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MifsinZer. Jacob Wis^mewski, Adaw
(ib. 1745). Wissinger verlebte die
letzten Jahre im Prager Clementinum,
wo er im Alter von 77 Jahren starb.
Pelzel (Fr. Martin). Böhmische, mährische und
schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem
Orden der Jesuiten (Prag l?8l>. 8".) S. t94.
Wissinger, Jacob (Phi lolog und
Theolog, geb. zu Rohrbach in Ober-
österreich am 3. Juli 1736, Todesjahr
unbekannt). Nachdem er bei den Jesuiten
'zu Krumau in Böhmen die Humanitäts-
classen beendet hatte, trat er am 27. Oc-
tober 1783 zu Brunn in ihren Orden,
in welchem er, während er seine Studien
fortsetzte und namentlich die schönen
Wissenschaften und griechische» Sprache
mit besonderer Vorliebe pflegte, im Lehr»
amte thätig war und Grammatik, Dicht«
und Redekunst erst zu Telö in Mähren,
dann zu Prag vortrug. 1764 erlangte
er die Priesterweihe. Nach Aufhebung
des Ordens iin Jahre 1772 wurde er
Präfect an der Theresianischen Ritter-
akademie in Wien, und dann begleitete
er den Grafen Franz Auersperg auf
dessen Reisen durch die k k. Staaten.
Von 1779 bis zu seinem Tode wirkte er
in der Seelsorge, zunächst als Pfarrer zu
Winterberg, dann als solcher zu Tisch in
Böhmen. Im Druck erschienen von ihm:
„Airrru's eiltte zihiliMsche Netle in das
Deutsche überseht" (Prag 1773, 8^.); —
„Girera's nennte ptMiMZche Neue in das
Neutschc nberächt" (ebd. 1773, 8".); —
„Analijsc in die uInMischen Aeden üeZ Dema-
5thenr5" (Prag 1773, 8".); — „Predigt
bkim Antritt Zrine3 HirtenumteZ zn Winterling"
(Prag 1779, 8".); — „Predigt ans <5e-
legenhrit einer zweiten Primiz bei t>en W. M.
G. G. P. P. Gllpnrinern zi Passan" (Prag
1780, 8b.); — „Margen- nnd Kr das Mndulllk" (ebd. 1781, 80.(; —
„Predigt bei der feierlichen Ginmeihnng der nen-
erbauten Kirche p Knchwllrdll" (1782, 8<>.).
Ein großes Verdienst Wissinger's de«
steht darin, daĂź er als Lehrer wesentlich
mithalf, den von van Swieten entwor-
fenen Studienplan zur AusfĂĽhrung zu
bringen.
(De Luca). Das gelehrte Oesterreich. Ein Ver«
such. Des ersten Bandes zweites StĂĽck (Wien
1778, Trattner, gr. 8«.) S. 262.
Wissinger, siehe auch Wiesinger.
WiĂźmayr, siehe: Wismayr, Joseph
^S. 127 dieses Bandes.
Wiszniewski, Adam (narional»ökono'
mischer Schriftsteller, geb. in Kra-
kau um 1830). Ein Sohn des berĂĽhmten
Literaturhistorikers und eintägigen Dic»
tators der Republik Krakau im Jahre
1846, Michael Wiszniewski, dessen
Lebensskizze folgt, erhielt er seine Erzie-
hung unter der unmittelbaren Leitung
seines Vaters und studirte dann in Kra-
kau. Wie er daselbst den dreitägigen
Dictator Tyssowski mit dem Pistol be-
drohte, als sein Vater von demselben ein
Verräther genannt wurde, ist in des
Ersteren Lebensskizze erwähnt. Die an-
fänglichen financiellm Erfolge des Va»
ters bestimmten auch die Richtung des
Sohnes, der sich von 1847 ab in Genua
den volkswirthschaftlichen Studien zu-
wandte und dieselben dann in Paris fort-
setzte. Er schrieb ĂĽber diesen Gegenstand
mehreres in italienischer Sprache und ver»
öffentlichte eine Reihe national'ökono-
mischer Artikel im italienischen Journal
„ I l niovinisnto", die er lächerlich genug
mit FĂĽrst Wiszniewski unterzeich'
nete, sein FĂĽrstenthum auf die Angabe
stĂĽtzend, welche Dlugosz in seiner
Chronik ĂĽber die Abstammung der W is z-
niewski von preußisch'litrHluischen Für«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon