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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56
Page - 230 -
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Page - 230 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Volume 56

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Mimmer, Peter 239 Mimmer, (Zimmermeister) gen über Anatomie zu halten. 1780 wurde er Professor der theoretischen und praktischen Chirurgie am damaligen Graher Lyceum und trua als solcher auf das thätigste zur Errich» tung eines allgemeinen Krankenhauses bei. Nachdem er noch 1789 das Doctorat der Chi» rurgie erlangt hatte, blieb er bis 1808 im Lehrfache unter gleichzeitiger chirurgischer Spitalbesorgung thätig, dann trat er in dcn Ruhestand, in welchem er im Mer von 82 Jahren starb. Im Druck ist von ihm nur die Schrift: „Krankheits< und Heilungs» geschichte einer merkwürdigen Speckgeschwulst am Halse" (Gratz 1794. mit 1 Kupf.) er< schienen. ^O esterrrichische National» Encyklopädie von Gräffer und Czi« kann (Wien 1836. 3«.) Bd. VI, S. 154.) — 10 Iustinian»8ÄuctoV1»3io Wimmer (Priester der frommen Schulen, geb. in Wien 1738. gest. 17. Jänner 1793). Er trat in jungen Jahren zu Wien in den Orden der frommen Schulen, in welchem er den Ordensregeln gemäß viele Jahre in den unteren Classen den Unterricht ertheilte. Dann wurde er Rector der Ordensschule im Stadtcollegium zum h. Ivo und blieb es. bis dasselbe von Kaiser Joseph I I . aufgehoben wurde. In diesem Institute trug er lange Zeit hindurch die sogenannte doppelte Buchhaltung vor, eine mathematische Disciplin. Rechnungen zu führen in einer Art. daß man jederzeit Gewinn und Schaden eines Geschäftes sowohl im Ganzen, als aus jedem Theile desselben sicher und genau berechnen könne. Diese Vor» träge faßte er dann zusammen und gab sie in den zwei folgenden Werken im Druck beraus: „Erklärung zu der Gerhabschaft und den Pupillarrcchnungen" (Wien 1783, 8".); — „Grundsähe der Rechnungswissenschaft in doppelten Posten zum Gebrauche der öffent« lichen Vorlesungen" (Wien 1785). ^ o - inlu ß 1809, t^viä rsFias Hinv6r5iiHti5 krmF»- «025, 8«.) ?2?L I I , p. 830. — 11. Peter Wimmer diente in der k. k. Armee und war 1843 der älteste Capitänlieutenant im Ottochaner 2. Grcnz. Infanterie «Regimente. Die Feldzüge der Jahre 1848 und 1849 machte er in Ungarn und Italien als Major im Regimente mit und erhielt für sein aus« gezeichnetes Verhalten in denselben den Orden der eisemen Krone dritter Classe. ITHürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch« ungarischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska. gr. 8") Bd. I, S. 569. Jahr 1848 und 1849.) — 12. Wolfgang Wirw mer ssiehe Flor ian N immer . S. 214). der bei seinem Eintritt in den Benedictiner« orden den Taufnamen Wolf gang mit dem Klosternamen Flor ian vertauschte. — 13. Ein Wimmer, dessen Taufnameu wir nirgends verzeichnet finden, war ein schlichter Zimmer« meister in Preßburg, der im vorigen Jahr« Hunderte, und zwar in der zweiten Hälfte des< selben zur Zeit Kaiser Josephs I I . lebte, und dem ein Blatt in der Geschichte der Kunstmär ty rer gebührt. Von früher Jugend erlernte das Zimmermannshandwerk — vielleicht war es seines Vaters Geschäft — dem er trotz ungewöhnlicher künstlerischer Begabung, durch drückenden Mangel sich zu erheben unvermögend, Zeit seines Lebens ver» fallen blieb. Trotz alledem aber und bei oöl< ligem Mangel an höherer Bildung fühlte er sich zu Leistungen gedrängt, die allgemeine Bewunderung erregten. So ist unter Anderem der Dachstuhl der evangelischen Kirche in Preßburg sein Werk. Dieser, von einer sel« tenen Kunstfertigkeit, wird von Architekten als eine Merkwürdigkeit bewundert, so leicht und luftig, so alles Eisens bar ist er errichtet. Auch erbaute W i m m e r die kunstreiche Wasserleitung auf dem Schloßberge, und das Modell einer stehenden Brücke über die Donau in Preßburg, welches er ausgeführt, erregte die Aufmerksamkeit des Kaisers Joseph, der es nach Wien bringen und in einem Saale der Hofburg aufstellen ließ. Das filigran» artige schlanke dünne Modell besaß in seiner ungemein sinnreichen Zusammensetzung doch solche Festigkeit, daß ein Kürassier in Wehr und Waffen darüber ritt. ohne daß es zu» sammenbrach. Der Kaiser beschenkte den ge« schickten Zimmermeister mit hundert Ducaten. und auch die Ausführung im Großen ward festgesetzt, unterblieb aber aus unbekannten Ursachen. Doch Wimmer, der aus dieser Arbeit die Befreiung aus den beengenden Fesseln seiner Armut erhoffte, gerieth darüber in Schwermuth, dir ihn nicht mehr verließ. Noch construirte er in diesem traurigen Zu» stände, in welchem er auf die unfruchtbarsten Gedanken verfiel, ein ?oi-vstuuin uiodil«. Alle freie Zeit, die ihm von der Arbeit an den Zimmerplätzen, welche er verrichtete, um nothdürftig sein Leben zu fristen, übrig blieb, verwendete er zu diesem Mechanismus und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Volume 56
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wiedemann-Windisch
Volume
56
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
340
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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