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Misillk GottlMd Miskotschill
Wisiak. Gotthard (Benedictiner-
mönch, geb. zu Radkersburg am
!). December 1783, gest. zu Klamm bei
Rottenmann am 28. August 1840). Der
Vater Joseph Franz war durch ein
Vierteljahrhundert (1803 — 1830) Ver>
Walter der Stift Admont'schen Wein-
gärten in Radkersburg. Der Sohn I o.
hann Hepomuk, ein Neffe des denk-
wĂĽrdigen Admonter Abtes Anton Gott-
hard Kuglmayer ^Bd.XIII, S. 339^
besuchte die Gymnasialclaffen 1794 bis
l799 im Stifte Admont, in welchem er
auch die theologischen Studien gemacht
zu haben scheint, da seit 1801 dieselben
dort wieder eingefĂĽhrt worden waren.
Am 6. November 1,802 wurde er einge-
kleidet und nahm den Klosternamen
Gotthard an. Nachdem er am 1. Iän-
ner 1806 die feierlichen GelĂĽbde ab-
gelegt hatte, las er am 21. September
desselben Jahres die erste heilige Messe
und wurde zunächst in der Seelsorge,
und zwar als Caplan zu Palfau ver-
wendet. Dann von seinem Abte fĂĽr den
Unterricht ausersehen, kam er 1807 als
Professor der Physik, Naturgeschichte uud
Mathematik an das Gymnasium in Leo»
ben aind l808 in gleicher Eigenschaft an
jenes in Admont, m welcher Stellung er
bis 1810 verblieb. Nun fungirte er zwei
Jahre als Rentmeister des Stiftes, kehrte
aber 1811 wieder als Professor der Physik
an der philosophischen Lehranstalt im
Stifte zum Lehramte zurĂĽck, das er bis
1819 versah, in welchem Jahre er De-
chant und Pfarrer zu St. Gallen wurde.
1823 zum Verwalter des stiftischen
Hammerwerkes zu Klamm bei Rotten-
mann ernannt, versah er dieses Amt
durch 17 Jahre bis zu seinem im'Alter
von 37 Jahren erfolgten Tode. Wisiak
war Mitglied der steiermärkischen
Land-
Wirthschaftsgesellschaft und ein ausge- > zeichneter Chemiker. I n letzterer Eigen-
schaft richtete er im Stifte ein reich aus-
gestattetes Laboratorium ein und erfreute
sich, als Humphry Davy, der be-
rĂĽhmte Chemiker und Erfinder der
Sicherheitslampe fĂĽr Kohlenbergwerke,
im August 1818 Admont besuchte, der
WĂĽrdigung und Anerkennung dieses aus-
gezeichneten Naturforschers. Das geschah
zu einer Zeit, als die Pflege der Natur»
Wissenschaften, namentlich der Chemie, an
den Lehranstalten des Kaiserstaates noch
in den Windeln lag.
Nach eigenen Notizen und Mittheilungen des
Gratzer Unwersitäts-Vibliothekars A. Mül ler
und drs hochw. Capitulars I'. I . Wich ner,
denen ich hiermit meinen besten Dank auö<
spreche.
Wisiak, siehe auch Wissmk >^S.
Wiskotschill, Thaddäus ( B i l d '
Hauer, geb. zu P r a g 1733, gest.
in D r e s d e n 1794). Der Name
Wisko tsch i l l würde nach der öechi«
schen Schreibweise der Gegenwart wohl
Wyskoöil geschrieben werden müssen.
Thaddäus, der Sohn eines Bild-
Hauers, bildete sich zu einem solchen zu»
nächst unter Anleitung seines Vaters.
Dann aber ging er nach Dresden, wo er
in der Werkstätte des Bildhauers Lang.
bein einige Zeit arbeitete. Im Jahre
1773 trat er als Medailleur in Dienste
der Graf Einsie del'schen EisengieĂźerei
zu MĂĽckenberg, wo er zugleich mit der
Leitung der Gußwerke betraut ward. Zu»
letzt wurde er zum Hofbildhauer in Dres»
den ernannt, wo er, erst 41 Jahre alt,
starb. Er fĂĽhrte BĂĽsten und Basreliefs
in Marmor und Erz, Gruppen in Stein
aus. Von letzteren ist jene über dem Por»
tale des Marcolini'schen Hauses in
Dresden bekannt. Der Leipziger Kupfer»
siecherIoh. Steph. Capieux (geb 1748,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon