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Existentialismus in Österreich - Kultureller Transfer und literarische Resonanz
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Der Kinogeher (TheMoviegoer, 1961) und Bowles’Himmel über derWüste (The Sheltering Sky, 1949) etwawerden in Gstreins Eine Ahnung vomAnfang durch die Nennung ihrer Titel zu Chiffren für existentielle Erfahrungen, ebenso He- mingways Kurzgeschichte „Schnee auf dem Kilimandscharo“ („The Snows of Kilimanjaro“, 1936), welche zusammenmit der SammlungDer Sieger geht leer aus (Winner Take Nothing, 1933) auch JosefWinkler als wegweisende Jugend- lektürenennt. Stellvertretend fürdie vielenHemingway-Begeistertenunterden vom Existentialismus geprägten Schreibenden nach 1945 sei Fritz Habeck er- wähnt, der zwischen 1950 und 1952 „zehn sehr persönliche Briefe“247mit dem amerikanischenVorbildaustauscht. Dieser vorangegangenen Literatur, die im Nachkriegsösterreich größten- teils zeitgleich mit dem Existentialismus rezipiert wird, messen Sartre und Beauvoir in ihrer eigenen schriftstellerischen Entwicklung einige Bedeutung zu.VordemKriegsei esdasVerdienstvonWilliamFaulknerundJohnDosPas- sosgewesen, ihnenneueSchreibweisenundüber ihreLiteraturdieUSAgezeigt und als Korrektiv gegen verzerrte Wahrnehmungen („des prismes défor- mants“248) gewirkt zu haben. Das Vertrautmachen mit einer anderen Kultur über fiktionaleDarstellungen kann jedoch durchaus zuunzutreffendenErgeb- nissen führen,warntLeslieFiedleramBeispielSartre: I should have realized (and in away did) that Europeans have an odd habit of reading our most poetic books as anthropological documents. I had seen in New York, for in- stance, several years ago, Sartre’smelodrama,TheRespectful Prostitute, and knewwhat happenedwhenone tookFaulkner’sparochial symbolsofuniversalhumanguilt anden- durance as a factual account of life in the specific American South. But such disinge- nuousmisunderstandingsseemedtomethenperipheralandcomic.249 In derWiener Redaktion des von der französischen Besatzung herausgegebe- nen BulletinsKulturelles, in dermanDistanz zu amerikanischen Kulturgütern dieSammelbändevonBlasbergundDeiters (Hg.):Denken/Schreiben (in)derKrise–Existen- tialismusundLiteratur; sowievonHeleneHarthundVolkerRoloff (Hg.):LiterarischeDiskurse desExistentialismus. (RomanicaetComparatistica5.)Tübingen1986. 247 AndreasWeber:ÜberdieKluftzwischenGenerationen.EineVorgeschichtestatteinerEin- leitung. In: Weber (Hg.): Dear Fritz. Aufsätze und Gespräche über Fritz Habeck. St. Pölten 1998,S.9–19,hierS. 15. 248 Beauvoir:LaForcede l’âge,S. 160. 249 Leslie A. Fiedler: The „GoodAmerican“ (1954). In: Fiedler: AnEnd to Innocence. Essays onCultureandPolitics.NewYork1972,S. 109–114,hierS. 110. 142 5 DerExistentialismusalsSubkultur
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Existentialismus in Österreich Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Titel
Existentialismus in Österreich
Untertitel
Kultureller Transfer und literarische Resonanz
Autor
Juliane Werner
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-068306-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
378
Kategorie
Kunst und Kultur
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