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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Seite - 567 -
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567Ernst Fuchs und seine Zeit Bei intensiver Beschäftigung mit dem Schrifttum von und über Ernst Fuchs ergab sich daraus ein Programm: Fuchs, der Arzt in zwei für die Augenheilkunde verschiedenen Epochen. Einerseits war er schon Augenarzt, als es noch kein anti- und aseptisches Verfahren gab, als sein weitaus chirurgisch geübtes Fach noch keine taugliche Schmerzbekämpfung kannte und als der Th erapie noch vielfach humoral- pathologische Vorstellungen zugrunde lagen. Andererseits war er aber auch persönlicher Schüler von Rokitansky und Škoda, die bekanntlich die „anato- mische Klinik“ schufen, deren Konzeption dann die ganze Welt beeinfl usste. Es mag zunächst befremdend erscheinen, wenn mit diesen beiden Bildern begonnen wird, aber sie sollen daran erinnern, dass Fuchs, der Kliniker, auch sein eigener pathologischer Anatom war. (Welcher Pathologe seziert schon Augen?) Was diese beiden gemeinsam für die Wiener Medizinische Schule waren, bedeutete Fuchs allein für die Entwicklung der Augenheilkunde sei- ner Zeit. Zunächst konnte Fuchs für sein eigenes Fach natürlich außer der Methodik von diesen Lehrern nicht viel gewinnen. Schon Arlt, der geistige Vater der Fuchsschen Arbeit, übernahm die Forderungen der anatomischen Klinik auch für die Augenheilkunde. Aber erst Fuchs wurde der Vollender die- ser Postulate für seine Zeit, und Meller konnte nicht oft genug betonen: Fuchs war der eigentliche Schöpfer der pathologischen Anatomie des Auges. Darüber hinaus war die ohne Übertreibung genial zu nennende Begabung von Fuchs als Lehrer der Grund, dass er mit seinem nicht umsonst „Bibel der Augenärzte“ genannten Lehrbuch schließlich die Augenärzte der ganzen Welt zu seinen Lebzeiten und noch weit darüber hinaus unterrichtet hat. Man braucht nur die Einleitung zur ersten Aufl age dieses Werkes zu lesen, dann wird man verstehen, warum es eine solche Wirkung entfalten konnte. Als Fuchs noch Schüler bei Arlt war, machten humoralpathologische Vorstellungen den anatomischen zumindest auf dem Gebiete der Th erapie noch deutlich Konkurrenz. Ein Haarseil, wie jenes, das in Bartischs „Augendienst“ von 1583 abgebildet ist, hat Fuchs noch selbst als Aspirant bei Arlt bei einer Patientin angelegt. Mit diesem Haarseil sollte – genauso wie mit dem damals noch häufi g verwendeten Aderlass – den in der Humoralpathologie als Krankheitsursache angeschuldigten verdorbenen Säften, der „materia peccans“, Gelegenheit gegeben werden, den Körper zu verlassen. Schließlich hat sogar Heinrich Bamberger, der Nachfolger
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Titel
Ernst Fuchs (1851-1930)
Untertitel
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Autor
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
696
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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Ernst Fuchs (1851-1930)