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Mrbna. Flora 187 , Flora
samkeit, seine ausgebreitete KenntniĂź
der Länderverfaffungen, seine bewährte
Rechtschaffenheit und seine dem Staate
geleisteten wichtigen Dienste, vereint mit
ungemeiner Leutseligkeit und Menschen»
liebe, machen ihn zu einem Gegenstande
der allgemeinen Verehrung und Hoch-
achtung." Das sind nicht glatte speichel-
leckerische Schmeicheleien, das sind aus
innerster Ueberzeugung gesprochene Worte
der Hochachtung und Verehrung. Graf
Eugen Wenzel war seit 9. Ocwber
4734 mit Mar ia Theresia gebo
reuen Grästn K o l l o n i c s vermalt,
welcher Ehe drei Söhne und
Töchter — der ganze Familienstand ist
aus der I I . Stammtafel ersichtlich —
entstammen. Von den Söhnen ist es
vornehmlich der älteste, Graf Rudolf,
der auch gleich seinem Vater eine Zierde
des Staates und der Schmuck seines
verdienstvoller Sprossen nie ermangeln
den Hauses war.
Oesterreichische Biedermanns' Chro>
nik. Ein Gegenstück zum Phantasten» und
Predig er« Almanach (Freiheitsburg Wademie
in Linz^. GebrĂĽder von Redlich, l?84. kl. 8".).
2. 208. mit einem Anhange versehen.
Porträt. Unterschrift: „Nu^en, äe» I I . 15.
lieioNL > (Zrak V^rbnk ^reuäentdal, > Nerr
6Or UOri'Lokkt'^en IIoi'2<nvit2 j KamlU'O'N',
ItHtti unä Kämmueor, I OdsrÄtkakmar-
««du.II." Unterm Bildrand I , E Nans«
feld tue. (8".) saus diesen ZĂĽgen sprechen
alle Tugenden, die dem edlen Staatsmanne
nachgerĂĽhmt wurden^.
Nrbna-Freudmthal, Flora Gräsin
(geb. 1779, gest. in Ischl 29. Septem-
ber 1837). Eine Tochter Friedrichs
Grafen von Kageneck und der Maria
Theresia Gräfin von Salm-Reif-
ferscheidt, vermalte sie sich, 19 Jahre
alt, am 20. Juni 1798 mit Eugen
Grafen Wrbna, vom jüngeren witzer) Aste der böhmischen Linie. Graf
Wrbna, welcher zu jener Zeit als Ritt-
meister im Chevauxlegers - Regimente
Kaiser stand, ließ nach 43jähriger Ehe
die Gräsin ain 4. Februar 184! als
Witwe zurĂĽck. F l o ra , einst eine ge-
feierte Schönheit, war eine Cousine des
Fürsten Meitern ich — des Staats-
kanzlers Mutter war eine geborene
Freiin von Kageneck — in dessen
Hause sie Jahre lang die Honneurs
machte. Eingewohnt in alle feinen For»
men der Gesellschaft, verkehrte sie mit
den interessantesten Männern, die im
Salon des Staatskanzlers ein« und aus>
gingen, war mitGentz, mit Grafen Phi-
lipp Stadion, dem Staatskanzler in
den Jahren 1803—l 809, und Anderen
befreundet und unterhielt einen aus-
gebreiteten Briefwechsel mit den politisch
und sonst denkwĂĽrdigen Personen ihrer
Zeit. Seit vielen Jahren lebte Grasin
F lo ra zusammen mit ihrer innigen
Freundin Ther. FĂĽrstin Iablonomska
geborenen FĂĽrstin Lubomirska, auf
ihrer Villa in Ischl zurĂĽckgezogen, im
GenuĂź der Reize einer herrlichen Natur,
aber auch einer Bibliothek, welche Eigen-
thum der FĂĽrstin Iablonowska war
und eine Auswahl der besten Werke aller
Zeiten und Völker enthielt. Ab und zu
empfingen sie auch Besuche hervorragen-
der Männer der Politik und Wissenschaft
und unterhielten einen groĂźen Brief-
wechsel. Der Wunsch der beiden alten
Frauen war: gemeinsam zu sterben. Er
sollte ihnen nicht erfĂĽllt werden, denn
die FĂĽrstin Iablonowska ĂĽberlebte
ihre Freundin, welche als Greisin von
78 Jahren starb, um nahezu 7 Jahre
und verschied am 14. Februar 1864
In den letzten Jahren erblindete Gräsin
Flora auf einem Auge und lebte in
steter Furcht, auch auf dem zweiten zu er«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Volume 58
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wolf-Wurmbrand
- Volume
- 58
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon