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Herkunft und Ausbildung
nur in größerer Entfernung gelegener Punkt fi xirt. Nun führt der Untersucher
eine Kerzenfl amme soweit dem Perimeterbogen entlang, bis er, über die Flamme
visirend, deren Spiegelbild gerade im Centrum der Hornhaut erblickt. Der
abgelesene Winkel entspricht dem Schielwinkel. Man kann diese Methode auch
in der Weise modifi ziren, daß man die Kerzenfl amme ein für alle Mal auf den
Nullpunkt des Perimeterbogens stellt und nun mit dem Auge soweit dem Bogen
entlang geht, bis man wieder das Bild der Flamme im Mittelpunkte der Hornhaut
des abgelenkten Auges sieht. Der gefundene Winkel ist dann das Doppelte des
Schielwinkels.
Nicati 264 hat zum leichteren Visiren des Hornhautbildes ein Fernrohr
an gebracht, das längs des Perimeterbogens verschiebbar ist.
In ähnlicher Weise wie zur Messung des Schielwinkels kann das Perimeter
auch zur Bestimmung des Blickfeldes verwendet werden.
Um das Farbenperzeptionsvermögen nummerisch genau zu bestimmen,
benützt Landolt folgenden Apparat: Auf einer Maxwell’schen 265 Scheibe befi ndet
sich die betreff ende Farbe in Sektoren aufgetragen, deren Winkel gegen die
Peripherie hin immer kleiner werden. Beim Drehen der Scheibe erhält man,
entsprechend der abnehmenden Größe der Sektoren, alle Abstufungen der
gewählten Farbe. Um dieselben auf absolut schwarzem Grunde aufscheinen
zu lassen, ist die Farbenscheibe im Hintergrunde eines mit schwarzem Sammte
ausgekleideten Kastens angebracht. Um nach Belieben nur eine oder einzelne
Nuancen der aufgetragenen Farbe sichtbar werden zu lassen, kann dem Kasten
ein Deckel aufgesetzt werden, der verschiedene Ausschnitte, der Lage nach den
einzelnen Sektoren entsprechend, besitzt.
Als sehr praktisch zur Demonstration von Augenspiegelbildern muß der
stative Augenspiegel von Abadie bezeichnet werden. Derselbe enthält die zur
Erzeugung des umgekehrten Bildes nothwendigen Apparate (Spiegel, Convexlinse,
Kinnstütze und Fixationszeichen) auf vier von einander unabhängigen Stativen.
Dadurch wird die Einstellung des Augenhintergrundes viel rascher und leichter
möglich als beim stativen Liebreich’schen 266 oder Ruete’schen 267 Augenspiegel.
Die Zahl der neu konstruirten Augenspiegel ist eine sehr große, doch beruhen
fast alle auf demselben Prinzipe, nämlich eine große Anzahl von Linsenwerthen
durch Combination von Linsen herzustellen, welche in zwei übereinander
rotirenden Scheiben enthalten sind. Als die am meisten verbreiteten dieser Spiegel
mögen die von Landolt, Wecker und Meyer genannt werden. Sie unterscheiden
sich durch kleine Abweichungen im Mechanismus von einander.
Die Weltausstellung bot für den Ophthalmologen geringes Interesse. Von
optischen Instrumenten, welche hauptsächlich in der Vitrine von Cretès 268
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Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663