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Wiitmg 162 Mittmann Ritter von
ab auf alleinige Rechnung weiter
fĂĽhrte. Wit t ing galt allgemein als
ebenso tüchtiger wie rechtlicher Geschäfts»
mann und erfreute sich eben ob seiner
ausgezeichneten Eigenschaften als Mensch
mck^ Kaufmann des vollen Vertrauens
seiner MitbĂĽrger. In Zams bekleidete er
in musterhafter Weise von 1838 bis 1844
das Amt eines Gemeindevorstehers.
Bald darauf in den Tiroler Landtag ge-
wählt, befand er sick im Llpril 1834 in
der Deputation, welche das Land Tirol
abordnete, um der kaiserlichen Braut
seine Huldigungen darzubringen. ^848
zum Defensionscommissär gewählt, ent-
wickelte er als solcher eine so energische
und verdienstliche Thätigkeit, daß ibm
dafĂĽr mit ah. Handschreiben vom 22. De-
cember desselben Jahres die allerh. An-
erkennung bekannt gegeben wurde. Und
ebenso erfolgreich wirkte er als Defen-
sionscommissär während der Kriege !639
und 1866, wofĂĽr er in ersterem Jahre
das silberne Verdienstkreuz mit der Krone,
in letzterem das goldene Verdienstkreuz
erhielt. Gute Dienste leistete er auch
18M gelegentlich der Anbahnung einer
österreichisch'deutschm Handelseinigung,
fĂĽr welche er Nachweisungen und An-
träge einbrachte, worüber ihm das Haw
delsministerium seinen Dank aussprach.
Eine sehr ersprießliche Thätigkeit ent-
wickelte er auf dein Gebiete der Horst-
nnd Landwirthschaft' -durch ihn kam
der Telfser landwirtschaftliche Verein
zu Stande, dessen Vorsteher er lange
Zeit war. Den besonderen Werth der
Waldcultur erkennend, kaufte er neue
Gründe, bepflanzte sie mit Laub» und
Nadelholz und machte auch Versucke mit
der Seidenraupenzucht. I n den letzten
Jahren, nachdem er sich von seinen Ge-
schäften zurückgezogen, widmete er sich
noch der Pflege zweier Weinberge, die er. selbst angelegt und fĂĽr welche er Reb-
setzlinge aus Briren, Steiermark, Vorarl-
berg und Deidesheim zur Bepflanzung
hatte kommen lassen, so daĂź er sich mit
seinen Weinproben an der landwirth.-
schaftlichen Pwductenausstellung in
Innsbruck betheiligen konnte. Wi t t ing
starb im Alter von 72 Jahren. Die all-
gemeine Theilnahme um den Verblichenen
gab sich durch das groĂźartige Leichen-
begräbniß — wie es Telfö bis dahin
schwerlich erlebt haben dürfte — ?und.
In den ihm gewidmeten Nachrufen heiĂźt
es: „Die Kirche verlor an ihm einen treu
ergebenen Sohn, das Vaterland einen
edlen Patrioten, einen jener biederm
Männer von echtem Schrot und Korn,
die Gemeinde Telfs einen ihrer besten
Bürger, die Armen einen Wohlthäter,
der es — nach christlicher Sitte — im
Stillen liebte zu helfen, wo Hilfe Noth
that. Mit diesem Biedermann ist ein
edles StĂĽck Alttirol von hinnen ge-
schieden."
Der Bote fĂĽr Tiro! un) Vorarlberg i8?9,
Nr. 232: (ntradeUage. „Witttng's Nekrolog".
Von dein f. k, H.nlptmaim Schüler". —.
Tiro ler Et innuen. i37l». Nr, 13!».
Wittmmm Ritter v. DenMz. Anton
sLa nd w ir t h, geb. zu St. Be rn h a rd,
nach Anderen zu GĂĽnzelsdorf in
Niederösterreich am 26. October N70,
gest. zu W it t i n g a u in Böhmen am
2. August 4842). Der Sohn eines
Sckullehrers, ergriff er anfänglich die
wissenschaftliche Laufbahn und widmete
sich nach beendeten philosophischen und
juridischen Studien der Rechtspflege,
gab aber bald diese Richtung auf und
entschied sich, einer unwiderstehlichen
Neigung folgend, fĂĽr die Laudwirth-'
schaft. Während der Jahre Z793—1800
verwaltete er kleine Justiz, und Wirth'
sckaftsämter, besorgte verschiedene In-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Volume 57
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Windisch-Wolf
- Volume
- 57
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon