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Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit
kleinen Städten und deshalb wird ganz allgemein der medizinische Unterricht an
der Universität nur in den ersten zwei theoretischen Jahren gegeben. Für die zwei
klinischen Jahre kommen die Studierenden an die medizinischen Abteilungen,
welche die Universitäten in den Spitälern der größeren Städte haben und zwar
so, daß für eine Universität oft mehrere Spitäler den medizinischen Unterricht
besorgen.
Was im besonderen die Augenheilkunde anlangt, so nimmt sie im Unter-
richts programm nicht die hervorragende Stelle ein wie bei uns, sondern wird
mit anderen Spezialfächern wie Otologie und Laryngologie gleichgestellt. Der
Unterricht in der Augenheilkunde ist an jeder Lehranstalt anders. Ich führe nur
zwei Beispiele an. An der Columbia University in New-York hat der Schüler im
ersten klinischen Jahr 20, im zweiten 12 Stunden rein praktischen Unterricht,
gar keinen theoretischen. An der St. Louis University in St. Louis ist im ersten
klinischen Jahr durch ein Semester 3 mal wöchentlich theoretischer Unterricht, im
zweiten klinischen Jahr werden die Studierenden in Gruppen zu je 8 eingeteilt,
welche während zweier Semester dreimal wöchentlich durch je eine Stunde in
verschiedenen Spitälern rein klinischen Unterricht empfangen. – Am Ende des
Semesters und des Schuljahres sind Prüfungen; um aber die Lizenz zur Praxis zu
bekommen, muß der Mediziner ein Staatsexamen vor einer Kommission machen.
Die meisten Mediziner gehen nach dem Staatsexamen noch auf ein oder mehrere
Jahre in ein Spital, doch ist dies nicht obligatorisch.
[…]
Die Fachärzte sind teils solche, welche als Assistenten an einer Kranken-
hausabteilung oder bei einem älteren Facharzt den Zweig erlernten, vielfach
aber Ärzte, welche eine Reihe von Jahren in allgemeiner Praxis waren und
nachdem sie sich etwas erspart haben und die allgemeine Praxis ihnen zu
mühsam wird, sich einem besonderen Fach zuwenden. Einige gehen zu diesem
Zweck an europäische Kliniken, andere in jene amerikanischen Spitäler, wo
für fachärztliche Ausbildung schon promovierter Ärzte ein sogenanntes Post
Graduate Teaching eingerichtet ist. Dies ist besonders in New York, Philadelphia
und Boston der Fall, während in anderen Städten erst Ansätze zu einem solchen
Unterricht vorhanden sind. Ich führe als Beispiel dieses Unterrichts New-York an.
Hier steht ausschließlich für diesen Unterricht das Post Graduate Teaching School
and Hospital zur Verfügung mit 400 Betten und ungefähr 50.000 ambulanten
Kranken jährlich. Zur augenärztlichen Ausbildung werden jährlich zwei Kurse
zu je 17 Wochen von 23 Lehrern gehalten. Es sind täglich Unterrichtsstunden,
die 17. Woche ist zusammenfassender Übersicht und Diskussion gewidmet.
Das Honorar beträgt 500 Dollar und jeder Teilnehmer hat bestimmte Bücher
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Buch Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900"
Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Titel
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Untertitel
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Autor
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 696
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663