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Windisch-Gräh, Joseph Niclas i>3 Mindisch-Grätz, Iosrpha
jowitz, Rowna, Schofsenreith, Purschau
u. s. w. und mehrere andere in Böhmen.
Seine letzten Lebensjahre brachte er fast
ununterbrochen auf seinen Schlössern
Tachau und Stokna zu, wahrend zeit»
weiliger Aufenthalte in Wien bewohnte
er meist ein in der Vorstadt Gumpendorf
ihm gehöriges Familienhaus; auch besaß
er ein sogenanntes Freihaus in der
inneren Stadt, und zwar in der vor»
deren SchenkenftraĂźe Nr. 43 (jetzt Bank-
gasse Nr. 7 und dermalen dem FĂĽrsten
Liechtenstein gehörig). Dieses Haus
hatte Stallungen und Schupfen auf der
Löwelbastei, wurde aber von ihm im
Jahre 1783 an den FĂĽrsten Georg
Adam Starhemberg verkauft. Graf
Joseph Niclas Windisch-Grätz
hatte sich zweimal vermalt, und zwar
am 12. October 1766 mit Iosepha
s^iehe die folgende Skizze^, Tochter
des Grafen Niclas-ErdĂĽdy de Mo-
nyorökerök und der Maria An-
tonia Gräsin Batthyä.nyi de Nö°
meth.UjvHr'. sodann am 30. August
178! mit Maria Francisca Leo»
poldine (geb. 31. Juli 1781, gest. als
Witwe am 26. August 1812), einer
Tochter des k. k. Feldmarschalls Karl
Maria Raimund Herzogs von Aren»
berg aus dejsen Ghe mit Luise Mar«
garetha Gräfin von der Mark. Aus
beiden Ehen entstammten sechs Sohne
und vier Töchter, sämmtlich aus der
II . Stammtafel ersichtlich. Unter den
Söhnen sind Alfred Candidus, der
Hätere Feld marschall, und Weriand
Alois die Stifter der beiden heute noch
blĂĽhenden fĂĽrstlichen Linien des Hauses
Wiudisch.Grätz. Graf Joseph Ni-
clas beendete im Schlosse Stoknä seine
irdische Laufbahn. Als er den Tod heran-
nahen fĂĽhlte, besorgte er sein Seelenheil,
ordnete seine weltlichen Angelegenheiten, nahm Abschied von seiner Familie und
entbot in ein anstoĂźendes Zimmer seine
Musikcapelle, unter deren hinschmelzendm
Accorden er im 58. Jahre seines Alters
aus dem Leben schied. Ein Historiker
unserer Tage bezeichnet den Grafen als
eine jener stolzen selbständigen, dabei
wohlwollenden und durchaus ehrenhaften
Dynastennaturen, deren Typus nicht
bloß in der österreichischen, sondern selbst
in der englischen Aristokratie immer mehr
zu verschwinden scheint.
Allgemeiner l i terar ischer Anzeiger,
1798. S. 1609; l?99, S. 1393. — Baur
(Samuel). Allgemeines historisch-biographisch'
literarisches Handwörterbuch aller merkwür«
digen Personen, die in dem ersten Jahrzehnt
des neunzehnten Jahrhunderts gestorben sind
(Ulm 1816. Stettini, gr 8".) Bd. I I ,
Sp. 73l). — Helfert (Ios. Aler. Freiherr
von). Geschichte Oesterreichs vom AuZgange
des Wiener Octooer-Aufstandes 1848 (Prag
1869. Tempskv. gr. 8<>.) Bd. I, S. 62 und 63.
— Oesrerreichische Na tional-Ency«
klopädie von Graffer und Czikann
(Wien 1837. 8°.) Bd. VI , S. 137 u. 158.
— Schlichte grol l (Friedrich). Nekrolog
der Teutschen fĂĽr das neunzehnte Jahr-
hundert (Gotha 1803. Iustus Prrthes. fl. 8".)
Vd. I I , S. 141—176.
Windisch-Griih. Iosepha Gräsin (geb.
3. April 1748, gest. in Wien am
t(j. April 1777), Eine Tochter des
Grafen Nicolaus Grdody de Mo-
nyorükerök, Erbobergespans des Wa«
rasdiner Comitates, aus dessen Ehe mit
Maria Antonia Gräsin BatthyH>
nyi, vermalte sie sich am 12. October
1766 mit dem Grafen Joseph Niclas
von Windisch-Grätz, dessen Biogra»
phie S. 60 u. f. mitgetheilt ist. Sie war
nach allen Briefen und Memoiren aus
jener Zeit eine durch Geist, Anmuth und
Schönheit strahlende Erscheinung des
Hofes und der Salons von Wien, zu«
gleich aber auch eine ebenso wĂĽrdevolle
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon