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Molimann, Alfred Moitmann, Alfred
dem Ehrenworte Edler von erhoben
worden. Seinem Dienst in Krakau wurde
er durch den Tod entrissen. Drei Söhne
des Verblichenen dienten und dienen
noch in der kaiserlichen Armee. Der
Eine, Adolf, lebt als Titularoberst in
Wien, der Zweite, Ernst, ist Haupt-
mann bei der Geniedirection in Krakau,
der Dritte, Johann, lebt als Titular-
oberst in Gratz, ist als Major im Genie-
corps fĂĽr ausgezeichnetes Verhalten im
Feldzuge 48Z9 mit dem Militär-Ver°
dienstkreuz und als Oberstlieutenant im
nämlichen Corps im Feldzuge 1866 mit
dem Orden der eisernen Krone ausge-
zeichnet worden.
H i r t e n f c l d <I.). Militär-Zeitung. t837,
S. 63l: „Nekrolog". — Derselbe. Oester«
reichischer Militär-Kalender (Nien. kl. 8",)
X. Jahrg. (!8oö) 3. t^3.
Wvltmaml, Alfred (Kunsthisto-
riker, geb. zu Charlottenburg bei
Berlin am 18. Mai j84i, gest. in Men-
tone an der Riviera am 6. Februar
1880). Der Sobn eines königl. preußi-
schen Bibliotheksbeamten, besuchte er
das Gymnasium in Berlin und zeigte
schon damals groĂźe Vorliebe fĂĽr Kunst
und alles damit Zusammenhängende,
wozu er durch den häufigen Besuch der
Gemäldegalerie des Museums in dieser
Stadt angeregt wurde. Die Bekannt«
schaft mir dem kunstliebenden k. pr. Ober»
finanzrath Sotzmann förderte ihn in
feinen Neigungen, welche durch den Ver«
kehr mit kunstliebenden und fördernden
Freunden Sotzmann's, die sich in
dessen Hause zu versammeln pflegten,
wir nennen Friedrich von Raum er,
RudolfKöpke, Ernst Guh l , Waagen,
nur noch mehr Nahrung und durch Letz-
teren, der ihn mit Schnaase und
und LĂĽbke bekannt machte, endlich auch eine bestimmte Richtung erhielten. Nach.
dem er 186l) das Gymnasium beendet
hatte, widmete er sich zunächst zwei
Jahre in Berlin kunstgeschichtlichen Stu-
dien, ging dann nach MĂĽnchen, wo
ihm die Pinakotheken ihre Schätze er-
schloffen, und von MĂĽncken nach Breslau,
wohin mittlerweile sein Vater als
Universitätsbibliothekar übersiedelt war.
Daselbst erwarb er 1863 den philosophi»
schen Doctorgrad. 1863 besuchte er zum
ersten Male Wien, wohin er später so oft
als möglich zurückkehrte, da er dort
Freunde und immer neue Anregungen zu
seinen Forschungen fand. Mittlerweile
hatte er seine erste größere Arbeit, wozu
er in den reichen Kunstmappen Sotz»
mann's wohl die nächste Anregung er»
halten haben mochte, nämlich sein Werk
ĂĽber Holbein vollendet, das unter dem
Titel erschien: „Halbein nnb Leine Arit",
2 Theile l^ipzig 1866, Seemann, gr. 8^.,
I. Th. XVI und 376 S. mit 16 Holz«
schnitten und 1 Photolithogr.; I I . Theil
XX und 396 S. mit eingedruckten Holz.
schnitten und 9 Holzschnitttafeln in 8".
und 4"., mit Supplement S. 40l—496
das Verzeichnis; der Werke Holbein's
nebst Namen- und Sachregister). Wolt«
mann zählte damals 2!l Jahre. Der
Fürsten Czartoryski „Recensionen
und Mittheilungen ĂĽber bildende Kunst"
brachten schon in den Jahrgängen !863,
!864 und l86.1 einige fragmentarische
Artikel Woltmann's ĂĽber Holbein,
deren wir nur obenhin gedenken, da sie
ja im größeren Werke enthalten sind.
Ungeachtet mannigfacher, und zwar nicht
unwesentlicher IrrthĂĽmer, welche er in
der zweiten umgearbeiteten Auflage
(Leipzig t874) offen eingestand, war es
doch eine Arbeit, die bei seinen Kunst«
genossen volle und verdiente WĂĽrdigung
fand und den Beweis fĂĽr die eingehen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon