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, Luise Houng, Joseph
Novelle": dann in dem von Ă„. Friese
herausgegebenen Lammelwerk humoristi-
scker Vorirage Wiener Humor an
60 humoristische Vorlesungen, Dialekt
scherze. Gedichte u. d. m. Auch enthalten
Braun und Schneider's Münchener«
Fliegende Blät ter in den Jahren
1880. t 882—l 884 zahlreiche Beiträge
seiner Feder. Auck auf dramatischem Ge-
biete blieb er nicht unthätig, und sein
zweiactiges Lustspiel „Im Hause der Citutr"
wurde zu Pracbatitz im Stadttheater von
Mitgliedern des dortigen deutschen Lese«
und Geselligkeitsvereines aufgefĂĽhrt, und
die einactigen Possen: „Ver Hnll5büll"; —
,Hrr Nllmzit ums Dasein"; — „Nie Maurer-
D u " : — „Ginr ylnckliche Stunde" ; —
^ Frlln^ Schubert, ck'in einartigeZ Feztsfiel";
— ^Hll! über Sir Krisen zich duch. Ein paw-
di5ti5che5 Nitterzchauzpirl in 3 Zcteu" wurden
sämmtlich in den Jahren 1877 — 4880
im „Theater der Wilden von Währing"
vom Gefelligkeitsverem in Währing bei
Wien zur Darstellung gebracht. Vieles,
Schauspiele, Lustspiele, Dorfgeschichten
u. d. m. liegt druckbereit im Pulte des
Autors. Gustav Joung vermalte sich
im August 1889 mit Emilie Lehr.
Gustav Houng's Stiefschwester Luise (geb.
l825). die jĂĽngste Schwester Eduard,
Friedrich und Joseph Huung's. wid»
meie sich dem Gesänge, machte eine große
Gesanarundreise durch Europa, auf welcher
sie auf vielen großen Bühnen (so in Mai»
land. Barcelona u. a ) auftrat, ging dann
nach Amerika, lieĂź sich 1870 in New'Zork
nieder und grĂĽndete dort eine iDpernschule.
die sie zur Stunde noch leitet. Auch hält sie,
se:t ihre Stimme für den Gesang nachge»
lassen auf der Strecke Philadelphia »San
Francisco Causerien ĂĽber Sch i l l e r .
Goethe, Heine u. A. Sie war zweimal
verheiratet, einmal mit einem Herrn Aapp,
unter dessen italienisirlem Namen KavPiani
sie als Sängerin auftrat, das andere Mal
mit einem Herrn tzolzschuher.
Dieser Ehe ent-
stammen zwei Kinder: die Tochter Leopol' dine. an den englischen (5onsulatsbeamt!'N
V. H, Mi ldwal) in Mailand uermälr. und
der Sobn Gi ldert . heute Director einer
Maschinenfckbrik in Chelmsfort, der mit einer
Tochter des Londoner Kaufmannes Kral l ,
eines Sohnes des oersOrbenen Kirchenlnusi«
kerS I . B. Kra l l in Wien. verheiratet ist.
Joung, Joseph (Humanist, geb.
zu Linz in Oberösterreich am l7. April
1822, gest. in Wien 8. Juli 1877). Ein
Bruder des Malers Eduard und des
königl. ,bayr. Hofopernsängers Fried-
rich Aoung. Nach beendeten Studien
1832 trat er in den Dienst der ältesten
österreichischen, nämlich der k. k. pr. all»
gemeinen wechselseitigen Brandschaden-
Versicherungsanstalt, in welcher er zuletzt
Commiffär wurde. Mit der Entwicklung
und der trefflichen Einrichtung dieses
Institutes, das bald als Muster fur die
anderen Anstalten im Kaiserstaate galt,
ist sein Name auf das innigste verknĂĽpft.
Vor Joung lag das Löfchwesen in
Oesterreich im primitivsten Zustande, frei»
willige Feuerwehren gab es gar nicht;
als er aber 1877 sein 23jähriges Dienst-
jubiläum begmg, zahlte Niederösterreich
allein 400 freiwillige Feuerwehren mit
etwa 10.000 Mitglieder^, und an der
Gestaltung derselben besaĂź er nicht ge-
ringen Antheil, was diese Freiwilligen-
corps auch anerkannten, indem sie ihn
zum Ehrenmitgliede ernannten. Er grün»
dete auch den ersten niederösterreichi»
schell» Feuerwehr ' Unterstützungsverein,
dann gab er die Initiative zur Grün«
düng der niederösterreichischen Feuer«
wehr-Pensions» und Krankencasse. Im
Fache des Feuerlöschwesens, in welchem
er sich auch praktisch mit Furchtlosigkeit
und Verachtung aller Gefahren bethä<
tigte, galt ev>als Specialist ersten Ranges
und wurde vom niederösterreichischen
Landesausschktß in FeuerMhrangelegen»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Volume 59
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wurmser-Zhuber
- Volume
- 59
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon