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1112.
Herkunft und Ausbildung
EDWARDS, p. 220; GORIN (wie Anm. 38), p. 151f. An d. Klinik Arlt wurde vor d.
Entdeckung d. Eserins eine Lapisätzung zur Verengung d. Pupille durchgeführt. Ernst
Fuchs erzählte dies noch 1925 seinem Berliner Fachkollegen Carl Hamburger (1870-
1944), der damals beim Heidelberger Ophthalmologenkongress einen Vortrag „Ueber
das Erweichungsprinzip bei der Glaukombehandlung“ hielt. Vgl.: Carl HAMBURGER,
Glaukomprobleme, in: Klin. Monatsbl. Augenheilk. 78 (1927), S. 189-205 (Fußnote 1,
S. 201).
261 Etwa gleichzeitig mit Eserin wurde v. Weber 1877 als zweite d. Augendruck senkende
Substanz das Pilocarpin untersucht, welches weniger Nebenwirkungen hatte. Vgl.:
Adolf WEBER, Ueber die Wirkung des Pilocarpinum muriaticum, in: Centralbl. med.
Wissensch. 14 (1876), S. 769-772; W. ENGELMAYR; G. K. KRIEGLSTEIN,
Pilokarpin. Ein Jahrhundert in der Glaukomtherapie. Kaden, Heidelberg 1980, S. 16f.
262 Diese Erfahrungen veranlassten Fuchs im September 1878 z. Publikation seiner
eigenen Beobachtungen: Ernst FUCHS, Ueber die Verwendung des Pilocarpins in
Augenkrankheiten, in: Wien. med. Wochenschr. 28 (1878), Sp. 997-999 u. 1013-1017.
Darin berichtete er über 18 a. d. Klinik Arlt m. subcut. Injektionen v. Pilocarpinum
muriaticum behandelte Patienten, welche an Iridocyclitis acuta, Iridochorioiditis
chronica, Opacitates corporis vitrei, Ablatio retinae, Neuroretinitis haemorrhagica u.
Keratitis parenchymatosa litten. Die v. ihm gewählte Applikationsform begründete
Fuchs folgendermaßen: „Die myotische [sic!] Wirkung des P., welche eintritt, wenn man
eine Lösung desselben in den Bindehautsack einträufelt, wurde nicht benützt, da wir in
dem Eserin ein viel wirksameres und sichereres Myoticum [sic!] besitzen.“ (Ebd., Sp. 997).
Besonders in jenen akuten Indikationen, bei denen Fuchs bei oft beträchtl.
Flüssigkeitssekretion rasch interveniert hatte, konnte er über gute Erfolge hinsichtlich
d. Restitution d. Sehschärfe berichten. Seine eigenen Ergebnisse fasste Fuchs
folgendermaßen zusammen:
„Ich glaube daher, dass das P. nebst jenen Fällen, wo man dessen resorbirende Wirkung
in Anspruch nimmt, auch noch dort häufi
ger versucht werden sollte, wo es sich darum
handelt, durch Entlastung der Gefässe eine bestehende heftige Entzündung sammt den
damit verbundenen Schmerzen zu beheben.“ (Ebd., Sp. 1017).
263 Carl Friedrich Richard Förster (1825-1902). Studium a. d. Univ. Breslau, Heidelberg
u. Berlin (Dr. med. 1849). 1857 Habilitation f. Augenheilk. a. d. Univ. Breslau u.
Begründer d. Univ.- Augenklinik (Vorstand 1857-1899, a. o. Prof. 1863, o. Prof.
1873). Erfi
nder d. Photometers (1857) u. d. Perimeters (1868). Vgl.: BOECKER-
REINARTZ (wie Anm.179), S. 69; EULNER (wie Anm. 13), S. 556; GORIN
(wie Anm. 38), p. 155; HIRSCH (wie Anm. 13); HIRSCHBERG, Geschichte der
Augenheilkunde (wie Anm. 18), Bd. 15/II [=Nachdruck Bd. VI], §§ 1138-1141,
S. 159-170; IBBO (wie Anm. 18); KÜCHLE (wie Anm. 179), S . 163f., PAGEL (wie
Anm. 13).
264 William Nicati (1850-1931). Schweizer Ophthalmol., später in Marseille tätig. Vgl.:
IBBO (wie Anm. 18).
265 James Clerk Maxwell (1831-1879). Stammte aus Edinburgh. Mitglied d.
Trinity College in Cambridge, ab 1856 Prof. f. Naturphilosophie in Aberdeen
(Hauptarbeitsgebiete: Elektrizität, Magnetismus). 1860 Wechsel a. d. King’s College in
London (Schwerpunktstudien über Farbenlehre u. Farbenblindheit). 1860 Erfi ndung
eines Colorimeters, um 1865 Begründung d. elektromagnet. Th eorie d. Lichts.
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663