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Das Lehrbuch von 1889 – Deutsche Aufl
agen und Übersetzungen
und glücklichsten Kritik verwertet. In der gleichen Weise
hat sich Fuchs natürlich auch als Arzt und als Kliniker den
Fortschritten der Wissenschaft angepaßt. Er war immer
bereit, das Neue anzunehmen, das Neue zu versuchen.
Gewisse Neuerungen aber, so besonders operative und
therapeutische Vorschläge, hat Fuchs von vornherein
abgelehnt oder sich sehr skeptisch dagegen verhalten, und
die weitere Entwicklung und Klärung der Ansichten hat
ihm Recht gegeben. Ich will da nur die Operation der
Kurzsichtigkeit, die Methoden der subkonjunktivalen
Staroperation als Beispiele anführen.
Die zweite Eigenschaft, die man aus dem Fuchsschen
Lehrbuch erkennen kann, ist seine glänzende Begabung
als Lehrer. Wenn wir seine Tätigkeit als Lehrer überblicken – sie liegt nun
abgeschlossen vor uns, da sie der einzige Wirkungskreis ist, den Fuchs nicht mehr
versieht –, so müssen wir sagen, daß es kaum je einen besseren und erfolgreicheren
Lehrer gegeben hat.“ 805
Da Fuchs seit 1915 emeritiert war, über-
nahm sein ehemaliger Schüler Maximilian
Salzmann806 (Abb. 55) die ehrenvolle
Aufgabe der weiteren Herausgeberschaft.
Er hatte von Anfang an eigenhändig die
vielen hunderten künstlerisch ebenso
wertvollen wie didaktisch sehr instrukti-
ven Zeichnungen als Grundlage für die
Holzschnitte dieses Lehrbuchs angefer-
tigt. Seit 1911 wirkte Salzmann selbst
als Ordinarius an der Universität Graz.
Insgesamt war Salzmann bei der 13. Auf-
lage (1921), der 14. Aufl age (1922) und
der 15. Aufl age (1926) des Lehrbuchs
für dessen ständige Erneuerung verant-
wortlich. Nach einem Intervall von wei-
teren 13 Jahren kam 1939 die 16. Neuaufl age zustande, trotz der Wirren
des Zweiten Weltkriegs 1944 und 1945 gefolgt von der 17. und 18. Aufl age,
herausgegeben von Adalbert Fuchs (1887-1973) 807 (Abb. 56), dem Sohn von
Ernst Fuchs, der als ophthalmologischer Kliniker seinen wissenschaftlichen Abb. 55.
Maximilian
Salzmann
(1862-1954)
Abb. 56.
Adalbert Fuchs
(1887-1973)
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663