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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs
(1851-1930)78
Augenspiegeln, Operieren und Dia-
gnostizieren beibrachte; auch arbei tete
er bei mir im Arbeitszimmer. Er war
ein ungemein netter und bescheidener
Mann von großem Fleiß.“ 353
Der Herzog perfektionierte seine
Fertigkeiten auch noch einige
Jahre später (1882) bei Eduard
Jaeger von Jaxtthal im Allgemeinen
Krankenhaus.354 Während sei-
ner wiederholten Aufenthalte in
Wien befreundete sich Herzog Carl
Th eodor mit Th eodor Billroth und
wurde von Adalbert Franz Seligmann
(1862-1945)355, dem Sohn des
Wiener Medizinhistorikers Franz
Romeo Seligmann (1808-1892)356,
im Jahre 1890 in seinem berühmten
Gemälde „Billroth im Hörsaal“357
(Abb. 26; 1. R., 3. v. li.) abgebildet. 1895 gründete der Herzog, der auch meh-
rere Fachpublikationen verfasst hatte, in München eine eigene Augenklinik,
die als „Augenklinik Herzog Carl Th eodor“ weiterbesteht.358
Bevor noch im Frühjahr 1880 sein Lehrer Arlt entschied, Fuchs zur
Habilitation zuzulassen, hatte dieser seine Befähigung in arbeitsintensi-
ven Jahren zu beweisen. Dabei war er nicht nur mit wissenschaftlichen
Fragestellungen beschäftigt, sondern hatte auch regen Anteil am Unterricht
an der Klinik. Fuchs war sich während seiner Assistenzzeit bei Arlt allerdings
seiner Aussichten auf eine erfolgreiche akademische Laufbahn durchaus nicht
sicher gewesen und überlegte daher im Rahmen seiner Zukunftspläne neben
der praktischen Niederlassung in einer anderen Großstadt der Monarchie
sogar ernsthaft auch die Auswanderung:
„Ich hatte während meiner Assistentenzeit nicht an eine akademische Laufbahn
gedacht und meine Arbeit auch nicht in der Hoff nung auf eine solche gemacht,
sondern nur, weil mich jeweils die Frage, die ich behandelte, interessierte. Als
mich endlich Arlt auff orderte, mit Rücksicht auf meine Sarkomarbeit mich zur
Dozentur zu melden, tat ich es, ohne der Sache Wert beizumessen. Es schienen
Abb. 26.
Billroth
im Hörsaal
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663