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Mildschgo 139 Mildschgo
öffentlichte er im 4. Vcmde (l86ö) einen
Artikel ĂŒber I'^F9.«rg. I'iuiou. Im 5. Vande
S. 44) befindet sich Wi ldner 's
Wildschgo, Franz Leodegar Freiherr
von (k. k. Reichsrath, geb. zu Ernst-
brunn in Niederösterreich am 2. Octo-
ber l79l, gest. in Wien am 10. October
163!)). ^iachdem er sich an der Wiener
UniversitÀt zum Staatsdienste vorbereitet
hatte, trat er am 30. August 1814 als
Conceptspracticant bei dem Kreisamte in
Krems ein. I n dieser Eigenschaft im
Mai 181!) zur Dienstleistung bei der
niederösterreichischen Landesregierung ein-
berufen, sah er sich zunÀchst im Sani»
tats, dann im Studien- und spÀter im
Unterthansdepartement verwendet. Durch
seine TĂŒchtigkeit im Amte lenkte er die
Aufmerksamkeit des damaligen Regie
rungsprÀsidenten Grafen Chorinsky
auf sich, der ihn bei seiner Ernennung
zum HofkammerprÀsidenten 1816 sofort
zur allgemeinen Hofkammer berief. Nun
unausgesetzt in der Finanzverwaltung
beschĂ€ftigt, rĂŒckte er 1819 zum Hof»
concipisten, im Mai 1830 zum Hof-
secretar und 1833 zum Hofrath' vor.
Wahrend dieser Zeit arbeitete er in den
meisten und wichtigsten Gefall» und
ssameraldepartements, versah mehrere
Jahre hindurch die Stelle eines PrÀsi«
diatsecretÀrs, erhielt dann als Hofrath
ununterbrochen die bedeutendsten Sy-
stemalarbeiten und wurde als Referent
mit der Ausarbeitung neuer Gesetze be-
traut. 1836 zum Sectionschef im Finanz»
Ministerium befördert, ward er am
17. April 1837 zum k. k. Reichsrath er-
nannt und zwei Monate spÀter, am
10. Juni 1837, durch Ernennung zum
wirklichen geheimen Rath ausgezeichnet.
I n letzter Zeit krÀnkelnd, unterzog er sich
dessenungeachtet nenen anstrengenden Arbeiten bei der fĂŒr die directen Steuern
ah. bestellten Iinmediatcommission, bis
ihn im Alier von 68 Jahren der Tod
ereilte. Bei Vollendung der wichtigsten
legislativen und OrganisirungZarbeiten
im Finanzministerium entfaltete er im
Vor- und NachmÀrz die verdienstlichste
ThÀtigkeit und gehörte zu den Muster-
beamten des Staates. Als ein Postgesetz
nach dem Muster der k. preuĂischen Post»
anstalten erlassen werden sollte, wurde er
nach Berlin geschickt, um an Ort und
Stelle die dortige Postverfaffung zu stu»
diren, worauf er alle dahin einschlÀgigen
Reglements ausarbeitete. Ferner flössen
aus seiner Feder die Umarbeitung des
Tar- und Stempelgesetzes, die Lotto»
erttagserhöhung. die Wohlthatigkeits-
lotterte; die AusfĂŒhrung der Lehen»
allodialisirung, das Gesetz ĂŒber die Auf»
Hebung der Patrimonialgerichte, die Re>
gulirung directer Steuern, die EinfĂŒh-
rung des Lottogefalls in Ungarn, die
Organisirung der Finanzprocuraturen in
der ganzen Monarchie. Im Vorstehenden
deuteten wir nur die erheblicheren Ar»
betten Wildschgo's an, der bei allen
wichtigeren GeschÀften beigezogm wurde
und insbesondere bei HerbeifĂŒhrung
wesentlicher Ersparnisse im Staatshaus»
halte Oesterreichs mitwirkte. AuĂer der
geheimen RathswĂŒrde erhielt er schon
am 22. August 1833 das Ritterkreuz des
Leopoldordens und am 16. April 1839
das Eommandeurkreuz desselben. Auf
ersteres erfolgte mit Diplom ÀÀo. 13. No-
vember 1833 die Erhebung in d<-n Ritter-
stand, auf letzteres mit Diplom ÀÀo.
12. August 1839 die Erhebung in den
Freiherrnstand. Es waren dies verdiente
Auszeichnungen fĂŒr seine selbstlose Hin»
gÀbe an den Staat und seine mit edlem
Wollen, grĂŒndlichem Nissen und entschie»
denem Berufe verbundene Mitwirkung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Volume 56
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wiedemann-Windisch
- Volume
- 56
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon