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Blume für sich und mitNamelt versehen,
etwa 2l)—30 auf einer Leinwand mit
ganz dunklem Grunde; in gleicher Weise
sind auch die Früchte behandelt nnd ganz
oder nebenan im Durchschnitte zu sehen.
Dieser Tafeln bediente er sich als Vor»
lagen für seine Schüler und Schülerinen.
Ferner besitzt das Museum zwei kleinere
Fruchtstücke, je eine weiße und blaue
Traube, sich von einer Holzwand ab»
hebend, 4824 gemalt, ferner zwei Ab<
dildungen von Marktweibern lGemüse»
händlerinen), 1829, und zwar gleich den
vorigen in Oel gemalt. Ein anderes Oel>
gemälde stellt zehn Cretins in einem
Zimmer versammelt dar. Diese Unglück-
lichen befanden sich im Jahre 1800 in
Salzburg. Ferner besitzt das Museum
zwec große mit Deckfarben gemalte
Blumenstücke, dann drei in Oel gemalte
Bildnisse, welche den Erzbischof Hiero«
nymus Col loredo, dessen Leibarzt
Doctor Bar isain und ein Selbst-
bildniß des Malers darstellen, welcher
Letztere auf einem Stuhle sitzend und
malend abgebildet ist; unter dem Stuhle
ist ein großer Bierkrug sichtbar. Schließ-
lich sind in den Mappen des Museums
33 große Blatter mit Aquarellen exoti»
scher Blumen verwahrt. Ueberhaupt hat
sich Würz er in dem Gebiete der Still-
lebenmalerei, als Blumen und Frucht-
stücken, dann Moos, Rinden und den da-
mals so beliebten Spinngewebstücken,
ganz besonders hervorgethan. Manche
Arbeiten des Künstlers dürsten sich auch
in Klagenfurt und sonst in Karnthen be-
finden. Würz er war mit Theresia
Starchl, der Tochter des Graf Lo»
dron'schen Gärtners in Minnersheim
bei Gnigl, verheiratet, welche 73 Jahre
alt, ein Jahr vor ihm, 1837 starb. Daß
der Künstler, wie Nagler, Tschischka
nnd Andere melden, erst 1841 gestorben sei, ist unrichtig. — Ueberdies gedenkt
Nagler noch eines Landschaftsmalers
Würz er, der 1730 in Wien gearbeitet
und verschiedene Ansichten aus Oester»
reich gemalt habe.
Nassler (G. K. I>r.). Neues allgemeines
Künstler < Lexikon (München t83l>. E. A.
Flelschmann, 8".) Bd. XXI I , S. l33. —
Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum
im österreichischen Kaiserstaate geographisch
dargestellt (Wien 4836, Fr. Beck. gr. 8",)
S. 408. -- Hermann (Heinrich). Handbuch
der Geschichte des Herzogthumä Kärnthcn i^
Vereinigung r.'.it den österreichischen Fürstcu.
thümern (Klaqenfurt l860. I . Leon. 8")
Vd. I I I , A.Heft: „Kulturgeschichte Kärnthcns
u. s. w." S. 233. — Handschristliche
Notizen des Herrn I)r. Pet ier. Directoiö
des Snlzburgcr Museums, dem ich für seine
Bemühungen hier öffentlich meine« Dank
ausspreche. — P i l lwe in (Benedlct). Bio»
graphische Schilderungen oder Zerikon salz»
bnrgischer theils verstorbener, theils lebender
Künstler u. s. w. (Salzburg l82l. Mayr,
kl. 8".) S. 264.
Wurzillit, Joseph Ritter von (Leib-
arzt des Feldmarschalls Grafen Ra-
detzky, geb. zu Windisch.Feistritz
in Steiermark 1803, gest. in Wien am
27. Mai 1838). Der Sohn eines Bür-
gers, besuchte er das Gymnasium in
Marburg, die philosophischen Jahrgänge
in Gratz und kam 1826 ins Wiener Io-
sephinum, auf welchem er sich zum
Militärärzte ausbildete. Nachdem er die
medicinische Doktorwürde erlangt hatte,
wendete er sich der Homöopathie zu, die
er mit glücklichstem Erfolge in Mailand
ausübte, wo er es zu einer ausgebreiteten
Praxis brachte. Zuletzt wurde er k. k.
Oberstabsarzt erster Classe. Ein gü:i>
stiges Geschick rief ihn in Italien an die
Seite des ruhmreichen Führers unserer
Armee, des Feldmarschalls Radetzky,
dessen längste Erhaltung er in seiner
Sphäre sich zur Lebensaufgabe machte,
deren glänzende Lösung seinen Namen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon