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) Johann 180 Wrbna. Johann
lebte zu Ende deZ iss und Anfang des
17. Jahrhunderts. Eine Tochter Alberts
von Wrbna und Johannas Sedlnitz
von H o l t i l ; . heiratete sie ihren Vetter
Georg, der, nachdem er in ienen Tagen
politischer Bewegung und Auflehnung der
Stände gegen den Kaiser lange Zeit inner«
halb der Grenzen der Mäßigung verharrt
hatte, schließlich den Rebellen sich anschloß und
Vermögen und Leben verwirkte, welch leizteres
er noch vor Vollzug des Nichterspruches im
Kerker beschloß ffiehe S. 177, Nr. 14). Seine
Oüter wurden sämmtlich vom Fiscus einge<
zogen. Seine Witwe lMlir aber erhielt von
demselben die Herrschaft Quassia wieder zurück.
Ihre Tochter Judi th Rebecca Eleonore
vermalte sich mit dem berühmten Staats«
mann Johann Maximi l ian Grafen
öamberg und wurde durch ihren Sohn
Franz Joseph die Ahnfrau der heutigen
Fürsten von Lamberg. — 2l. Iaroslaus,
welcher im 11. Jahrhunderte lebte, war ein
Sohn des Przemislaus Wrbna und ein
Bruder Zden kos. mit welchem er gemein-
schaftlich die Stelle eines Unterfcldherrn im
Heere des Grafen Wipprecht von Groitsch
bekleidete, der den Schrecken der böhmischen
Waffen von der Elbe bis an die Tiber trug
und seinem Herzog Wrat is law durch
Kaiser Heinrich IV. dcn Königstitel erwarb.
— 22. Johann (Hans), ein Sohn Diet.
richs. lebte um die Mitte des 12. Jahr«
Hunderts und stiftete um N44 das Kloster
,-iu Liegnitz. — 23. Johann (Hans), ein
Sohn des bei Liegnilz 1241 gegen die Mon»
golen gebliebenen Andreas. Sein Andenken
hat sich durch eine fromme Stiftung erhalten,
da er 1243 sein Dorf Weissenrode bei
Schweidnitz als fromme Gabe auf den
Frauenaltar des Liegnitzrr Klosters legte.
-- 24. Johann, ein Sohn Michael
Wrbna's. lebte im i l . Jahrhunderte. Lud»
wig, aus dem Hause Anjou. König von
Ungarn und Polen, war gestorben (1382),
da verlangten die Polen von seiner Witwe
Elisabeth eine der hinterlassenen Töchter
Mar ia oder Hedwig zur Königin und
entboten, um die zur Herrscherin auserkorene
Hedwig abzuholen, eine große Gesandtschaft
an die Grenzen. Als nun anläßlich der Aus.
lieferung der künftigen Königin Anstünde
über Anstünde sich erhoben, schickte das Haupt
der Gesandtschaft, Sendiooy von Subin.
Palatin von Kalisch und Befehlshaber der
Königsstadt Krakau. angesehene Geiseln für Hedwigs vollkommene Sicherheit und als
Bürgschaft der Trene der Polen, und an der
Spitze dieser Geiseln stand Johann, de»
Grafen Michael von W r b n a Sohn.
Albert St repa. ein alter Chronist, meldet
diesen Voraang folgendermaßen.- „Kloäioo
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Luam V6i'3U3 I'oloinnm in i'ßginain Polo-
uian niitterst coi-onanäain, offerens in adäi-
äoä .1uv6noL ^rnsäiotüü 6tc. 6tc. ^ l l«rd^
Ii ^0 e i'ü t n'a. paläkie^o. I'i-lüt'i: I^artag^a
I'a,V rao k i s^o ^odi^ns i ^v^äa,«« i». >^.
iös4. ^V^äÄiiiu Kn)!. <7ox.'lu ro vsk i 630,
d. i. Die Wappen des polnischen Adels.
Von Barthol. Paprocki gesammelt und im
Jahre des Herrn 138t herausgegeben. Aus»
gäbe des Kas. Ios> Turowski (Krakau
j8^8. 4".) S. 742. woselbst sich das noch
heute von den W rbna geführte Wappen
abgebildet befindet.) — 2o. Johann (gest.
l477), ein Sohn Heinrichs und Sophie
B i r ct'6, besaß so machtigen Einfluß, daß
nach Georg Podiebrads (22. März
1470) erfolgtem Tode beide Thronbewerber.
Wlao is law der Ja g iel l onido und
Ät atthias C 0 rv in , ihn durch Beweise
ihrer Huld und Geschenke für sich zu grwin«
nrn suchten Für uns ist Johann auch inso»
ferne bemerkenswert!), als er, lanqe bevor
die Fainilie diplolnmähig den Grafenstand
besaß, auf seinem Grabmale zu Freudentbal
. lal lunno» como« äo ^Vrdnn, genannt
wird. Vordem durch zwei Iahrlnmdelte er«
scheinen die Nrbna abwechselnd bald als
Grafen, alö Herren und als Ritter (milite«
äiuti clü ^Vr^>na). — 26. Johann, ein
Sohn H einri ch s (H y n ek) ^S. <79, Nr. i»)
und Nebeccas geborenen Wrbna und
ein Bruder des unglücklichen G e u r n
sS> i?7, Nr. l4^. lebte in der ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts. Er war Bevollmäch-
tigter der Stände zur Negulirunq drr öffent-
lichen Einkünfte, zur Wiedererlangung dts
Fürstenthums Troppau und wurde 1612 ein«
stimmig zum Landeshauptmann gewählt.
1619 schloß er sich der aufrührerischen Bewe«
gling der Stande gegen Kaiser Ferdi-
nand I I . an, wurde einer der Directoren
der mährischen Stände, ging als ihr Ge«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon