfache zu eröffnen, was unter
den damaligen Verhältnissen dem Israe»
liten nicht möglich war. Dabei ver»
schmähte er aber den bei solchen Ueber-
tritten nicht seltenen Kunstgriff, sich
durch einen einflußreichen Pathen Pro»
tection zu verschaffen, sondern wählte
sick einfach den Meßner von St. Stephan
in Wien zum Pathen und ließ sich, um
kein Aufsehen zu erregen, in frühester
Morgenstunde taufen. Sodann seinem
Vorhaben, die juridische Laufbahn zu be»
treten, folgend, nahm er bei dem k. k.
Criminalgerichre in Wien die übliche
Praris. Neben seinem Berufe huldigte er
aber auch der Muse, und gelang es ihm
durch besondere Empfehlung des dama-
ligen Ministers des Innern, Grafen
Kolowrat , ein Drama, das einen
historischen Stoff behandelte, mit dem
Titel „Iim be l5ll5tra" auf dem Wiener
Burgtheater zur Aufführung zu bringen,
bei welcher Herr An schütz und Frau
Rettich namentlich den effectvollen
dritten Act zur Geltung brachten. Ein
zweites Drama, „Nie Gekeln und der Neger-
zklllne", dessen Hintergrund der Zug
Kaiser Kar ls V. nach Tunis bildete,
und dem es nack Ausspruch von Ken-
nern. denen es der Dichter vorgelesen,
an poetischen Schönheiten und drama»
tischer Wirksamkeit nicht fehlte, wurde
von dem damaligen Director Dein-
hard stein nicht angenommen. Doch
entmuthigte dies den Dichter nicht im
poetischen Schaffen, denn er veröffent»
lichte um dieselbe Zeit (1842) in Sa-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon