Seite - 117 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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Herkunft und Ausbildung
301 Louis Émile Javal (1839-1907). Stammte aus Paris, Primärausbildung Bergbau-
ingenieur. Beeindruckt durch eine Konsultation Albrecht v. Graefes Entschluss z.
Medizinstudium u. z. Fach Ophthalmologie. 1878 Dir. d. ophthalmol. Laboratoriums
a. d. École des Hautes Études in Paris, 1885 Aufnahme in d. Académie de Médecine.
Begabter Lehrer u. Forscher vorwiegend auf d. Gebiet d. physiol. Optik (Hauptwerke:
Mémoires d’Ophtalmométrie 1886, Manuel du Strabisme 1896). Bereits zuvor
sehr gute Übersetzung d. „Physiologischen Optik“ von Helmholtz. Erfi
nderischer
Instrumentenbauer (z. B. Op
hthalmometer). Aufgrund eines chron. Glaukoms Alters-
erblindung beidseits. Bewältigung dieses schweren Schicksals u. a. durch Veröff entl.
seiner Erfahrungen in einem vielbeachteten Ratgeber: Émile JAVAL, Entre Aveugles.
Conseils à l’usage des personnes, qui viennent de perdre la vue. Masson et Cie., Paris 1903.
Vgl.: HIRSCH (wie Anm. 13); HIRSCHBERG, Geschichte der Augenheilkunde (wie
Anm. 18), Bd. 15/2 [= Nachdruck Bd. VI], §§ 1280-1282, S. 535-547; IBBO (wie
Anm. 18); PAGEL (wie Anm. 13).
302 Jules Badal (1840-1929). Medizinstudium a. d. École impériale du Service de santé
militaire (Promotion 1864). Ophthalmol. Spezialisierung unter Maurice Perrin (vgl.
Anm. 259) u. Marc Antoine Louis FĂ©lix Giraud-Teulon (1816-1887). 1875 Erfi
ndung
eines Perimeters. 1876 Erfi ndung eines Optometers, unterrichtete dessen Gebrauch a.
d. École pratique de la Faculté de Médecine in Paris ebenso wie allgem. Ophthalmol. u.
Kataraktop. 1878 tit. Prof. fĂĽr theoret. Augenheilk. a. d. Univ. Bordeaux. 1882-1910 tit.
Prof. u. Ăśbernahme d. neu gegrĂĽndeten Augenklinik dieser Univ. Hauptarbeitsgebiet:
physiol. Optik. Vgl.: HIRSCHBERG, Geschichte der Augenheilkunde (wie Anm. 18),
Bd. 14/4 [=Nachdruck Bd. IV], § 622; IBBO (wie Anm. 18).
303 Josef Brettauer (1835-1905). Stammte aus Ancona, Studium a. d. Univ. Prag u. Wien
(Dr. med. 1859). Ophthalmol. Spezialisierung unter Arlt in Wien. Studienaufenthalte
in Berlin, Utrecht u. Paris. Augenarzt in Triest (1871-1904 Primarius am städt.
Krankenhaus). Im Auftrag v. Carl Koller (damals noch Sekundararzt im Wr. Allgem.
Krankenhaus, s. Anm. 591) Bekanntgabe v. Kollers Entdeckung d. Lokalanästhesie am
Auge durch Eintropfen wässriger Kokainlösung beim Dt. Ophthalmologenkongress
in Heidelberg 1884. Besitzer einer groĂźen Sammlung v. Bildern u. Stichen mit
Bezug auf d. Ärztestand u. d. größten med. Münzen- u. Medaillensammlung (ca.
7.000 EinzelstĂĽcke). Diese vermachte er d. Univ. Wien (seit 1931 Verwahrung in
d. Bundessammlung fĂĽr Medaillen, MĂĽnzen u. Geldzeichen im Wiener Kunsthist.
Museum). Vgl.: CZEIKE (wie Anm. 13); Ă–BL (wie Anm. 11); Eduard HOLZMAIR,
Medicina in Nummis. Katalog der Sammlung Dr. Josef Brettauer. Wien 1937. Unveränd.
Nachdruck Wien 1989 [=Veröff
entl. d. Numismat. Komm. d. Ă–AW 22].
304 Julius Hirschberg (1843-1925). Stammte aus Potsdam. Studium a. d. Univ. Berlin
(Dr. med. 1866). Ophthalmol. Ausbildung in Berlin unter Graefe. 1870 Privatdoz.
f. Chir. u. Augenheilk. (1879 a. o. Prof.). Studien in höherer Mathematik u. Physik,
Mitarbeit im Laboratorium v. Hermann von Helmholtz (vgl. Anm. 125). Ausgedehnte
wissenschaftl. Reisen m. Besuch d. Augenkliniken in Prag, Wien, Heidelberg,
DĂĽsseldorf, Paris, Marseille, London, Dublin, Glasgow, Edinburgh, Barcelona,
Madrid, Sevilla, Rom, Neapel, Palermo, Athen, Stockholm, St. Petersburg, Moskau,
Alexandria, Kairo, Bombay, Kalkutta, Tokio, Kioto, San Francisco u. New York.
Begründer d. „Centralblatts für praktische Augenheilkunde“ (1877). Autor d. bis heute
unverzichtbaren Standardwerks Geschichte der Augenheilkunde [1899-1918, letzter Teil
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Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663