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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
Seite - 55 -
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Erwachsensein am Epochenumbruch 55 ließ, desto glanzvoller durfte das Machtstreben der einzelnen Ahnen sein. Erbprinz Nikolaus hielt an seinen Privilegien fest, die nicht er, sondern seine Vorfahren er- worben hatten. Seine Verschwendungsliebe legitimierte sich gleichsam durch seine adelige Her- kunft. Seine Ausgaben wurden immer ungezügelter, der Umgang mit Prestigeformeln immer ungenierter, denn es schien, nur dadurch den ererbten Stand darstellen und erhalten zu können. Anton und sein Sohn fühlten sich der überbordenden Festin- szenierung von Fürst Nikolaus dem Prachtliebenden zeitlebens verpflichtet, glaubten damit ihrem Rang am besten zu entsprechen, um nicht den Respekt der höfischen Ge- sellschaft zu verlieren und gleichzeitig nicht nur Kontinuität, sondern eine Steigerung des Ansehens in der erworbenen Geltungsmacht des Hauses Esterházy zu evozieren. Denn für die Esterházy hatte 1764 ein stetiger Wettlauf um ständischen Pres- tigegewinn, -erhalt und -erweiterung begonnen, der sich als kostspielig erweisen und das Majorat finanziell bis auf das Äußerste belasten sollte. Im 18. Jahrhundert und auch noch nach der Französischen Revolution galt die »économie« im Sinne der Unterordnung der Ausgaben unter die Einnahmen und der planmäßigen Ein- schränkung des Verbrauchs um des Sparens willen in der höfisch-aristokratischen Gesellschaft als verachtungswürdig. Der »Prestigekonsum« im Wirtschaftsverhal- ten definierte den erreichten Rang innerhalb der Gesellschaft und war damit das Dejeuner des Erbprinzen Nikolaus Esterházy, Wiener Porzellanmanufaktur, Philipp Sennes, 1791. Geschenk von einer unbekannten Geliebten NS mit verschlüsselten Botschaften für Erbprinz Nikolaus. Esterházy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt, Tafel- und Silberkammer.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Untertitel
Biografie eines manischen Sammlers
Autor
Stefan Körner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Abmessungen
23.0 x 28.0 cm
Seiten
404
Kategorie
Kunst und Kultur
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