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Existentialismus in Österreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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AlsVermittlungsinstanzen (vecteursde transferts)werdenSchlüsselfiguren, -orte und -institutionenprimär auf ihredurchSelektions- undKanonisierungsmecha- nismenausgeübte Funktionder Beförderung, aber auchBlockierungvonkultu- rellen Transfers überprüft, letzterer Fall, wie Suppanz schreibt, eintretend zum „Zweck,dieZirkulationkulturellerElementezuregulieren,wennnichtzuverhin- dern,unddas ‚Eigene‘vordem ‚Fremden‘zuschützen“44.Soerschließtsich,von wem,warum,nachwelchenKriterienundaufwelcheWeisekulturelleElemente ausgewählt, übersetzt undmoduliertwerden.Dabei umfassendie Transfergüter nicht nur Gegenständlicheswie Bücher oder Aufsätze, sondern auch „Symbole undSymbolhandlungen“45wieBräucheundBegrifflichkeiten,geradebeimExis- tentialismus,dersichstarkalssubkulturelleModeerscheinungmanifestiert. InsgesamtwerdenbeimTransfer kulturellerArtefakte vonderAusgangs- in die Zielkultur nach Lüsebrink drei Komponenten untersucht, die Selektionspro- zesse (Quantität oderQualität), dieVermittlungsprozesse (institutionell,medial, individuell) und die Rezeptionsprozesse (Übertragung, produktive Rezeption, Nachahmung, Kommentarform, kulturelle Adaptation).46 Der Existentialismus bietet sich für eine solche vielgliedrige Fallstudie durch sein Übergreifen auf mehrere Disziplinen, seinen hohen Grad anMedialisierung und seinen prozes- sualenCharakteran.DurchwiederkehrendeModenunddieLangzeitwirkungals ‚Klassiker‘ findet seineVermittlungkeinstriktesEndeundseinenAnfängengeht eine„ÜberkreuzungnationalerTraditionen“vorausaufgrundderBedeutungder deutschsprachigenPhilosophie fürdie französische (inBezugaufÖsterreichpri- mär der phänomenologischen Tradition Franz Brentanos, dessen Schüler Ed- mund Husserl war, der wiederum Sartre stark prägt). Dass der Transfer nach Österreich entsprechend zu keinem unwesentlichen Teil „Retransfervorgänge“ beinhaltet, ist eineweitereFacette,durchdiederExistentialismus„geradezuein Modellbeispiel“47 fürdieKulturtransfertheoriedarstellt. 44 Suppanz:Transfer,Zirkulation,Blockierung,S. 28. 45 MiddellundMiddell:ForschungenzumKulturtransfer,S. 112. 46 Hans-Jürgen Lüsebrink: Interkulturelle Kommunikation. Interaktion, Fremdwahrnehmung, Kulturtransfer.Stuttgart42016,S.146. 47 MichaelWerner:Vorwort. In:Rahner:DieRezeptiondes französischenExistentialismus im kulturellenFeldWestdeutschlands,S. 7. 2 DerExistentialismusalsGegenstandderKulturtransferforschung 19
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Existentialismus in Österreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Titel
Existentialismus in Österreich
Untertitel
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Autor
Juliane Werner
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
378
Kategorie
Kunst und Kultur
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