Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Seite - 451 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 451 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900

Bild der Seite - 451 -

Bild der Seite - 451 - in Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900

Text der Seite - 451 -

45110. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder mit einem nicht zu schmalen Graefe’schen Staarmesser 1-2 mm nach innen vom äusseren Hornhautrande ein, indem ich die Klinge so halte, dass ihre Fläche der Irisebene parallel liegt. Darauf führe ich das Messer durch die vorgetriebene Iris hindurch zur Contrapunktionsstelle, welche der Einstichstelle gegenüber etwas nach aussen vom inneren Hornhautrande liegt. Ein- und Ausstichpunkt liegen im horizontalen Meridian der Hornhaut. Das Messer wird dann noch so weit vorgeschoben, dass auch der Schnitt am inneren Hornhautrande der ganzen Breite der Messerklinge entspricht und darauf zurückgezogen. Da die Iris bei der Operation vom Messer durchstochen wird, belege ich diese mit dem Namen der Transfi xion der Iris. Wenn die Iris genügend stark vorgetrieben ist, bekommt man in derselben vier Löcher, welche sämmtlich im horizontalen Meridian gelegen sind, nämlich je zwei in der nasalen und temporalen Hälfte der Iris. Diese Löcher sind ganz kleine verticale Schlitze. Häufi g freilich erhält man nur drei Löcher, indem z. B. auf der einen Seite die beiden Schnitte am oberen oder unteren Ende sich vereinigen und so ein kleiner Bogenschnitt in der Iris gebildet wird; durch Zurückziehen des kleinen Lappens entsteht eine runde Lücke. Oder es entgleitet auf der einen Seite die Iris ganz dem Messer. Dies thut aber nichts zur Sache, falls nur überhaupt wenigstens eine Oeff nung in die Iris gemacht wird. Diese stellt dann die Communication beider Kammern wieder her, die Iris kehrt in ihre normale Lage zurück und die Drucksteigerung hört auf. Als ich diese Operation zum ersten Male ausführte, legte ich mir die Frage vor, ob diese Lücken wohl dauernd off en bleiben würden. Ich erwartete es, da auch Lücken in der Iris, wie sie nach Durchdringen von Fremdkörpern nicht selten zurückbleiben, nicht wieder zuzuwachsen pfl egen. Diese Erwartung hat sich auch erfüllt und die kleine Operation hat mir in dieser Beziehung dauernde Resultate gegeben. Da der Gedanke, welcher dieser Operation zu Grunde liegt, sehr naheliegend ist, so mag wohl diese Operation schon einmal irgendwo beschrieben worden sein, doch ist mir nichts davon bekannt geworden und ich erachte es deshalb auch der Mühe werth, sie Ihnen mitzuteilen. Ich bin weit davon entfernt, diese Operation in allen Fällen von Seclusio pupillae mit Vortreibung der Iris anzuwenden; ich mache in der Regel die Iridectomie, weil ich glaube, dass diese nebst der Wiederherstellung der Communication beider Kammern auch auf die Ernährung des Auges im Ganzen einen günstigen Einfl uss ausübt. Dagegen führe ich die Transfi xion, welche auch ambulatorisch gemacht werden kann, in Fällen aus, wo ich nicht gerne ein Colobom anlege, z. B. wenn die Pupille noch frei von einer Membran ist; einige Male habe ich sie an Patienten gemacht, welche ohne Iridectomie an Katarakt operirt worden waren und später Seclusio
zurück zum  Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ernst Fuchs (1851-1930)